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Comic-Besprechung - Lucky Luke Hommage 5 – Zarter Schmelz

Geschichten:

Zeichner und Texter: Ralf König



Story:

Lucky Luke hat einen auf den ersten Blick entspannten Job vor sich. Ein paar lila Kühe hüten im Dandelion Valley. Zwei überaus aufdringliche Autogrammjäger sind dabei nicht sein größtes Problem. Denn dazu kommen noch Indianer vom Stamm der Chicoreé mit ihrem Häuptling Sitting Butch und allerlei zwielichtiges Gesindel – eingeschlossen der nimmermüden Daltons. Im Mittelpunkt stehen aber die beiden Cowboys Bud und Terence, die um ihre Zuneigung kämpfen müssen in Straight Gulch.



Meinung:

Lucky Luke ist nicht nur lonesome, sondern mittlerweile weit über das Rentenalter hinaus. Stolze 75 Lenze zählt der Cowboy, der schneller schießt als sein Schatten und eigentlich wäre es längst an der Zeit, dass er den Schlafplatz in der Prärie am Lagerfeuer eintauscht gegen ein gemütliches Federbett mit Wärmflasche. Nicht so aber der unermüdliche Kämpfer für Recht und Gerechtigkeit. Lucky Luke denkt gar nicht daran, die Sporen an die Wand zu hängen. Was kann es da also besseres geben, als das Dienstjubiläum des Cowboys mit einer Reihe von Hommage-Bänden zu ehren. Als vor Monaten der Ruf durch die Republik scholl, dass Ralf König sich an das Wagnis macht, platzte ich fast vor Neugier.
Die Frage, die sich nach der Lektüre stellt, lautet: Wieviel Hommage verträgt eine Hommage? Wie viele Andeutungen sind erlaubt, ohne dass das Manuskript überfrachtet wirkt? Bevor wir der Frage nachgehen, noch ein kurzer Hinweis für diejenigen, deren Entsetzen, das ausgerechnet Ralf König diesen Band realisieren durfte, durch die Sozialen Medien spuckt: Ralf König präsentiert uns zwar den mit großem Abstand erotischsten Lucky Luke, wie beispielsweise die ständig präsentierten Brustwarzen oder sein mächtiges Geschlecht Geschlecht, das die Unterhose ausbeult, zeigt, aber schwul darf der lonesome Cowboy dnnoch aber nicht sein – so war die Vereinbarung mit den belgischen Lizenzgebern der Comicreihe. So weit geht das Verständnis und die Toleranz dann doch nicht. Aber Ralf König wäre nicht Ralf König, wenn er trotzdem nicht auf dem Grat wandeln würde. Das gefällt mir richtig gut.
Für meinen Teil wurden in die Geschichte zu viele Namensspiele eingebaut. Das beginnt bei dem Liebespaar Bud und Terrence – eine viel zu offensichtliche Anspielung an die beiden großartigen Hau-Drauf-Komiker – und zieht sich durch das ganze Album. Ralf König, der für mich auch immer ein Zeichner mit viel Wortwitz war, übertreibt hier aus meiner Sicht: Gut gelungen sind hingegen die vielen kleinen Dialoge; Wortwechsel, bei denen die Protagonisten immer gleich im Panel stehen oder sitzen und der gag durch diese Unbewegtheit und den Sprachwitz kommt. Das ist typisch Ralf König, das ist sehr gelungen.
Gegen Ende des Bandes scheint dem Künstler aber doch die Puste auszugehen. Das Auftreten der Daltons, der „Bookstore“, der nur noch gute Literatur und keine Comics mehr verkaufen will, alles ein bißchen zu viel. Lucky Luke ist mir in seiner Ursprungsversion Parodie genug. Ich bin wohl kein Freund der Hommage-Bände.



Fazit:

Ein klassischer Ralf König-Band, der es mit seinen Anspielungen etwas übertreibt. Das wirkt aufgesetzt. Sechs von zehn Sporen.



Lucky Luke Hommage 5 – Zarter Schmelz - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Lucky Luke Hommage 5 – Zarter Schmelz

Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 16

ISBN 13:
978-3-7704-0500-8

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Wortwitz
  • Lucky Luke aus neuem Blickwinkel
Negativ aufgefallen
  • Zu viel Parodie in der Parodie
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
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Rezension vom: 03.09.2021
Kategorie: Alben
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