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Comic-Besprechung - Donjon Morgengrauen -82 : Überleben heute

Geschichten:

Donjon Morgengrauen -82 : Überleben heute

Autor: Lewis Trondheim & Joann Sfar

Zeichner: Stéphane Oiry

Übersetzer: Ulrich Pröfrock



Story:

Der junge Hyazinth, seines Zeichens Graf de Cavallère, hat nach dem Tod seines Vaters die Familienburg geerbt und inzwischen bereits zu einem Vorläufer des späteren „Donjon” erweitert. Lästigerweise wird dieser Donjon allzu häufig von Abenteurern, Dieben und ganzen Armeen angegriffen, und ist mit der bisher sehr kleinen Mannschaft nicht mehr adäquat zu verteidigen. Deshalb sieht Hyazinth sich genötigt, selbst durch die Lande zu ziehen, um geeignete Söldner zur Verteidigung zu finden. Hierbei stößt er jedoch, eher durch Zufall, auf zwei der Charaktere, die uns aus der Hauptserie Donjon-Zenit bestens bekannt sind, und kann sie für seine Sache rekrutieren. Welche es sind, soll hier noch nicht verraten werden.



Meinung:

Es sind bereits mehr als zehn Jahre seit der Veröffentlichung des letzten Bandes aus diesem Nebenzweig zu Donjon vergangen. Dies ist der fünfte Band aus dem Zyklus „Morgengrauen”, nach den Nummern -99, -98, -97, -84 und -83. In diesem Zyklus hat der Donjon noch nicht seine endgültige Ausdehnung erreicht, die Protagonisten sind noch ganz jung und es sind auch noch nicht alle beisammen. Das Zusammensammeln der Mannschaft und die Entwicklung des Donjon ist demgemäß auch das Thema dieses Nebenzweigs. Die Erstellung der bisherigen sechs Bände hat insgesamt über zwanzig Jahre in Anspruch genommen, und für Alle, die sich verständlicherweise nicht mehr vollständig an die bisherige Handlung erinnern, hier ein kurzer Rückblick:

In Band -99 wurde der junge Hyazinth zur Ausbildung zu seinem Onkel in die Stadt Antipolis geschickt. Dort erfährt er einerseits von den Plänen seines Onkels zur Durchführung eines U-Bahn-Projekts unter der Stadt, entdeckt aber andererseits seinen Hang dazu, den Hilflosen beizustehen und wird verkleidet zum „Hemd der Nacht”, einer Art Zorro. Er rettet die Gemeinschaft der Kobolde und die riesige „Bäumin” und bringt diese im Familienschloss in Sicherheit. Im Folgeband setzt er sich mit Jean-Michel, dem schurkischen Stellvertreter seines Onkels auseinander, der Hyazinths Professor ermordet hat und ihm bzw. dem „Hemd der Nacht” die Tat in die Schuhe schieben will. Außerdem verliebt er sich immer mehr in Alexandra, eine professionelle Mörderin. In Band -97 zieht Hyazinth umher um unter Anderem eine junge Frau aus dem Gefängnis zu befreien. Band -84 beginnt mit dem Begräbnis des alten Grafen de Cavallère und erzählt unter Anderem vom Einsturz der Stadt Antipolis durch den unsachgemäßen U-Bahn-Bau. Erst im darauf folgenden Band wird berichtet, wie der alte Graf auf einer Rundreise nochmals seine alten Kumpanen aufsucht, nur um am Ende von der aufgebrachten Adelsschicht aus Antipolis entführt zu werden und letztlich im Kerker zu sterben, weil man ihm als Familienmitglied eine Mitschuld am Einsturz der Stadt gibt. Nachdem Hyazinth ihn gerächt hat, setzt nun der aktuelle Band ein, der aber durchaus auch selbständig gelesen werden kann.

Die ersten vier Bände wurden noch einheitlich von Christophe Blain gezeichnet, bevor zuerst Christophe Gaultier und jetzt Stéphane Oiry die Zeichnungen übernommen haben. Die beiden Letztgenannten bemühen sich jedoch, Blains Stil nahe zu kommen, sodass man beim durchgängigen Lesen nicht allzu irritiert sein wird. Insgesamt sind diese Bände in einem verwascheneren Stil gezeichnet, die Figuren sind noch stärker verzerrt, als man es von Lewis Trondheim, dem Erfinder der Serie, gewohnt ist. Auch die Farben sind durchgängig dunkler und oft in Brauntönen gehalten. Doch wie bei Trondheim stimmen insgesamt die Perspektiven und die Maßstäbe der Figuren, sodass es nach etwas Eingewöhnung durchaus Spaß macht, durch die Seiten zu blättern. Und schließlich ist die gesamt Serie, nach der Erweiterung des Hauptzyklus „Zenit”, darauf ausgelegt, als Kollektivprodukt erstellt zu werden, da Trondheim allein sicher nicht in der Lage gewesen wäre, dies alles zu zeichnen. Zumindest nicht, ohne auf so großartige Serien wie „Ralph Azham” oder „Die neuen Abenteuer von Herrn Hase” zu verzichten — was aber meiner Meinung nach absolut keine Option gewesen wäre! Somit muss man mit den daraus zwangsläufig resultierenden Zeichnerwechseln leben.

Erzählerisch wird hier wieder eine weitere Lücke in der Vorgeschichte des Donjon geschlossen. Noch sind nicht alle Protagonisten aus dem Zenit zusammen, es können also noch weitere Bände folgen. Und auch zwischen den Nummern -97 und -84 ist noch genügend Platz, um Hyazinths schwierige Beziehung zu Alexandra auszuarbeiten — für die fehlenden 12 Bände sind, gemäß der etwas exzentrischen internen Seitennummerierung (die bei Seite -4599 beginnt) noch ausreichende 560 Seiten vorgesehen! Da kann noch was kommen!



Fazit:

Endlich geht es weiter in der Vorgeschichte des Donjon! Die Story bleibt so verrückt wie bisher, Fans des Donjon kommen voll auf ihre Kosten. Unbedingt zu empfehlen, kann aber durchaus ohne Vorkenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.



Donjon Morgengrauen -82 : Überleben heute - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Donjon Morgengrauen -82 : Überleben heute

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Reprodukt

Preis:
€ 13,00

ISBN 10:
3956403355

ISBN 13:
978-3956403354

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Endlich geht es weiter!
  • Herrlich verrückte Splatter-Story.
  • Man trifft eine Reihe „alter Bekannter” wieder.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 02.11.2022
Kategorie: Donjon
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