Comic-Besprechung - Travis - 14: Europa

Geschichten:

Travis - 14: Europa

Autor: Fred Duval

Zeichner: Christophe Quet

Übersetzer: Saskia Funke

Story:

Im Jahr 2054 benutzt die Menschheit genetisch veränderte Lebewesen, sogenannte GVL, um gefährliche Arbeiten im Weltall, auf Raumschiffen, und in Bergbaukolonien auf Asteroiden und Planeten auszuführen. Der Pilot Steven Travis, der mit seiner kleinen Privatfirma und einem Shuttle-ähnlichen Raumschiff Transportfahrten zu erdnahen Raumstationen durchführt, gerät in die Turbulenzen eines Aufstands der GVL, die für bessere Lebensbedingungen kämpfen. Als das Großraumschiff Europa auf der Rückreise vom gleichnamigen Jupitermond von Sympathisanten der GVL gekapert wird, gelingt es Travis, auf dem Rettungsschiff anzuheuern, das sich auf den Weg zur Europa macht - denn seine Freundin Louise ist an Bord!

Meinung:

Der vorliegende Band startet den fünften Zyklus der Serie, und den Autoren geht offensichtlich noch nicht die Luft aus, denn wieder ist ihnen ein spannendes Thema eingefallen. Nachdem es im ersten Zyklus um Weltraum-Terroristen ging, die mithilfe einer Wetterstation im All auf der Erde Terror verbreiten wollten, verteidigte er im zweiten Zyklus eine wild besetzte Siedlung in Frankreich gegen einen Großkonzern, der sie abreissen wollte. In den beiden folgenden Zyklen kämpfte Travis gegen eine unabhängige und nicht kontrollierte KI, die zuerst New York vergiften, und danach mit Hilfe von Drogenkartellen Mexico erobern wollte, um zuerst einzelne Nationen komplett zu übernehmen und danach die Weltherrschaft zu erlangen. Und kaum wieder nach Hause zurückgekehrt und seinen normalen Beruf wieder aufgenommen, wird er direkt wieder in ein neues Abenteurer hineingezogen, das diesmal wieder im Weltall stattfindet, mit Nebenorten in Rom und Berlin. Und auch alte Bekannte aus den vorherigen Zyklen wie Vlad Nyrki oder Pacman werden bereits wieder eingeführt, und werden demnächst im Mittelpunkt der Handlung zu erwarten sein.

Handlung und Zeichnungen sind wie gewohnt, es gibt jede Menge Roboter und Maschinen, Raumschiffe und andere exotische Fahrzeuge. Vor einigen Jahrzehnten wurden Comics dieser Art als „Euro-Manga” bezeichnet, und irgendwie ist diese Bezeichnung sehr zutreffend. In Serien wie „Nomad”, „HK”, „Zentak”, „Travis” und seiner Schwesterserie „Carmen Mc Callum” vom gleichen Autorenpaar, oder „Golden City” geht es meist um die nahe Zukunft, in der die Technologie einen Quantensprung gemacht hat, denn es gibt eine rege Raumfahrt, Kampfroboter und intelligente Waffentechniken. Aber die Probleme der Menschen sind im Prinzip die gleichen geblieben: die Umweltverschmutzung hat weite Gebiete der Erde unbewohnbar gemacht wie in Golden City, die Reichen plündern die Ressourcen wie in Nomad oder Travis, und es braucht einen Helden, der die Schwachen rettet. Der ist dann natürlich super fit, kampferfahren, technik-affin und sehr clever, um es auch mit den mächtigsten Gegnern aufnehmen zu können. Natürlich ist dies alles nicht wirklich realistisch, aber es ist ein action-geladenes Märchen, dem man gerne folgt, weil es unterhaltsam ist, und die Guten wirklich mal über die Bösen siegen. Und doch bleibt manches Geheimnis offen, nicht jeder Sieg ist endgültig, was dann die Möglichkeit zu Fortsetzungen lässt. Dies ist schlau konstruiert und hält die Fans bei der Stange - die hier auch sicher nicht enttäuscht sein werden.

Fazit:

Ein guter Start in den fünften Zyklus, der genauso rasant ist wie die dreizehn Bände zuvor. Spannend, actiongeladen und gewohnt gut gezeichnet. Zu empfehlen.

Travis - 14: Europa

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 15,00

ISBN 10:
3949144110

ISBN 13:
978-3949144110

48 Seiten