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Comic-Besprechung - Beethoven: Unsterbliches Genie

Geschichten:
Text:  Peer Meter
Zeichnungen: Rem Broo


Story:
Passend zum 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens bringt der Carlsen Verlag einen Band zum Leben des Komponisten heraus. Peer Meter und Rem Broo beginnen mit dem Tod des Genies und zeichnen im Rückblick in farbenfrohen Bildern sein Leben nach.



Meinung:
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Detaildichte Meter seine Leser bei diesem Werk versorgt. Wer bisher glaubte, dass Comics kaum geeignet dafür sind, komplexe Biographien wiederzugeben, den straft der Szenarist mit diesem Band Lügen.
Ich bin in musikalischen Fragen nicht ganz so bewandert und habe deshalb den Band gemeinsam parallel mit jemandem gelesen, der sich in diesem Metier weitaus besser auskennt. Der humorvolle Einstieg in die Geschichte macht nicht nur viel Spaß, sondern zeigt, dass Beethoven über 80 Mal allein in Wien umgezogen ist. Auch sein Messietum und seine anfängliche Verehrung von Napoleon thematisiert der Band sehr schön. Zu den vielen Details, die der Comic so vermittelt gehört auch der Umstand, dass Beethoven auf eine Obduktion bestand. Er meinte, dass die Ärzte dann vielleicht zumindest nach seinem Tod herausfinden könnten, was die Ursache seiner Taubheit war. Apropos Taubheit: Sehr schön auch die Szene, als er im Kärntnertheater seine 9. Sinfonie persönlich dirigierte. Wobei die Musiker mehr auf seinen Co-Dirigenten Michael Umlauf achteten, da Beethoven infolge seiner Taubheit den Taktstock nicht immer richtig schwang. Und als die Sopranistin ihn nach der Ode an die Freude zum Publikum gedreht hat, damit er den tosenden Applaus zumindest sehen konnte – göttliche Szene mit Gänsehauteffekt.
Sehr authentisch ist auch die Darstellung der Beerdigung. Zum Trauerzug kamen Zehntausende. Als er aufgebahrt war wollte jeder Besucher noch schnell ein eigenes Andenken mitnehmen. Was lag da näher, als sich heimlich eine Haarsträhne vom Genie zu ergattern. Die Folge: der Leichnam soll deswegen fast kahl gewesen sein. Auch der Umgang mit seinen letzten Worten ist geschickt von Meter inszeniert. Im Comic lässt er sie einfach die vielen „letzten Worte“ von den Leuten auf der Straße kolportieren.
Alles das erzählt Meter mit viel Humor und einem zwinkernden Auge. Der übertreibende Strich von Broo trägt dazu bei, dass wir als Leser mit viel Humor auf das Leben von Beethoven blicken – dabei aber die ganze Größe seines Genies erfassen. Aber auch seine negativen Seiten erwähnt Meter. Beispielsweise, dass sich seine Haushälterinnen immer wieder über ihn beschwert haben. Er war ein Grantl, sehr rabiat, soll einer Dienstmagd ein Buch an den Kopf geworfen haben, lebte nur für seine Musik, alles andere interessierte ihn kaum, vor allem nicht Ordnung und Sauberkeit, er wollte nicht gestört werden. Einige hat er rausgeschmissen, andere sind lieber von selbst gegangen. Meter zeigt uns einen widersprüchlichen Menschen: genialer Musiker einerseits und andererseits alkoholsüchtiger unverschämter Narr.



Fazit:
Eine schön erzählte Biographie voller Details zum Leben des großen Komponisten. Dabei immer mit einem Augenzwinkern erzählt. Lohnt sich, mach Lust auf mehr und ist ein guter Einstieg in das Jubiläumsjahr des Komponisten. Und selbstverständlich sollte beim Lesen eine seiner Sinfonien im Hintergrund laufen



Beethoven: Unsterbliches Genie - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Beethoven: Unsterbliches Genie

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 22

ISBN 13:
978-3-551-73120-3

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Detailreichtum
  • Lustig erzählt
  • Hardcover
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 11.05.2020
Kategorie: Alben
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