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Comic-Besprechung - Ringo - Gesamtausgabe

Geschichten:

Der lange Weg nach Santa Fe
Text: William Vance
Zeichnungen: William Vance

Der Schwur von Gettysburg
Stadt in Angst
Text: Jacques Acar
Zeichnungen: William Vance

El Diablo
Text: Yves Duval
Zeichnungen: William Vance

El Diablo
Text: William Vance / André-Paul Duchateau
Zeichnungen: William Vance



Story:

1867. Die Wells-Fargo-Postkutschen transportieren nicht nur Passagiere durch den Wilden Westen, sondern auch das in den Minen von Arizona geförderte Gold. Ray Ringo, ein ebenso verschwiegener wie rücksichtsloser Mensch, soll dafür sorgen, dass die Auslieferung der Edelmetalltransporte reibungslos verläuft. Bei anderen Aufgaben muss er vorausgehen, um die Routen auszukundschaften, damit die Konvois keine bösen Überraschungen erleben. Ringo muss sich Banditen, Häuptlingen, herzlosen und korrupten Sheriffs stellen, um seine Pflicht zu erfüllen und die Wells-Fargo-Postkutschen sicher an ihr Ziel zu bringen. Diese Gesamtausgabe umfasst alle 3 Alben der Serie. Der Band ersetzt die vorherigen Bände der Gesamtausgabe.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Als im Dezember 2016 Jons Marek Schiemann hier bei Splashcomics die einstmals in zwei Bänden vorgelegte Gesamtausgabe vorstellte, monierte er bereits, dass es bei der Serie „Ringo“ gar nicht so viel Stoff gäbe und dass es eigentlich völlig ausreichend sei, alle Abenteuer in einem Band zusammenzufassen. Das scheint sich auch irgendwann der Splitter Verlag gedacht zu haben und legt hier nun die einbändige Gesamtausgabe vor.
Vance startete mit der Serie 1967. Eine Epoche in der die amerikanische Dominanz im Western-Genre längst durchbrochen war. Die Zeiten in denen Cowboys und Sheriffs a la John Wayne in ihren feinen Hemden und sauberen Stiefeln durch die endlose Prärie ritten waren vorbei. Die neuen Protagonisten waren dreckig, unterschieden sich nur wenig von den Bösewichten der amerikanischen Western. In diese Wechselphase hinein ritt nun Ringo. Vance erzählt uns im Grunde klassischen amerikanischen Western, hat dabei aber Sergio Leone und Corbucci fest im Blick.
Dennoch: „Ringo“ ist etwas für Comicnostalgiker und Komplettisten. Inhaltlich rechtfertigt der Band eine Anschaffung eigentlich nicht. Und würde nicht der Name Vance mit der Serie verbunden sein, ich hätte sie mir vermutlich nicht angeschafft. Aber eben aus dem Grund heraus, dass sie von Vance illustriert ist, macht aus ihr einen Klassiker. Der Verlauf der Storys ist so vorhersehbar und altbacken, dass der Leser locker ein paar Seiten überschlagen kann ohne dass ihm wichtige Informationen abhandenkommen.
Die Darstellung des Helden – und wir dürfen bei aller Kritik nicht vergessen, dass es sich um eine Kreation für das Jugendmagazin „Tintin“ handelt – entspricht allen gängigen Klischees. Seine Tugendhaftigkeit ist ebenso strahlend, wie die Verderbtheit seiner Gegner düster ist. Damit will ich sagen, dass der Plot kaum erstaunliche Wendungen hat, Überfälle vorhersehbar sind und die Schurken am Ende bestenfalls lebend der Justiz übergeben werden.
Das ich die Gesamtausgabe dennoch zur Lektüre empfehle hat einen anderen Grund: „Ringo“ ist europäische Comicgeschichte. Und der Serie gebührt ein wichtiger Platz im Olymp der Neunten Kunst. Ohne abschweifend zu werden: Kultur entwickelt sich. Filme und Romane erzählen heute ihre Geschichten anders, als noch vor 50 oder 100 Jahren. Wer käme auf die Idee die Western von John Wayne auf die Müllhalde zu werfen oder Jules Vernes Romane aus den Regalen zu ziehen, nur weil ihre Art Geschichten zu erzählen „unmodern“ geworden ist. Ebenso verhält es sich meiner Meinung nach auch mit „Ringo“. Ein Klassiker, den man gelesen haben muss, wenn man sich für Comicgeschichte interessiert, um die Entwicklung der europäischen Comics besser verstehe zu können. Hilfreich - und das habe ich schmerzlich vermisst - wären dabei sicherlich auch ein paar redaktionelle Seiten gewesen. Schade, dass es die nicht gibt. Lediglich eine Covergalerie schließt den Band ab.



Fazit:

Nicht die spannendste Unterhaltung, die ich in den letzten Monaten gelesen habe, aber eben Klassiker der europäischen Comics. Sollte man jedenfalls gelesen haben. Ich gebe sieben von zehn verstaubte Stiefel.



Ringo - Gesamtausgabe - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ringo - Gesamtausgabe

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 39,80

ISBN 13:
978-3-95839-355-4

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Klassiker in einem Band
  • Comicgeschichte
Negativ aufgefallen
  • Altbackene Geschichte
  • Kein redaktionelles Material
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Rezension vom: 23.08.2021
Kategorie: Alben
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