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Comic-Besprechung - Legende 1: Das Wolfskind

Geschichten:

Legende 1: Das Wolfskind
Autor / Zeichner: Yves Swolfs, Colorist: Sophie Swolfs



Story:

Mathias der Hagere stürzt seinen Bruder, den Herzog. Inmitten der Schlacht und dem folgenden Massaker gelingt es einer Magd den gerade geborenen Sohn des Herzogs zu retten. Mitten im Wald begegnet sie allerdings einem wilden Mann und vor lauter Furcht lässt sie das Baby im Wald zurück. Doch der Mann nimmt sich des Kindes an und zieht es zusammen mit Wölfen groß. Auch in jungen Jahren ahnt der Junge noch nicht, welches Schicksal ihn erwartet und das man ihn immer noch sucht.



Meinung:

Die Serie Legende wird nun von dem Splitter Verlag neu herausgebracht, nachdem sie einstmals bei Carlsen zu Hause war. Insofern sollte man sich nicht wundern, dass der erste Band bereits aus dem Jahre 2002 stammt, also auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hat. Allerdings war die Serie bei Carlsen nicht vollständig und wenn man dem Innenumschlag Glauben schenken kann, so möchte Splitter die Serie von Yves Swolfs nun komplett herausbringen.

Hoffentlich hat man einen solch langen Atem. Nicht nur von der Verlagsseite her, sondern auch von der Leserschaft. Denn der erste Band ist leider nicht sehr vielversprechend. Denn die Story ist reinstes Klischee und tritt auf längst ausgetretenen Pfaden. Nicht nur in der Popkultur wurde eine solche Story schon tausend Mal erzählt, sondern die Handlung ist auch Bestandteil vieler Märchen, Mythen, Sagen und Legenden. Gut, wenn Swolfs seine Serie Legende nennt, so ist das ein deutlicher Rückgriff, aber zumindest im ersten Band gibt es keine ironische Brechung. Ein Putsch wird durchgeführt und der Herzog und seine Familie ermordet. Das Baby wird von einer Bediensteten gerettet und der Junge wächst im Wald auf, erlernt bestimmte Fähigkeiten und ahnt noch nichts von seiner adligen Herkunft.  Also ein Stoff der seit Jahrtausenden sattsam bekannt ist. Man denke nur an den Mythos von Ödipus oder meinetwegen auch Moses der ein ähnliches Schicksal erlitt. Da man diese Grundzüge kennt, ahnt man schon nach der Lektüre des ersten Bandes wie es mit der Figurenkonstellation weiter gehen wird. Wer gegen wen kämpft, wer sich wohl in wen verliebt und was das für Konflikte entfachen wird. Insofern wird die Geschichte versierten Leser*innen eher ein Gähnen entlocken können.

Ob es eine ironische Brechung und ein Spiel mit Klischees geben wird, muss sich noch erweisen. Oder die uralten Erzählstrukturen besitzen immer noch ihre Wirkung. Denn die Serie war immerhin erfolgreich genug das noch weitere acht Bände folgen sollten. Und sie hat ja auch ihre Momente. So gibt es direkt zu Beginn eine Actionszene die einen zu packen vermag und wo Swolfs seine zeichnerischen Stärken ausspielt. Der Rest des Bandes ist eine lange Rückblende voller genannter Klischees.  Der Erfolg dürfte vor allem den Zeichnungen Swolfs zuzuschreiben sein. An den Dialogen wird es nicht liegen, denn die waren immer schon die größte Schwäche von Swolfs. Auch schon in Durango.  Oft sind sie nichtssagend, abgehackt, nicht flüssig und in mancher Situation unglaubwürdig ausschweifend. Aber die Zeichnungen können mit dem naturalistischen Detailreichtum punkten. Man kann jeden einzelnen Ast erkennen und sich in die Zeichnungen vertiefen und ist insofern mittendrin und fühlt sich in die Handlung, in das Setting gezogen und bekommt so ganz viel Atmosphäre. Und so sind es die Zeichnungen welche die Geschichte retten und durchaus der Serie eine Chance geben. Vielleicht bekommt Swolfs ja noch mal die Kurve.



Fazit:

Die Story ist leider reinstes Klischees, aber sie bekommt ihren Reiz vor allem durch die Zeichnungen. Wer klassische Fantasy ohne jegliche Ironie lesen will, ist hier richtig.



Legende 1: Das Wolfskind - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Legende 1: Das Wolfskind

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 16,00

ISBN 10:
3967923517

ISBN 13:
978-3967923513

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • detaillierte und dynamische Zeichnungen
  • Setting und Atmosphäre
  • Action
Negativ aufgefallen
  • Story reinstes Klischee
  • überraschungsarm
  • gestelzte Dialoge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 09.10.2022
Kategorie: Legende
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