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Comic-Besprechung - Conan der Cimmerier: Aus den Katakomben

Geschichten:
Conan der Cimmerier: Aus den Katakomben
Autor: Robert E. Howard, Régis Hautière, Zeichner: Olivier Vatine, Didier Cassegrain, Colorist: Didier Cassegrain

Story:
Conan dient als Söldner und jagt die Kriegerin Valeria in einem dicht bewaldeten Gebiet. Doch der Barbar aus dem Norden denkt gar nicht daran, die schöne Frau auszuliefern. Bevor sie sich allerdings verbünden können, werden sie von einem Drachen angegriffen, der sie zwingt in einer riesigen Stadt Unterschlupf zu suchen. Die beiden Krieger ahnen nicht, in was für einen alten Konflikt sie hineingezogen werden.

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Manchmal gilt es, Ikonen wieder zu entdecken. Teils haben sie einen negativen Ruf bekommen, der sich nicht nur als ungerechtfertigt erweist, sondern dann oftmals auch den eigentlichen Kern überdeckt. Besonders eklatant gilt das für Rambo dessen zweiter Film die Aussage des ersten Filmes zunichtegemacht hat. Im ersten Film war Rambo noch ein zerrissener Mann der unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet und erkennen muss wie er in dem Land für das er gelitten hat, nun angefeindet wird und Amok läuft. Er spiegelte die Gesellschaft wieder, was im zweiten Film zu einem reaktionären Actiongewitter wurde mit einem revisionistischen Habitus.

Ebenso wie Rambo wurde Conan zu einem Synonym für einen Charakterzug, für eine Herangehensweise. Conan steht für das stumpfe Barbarentum. Für das tumbe Muskelpaket existiert nur Gewalt, Alkohol und Sex und persönliche Bereicherung. Im Grunde ein Sex, Drugs and Rock`n´Roll Typ. Zynisch formuliert: purer Eskapismus für heranwachsende junge Männer aus der Arbeiterschicht. Dieses Bild von Conan entstammt allerdings wesentlich den Comics der 1970er und 1980er Jahre aus dem Hause Marvel. Was noch durch die schlechte Übersetzung in Deutschland im Verlag Condor verstärkt wurde. Dabei zeigte der erste Conan-Film durchaus die grüblerische Seite des Kämpfers und seine Fähigkeit zu lieben. Und auch die Ursprungserzählungen von Robert E. Howard und damit die aktuellen Comicadaptionen bei Splitter, welche sich den Originalerzählungen annehmen, geben ihm deutlich mehr Tiefe und zeigen das der negative Ruf ungerechtfertigt ist. Zudem machen sie deutlich das Conan oftmals der Fixpunkt der Geschichten ist, aber oftmals nur als Katalysator dient um die Geschichten in Gang zu bringen und allgemein für die Zivilisationskritik seines Schöpfers steht.

Aus den Katakomben ist für eine Geschichte die erstmals in den 1930er Jahren erschien erstaunlich erotisch, aber auch recht brutal und zeichnerisch sehr gut umgesetzt, wenn die klaustrophobische Enge der Stadt bebildert wird. Auch die Zeichnungen mit ihrer Farbgebung machen hier besonders stark die Zivilisationskritik deutlich, die wohl in keiner anderen Geschichte von Howard so deutlich herauszulesen ist wie hier. Es gibt Dekadenz der menschlichen Gesellschaft, gegenseitige Auslöschung, Kampf um Ressourcen, völlige Entfremdung von der Natur, Ignorieren der restlichen Welt, eine Nabelschau, Perversionen die aus Überdruss entstehen. Dem steht der Barbar gegenüber der sich keine zivilisatorische Fesseln auferlegt, aber nach einem eigenen Ehrenkodex handelt. Er agiert nicht als eine Ein-Mann-Armee, sondern geht durchaus mit List vor und stürmt nicht drauf los, zeigt Respekt gegenüber Frauen und dient hier als Urgewalt, bei der die Instinkte nicht überdeckt werden können. Ein starker Band, der die Essenz der Figur gut trifft und auch diejenigen fesseln dürfte, die aufgrund des Images den Barbaren ablehnen.



Fazit:
Ein starker Band der wohl am besten die Zivilisationskritik des Conan-Schöpfers spiegelt und vielschichtiger ist als man denken mag.


Conan der Cimmerier: Aus den Katakomben - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Cimmerier: Aus den Katakomben

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3962192085

ISBN 13:
978-3962192082

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gesellschaftskritischer Unterton
  • klaustrophobische Stimmung
  • Action und Spannung
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(1 Stimme)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 13.08.2020
Kategorie: Alben
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