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Comic-Besprechung - Die! Die! Die! 1

Geschichten:
Die! Die! Die! 1 (Die! Die! Die! 1 - 8)
Autor: Robert Kirkman, Scott M. Gimple, Zeichner: Chris Burnham, Colorist: Nathan Fairbairn


Story:
Paul ist Agent einer geheimen Regierungsorganisation die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dafür sind ihr alle Mittel recht und sei es Mord. Nach einem ziemlich einfachen Auftrag wird Paul allerdings von einigen Killern angegriffen und entführt. Mit dem Versuch ihren Kollegen zu befreien, startet ein Krieg innerhalb der Organisation. Wem kann man jetzt noch trauen?

Meinung:
Mit seiner Serie Die! Die! Die! macht Starautor Robert Kirkman einen auf Starautor Garth Ennis. Die bisherigen Serien von Robert Kirkman zeichneten sich nicht gerade durch Humor aus. The Walking Dead und auch Outcast sind komplett humorfreie Zonen. Aber wer etwas mehr von Kirkman kennt und auch Serien in niedrigen Auflagen bei bisherigen Kleinverlagen gelesen hat, weiß, dass er auch in die Vollen gehen kann. Von einem subtilen Humor bei der Superheldenserie Invincible, die bald neu erscheinen wird, bis hin zu einem mit der Brechstange bei Battle Pope. Das muss nicht jedermanns Sache sein und wer von Kirkman nur The Walking Dead kennt, wird von Die! Die! Die! sehr überrascht werden.

Dabei merkt man sowohl Robert Kirkman als Autor als auch dem Zeichner Chris Burnham den Spaß an der Sache an. Es geht um eine Geheimorganisation der US-Regierung welche Menschen töten. So weit so bekannt so Klischee. Das besondere, der kleine Clou: sie töten Menschen welche einer Entwicklung zum Besseren im Wege stehen. Es geht nicht darum, eine kommunistische Regierung zu stürzen, einen Diktator oder Terroristen, sondern die Welt wirklich zum besseren Ort werden zu lassen. Das dieses natürlich eine Auslegungssache ist, ist auch Kirkman bewusst und so besteht der Konflikt der eigentlichen Handlung eben darin, dass sich zwei Fraktionen in der Geheimorganisation fundamental darin unterscheiden was die Welt zu eben den besseren Ort machen würde. Dass die Ideologie dabei aus den Charakteren und deren Erfahrungen resultiert ist ein starker Punkt der damit auch so nebenbei erläutert, dass eine Weltsicht einem nicht einfach so zufällt. Dabei können diese Elemente leicht in der Story untergehen.

Schließlich überwiegt hier die Action und es wird laufend gekämpft, gestorben und gealbert. Die Gewalt geht durchaus in den Bereich des Splatter und es fliegen auch so die Körperteile durch die Gegend. Dabei gibt es immer wieder vermeintlich lustige One-Liner. Die Kombination mit einem politisch angehauchten Meta-Kommentar, äußerst blutiger Gewalt und einem sehr schwarzen Humor ist hier der Garth-Ennis-Faktor. Aber an den kommt Kirkman nicht heran. Denn es wollen nicht alle Gags zünden und manche sind so peinlich das es zum fremdschämen ist. Andererseits gibt es einige so dermaßen gelungene Dialoge und wirklich witzige Szenen, so dass es sich etwas ausgleicht und zeigt was aus der Serie hätte werden können, wenn man den Gang nur ein kleines Stück weit runtergefahren hätte.

Die Seitenhiebe auf die US-Politik sind nicht zu übersehen und auch Barack Obama, hier noch als Präsident, hat mehrere Auftritte. So entsteht hier eine Mischung aus Action, Splatter, Satire, Spiel mit Klischees, Witz und auch mit Sex und leider viel Gefluche. Nichts gegen Gefluche. Aber wenn es inflationär eingesetzt wird mit viel Fäkalsprache so ist es irgendwann nicht mehr provokant, sondern nur noch eintönig und kindisch. Auch in dieser Hinsicht hat es etwas von Garth Ennis, nur eben viel infantiler. Man braucht ein bisschen, um sich an die Serie zu gewöhnen, aber wenn man das erste Kapitel hinter sich hat und sich ein bisschen zurechtgefunden hat, macht der Band einfach schon deswegen Spaß weil alles völlig „Over the Top“ ist. Dazu passen auch die Zeichnungen die gerne mal übertreiben aber immer schön mit Perspektiven spielen und kleine Gags einbauen können. Jedenfalls machen Leute die Comics von Garth Ennis und Filme von Quentin Tarantino lieben nichts falsch, wenn sie hier zugreifen.


Fazit:
Zu Beginn ist das Gefluche mit permanenten Obszönitäten gewöhnungsbedürftig und nicht alle Gags wollen zünden. Aber gerade der Charakter dieses "Over the Top" und der Spaß der Macher macht es für eine kurzweilige Lektüre mit interessanten Ansätzen für Fans von Ennis und Tarantino.

Die! Die! Die! 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die! Die! Die! 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 22

ISBN 10:
3959811241

ISBN 13:
978-3959811248

122 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • einige gute Gags
  • satirische Seitenhiebe
  • alles völlig überzogen
  • Action, Sex, Albernheiten
Negativ aufgefallen
  • nicht alle Gags zünden
  • Gefluche mit Obszönitäten auf Dauer infantil
  • Action droht alles zu ersticken
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 20.02.2020
Kategorie: Hefte
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