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Comic-Besprechung - Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten

Geschichten:

Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten
Autor: Robert Ervin Howard, Christophe Bec, Zeichner: Stevan Subic, Colorist: Giulia Brusco



Story:

Conan und Natalia sind die einzigen Überlebenden einer Armee und flüchten sich in die Wüste. Dem Tode nahe, entdecken sie eine Stadt. Als sie sich dorthin retten und ihren Hunger und Durst stillen können, müssen sie allerdings feststellen das sie dort alles andere als sicher sind. Nicht nur die lethargischen Bewohner sind unheimlich, sondern vor allem der wandelnde Schatten fordert fast täglich seine Opfer.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Wie mittlerweile bekannt sein dürfte, sind die Conan der Cimmerier Comics aus dem Splitter Verlag Adaptionen von den originalen Geschichten von Robert E. Howard und nicht wie bei Marvel neu erfundene Geschichten, die zwar die Lizenz haben die Figur zu benutzen, aber nicht für die originalen Geschichten. So kann man eklatante Unterschiede feststellen. Und manches auch mehr durch die interessanten Nachworte festmachen.

So wird hier im Nachwort hervorgehoben das Robert E. Howard dringend Geld brauchte und musste so auf einen aktuellen Trend aufspringen. Da manche Pulp-Magazine in denen er bislang veröffentlicht hatte, eingestellt wurden und andere in finanzielle Schieflage gerieten, musste er so schreiben das die Geschichte auf jeden Fall veröffentlicht werden konnte. Sein Verleger hatte eine Illustratorin eingestellt, Margaret Brundage,  die für die damalige Zeit, wir schreiben schließlich die 1930er, sehr gewagte Titelbilder zeichnete. So wurden in den Geschichten Sex und Gewalt in den Vordergrund geschoben.

Howard bediente dieses Bedürfnis mit Der wandelnde Schatten. Die Story an sich ist recht dünn. Conan und eine weibliche Begleitung sind die einzigen Überlebenden einer Armee und flüchten vor ihren Häschern in die Wüste. Kurz vor dem Verdursten entdecken sie eine Stadt in der sie sich ausruhen, zu trinken und zu essen bekommen. Doch dort wohnt ein Grauen und wahnsinnige Bewohner. Die sexuellen Anspielungen sind vor allem im Comic sehr deutlich. Die weiblichen Figuren sind fast durchgehend nackt und Vergewaltigungen, Orgien und Aufforderungen zum Sex werden hier auch gezeigt, was in der Originalgeschichte wohl eher angedeutet worden ist. Auch die sadomasochistische Szene wo eine Frau eine andere auspeitscht wird hier wie in der Originalerzählung zelebriert. Man kann aber davon ausgehen das hier einiges expliziter als in der fast 100 hundert Jahre alten Ur-Story ausgeführt wird, wie etwa die sexuelle Konnotation des Monsters.

Der Comic beinhaltet alle diese Elemente und auch die Gewalt ist in blutigen Einzelheiten vorhanden. Doch in einer Hinsicht  ist die Erzählung modernisiert worden. Laut Nachwort ist die weibliche Heldin zu Beginn nur am Jammern, Weinen, klagen. Hier ist das etwas anders und sie ist stärker und zumindest auf der Bildebene sieht man sie aktiv kämpfen. So überrascht etwas später das anhängliche an Conan, aber wie in den Geschichten von Howard sind es gerade die Frauen die an dem Geschehen wachsen, sich entwickeln und ihre ganz eigene Stärke entwickeln. Sie entkommen ihren Opferrollen und werden in mancher Hinsicht interessanter als Conan der immer gleich bleibt. So ist es hier die Frau die letztlich Conan aus der Stadt und in Sicherheit bringt.

Auch die Zivilisationskritik, wie bei Howard üblich, ist hier mehr als deutlich, wenn die Städter als degeneriert geschildert werden die nur aus ihren Drogenräuschen auftauchen, um zu essen und Geschlechtsverkehr zu haben, und sich anschließend wieder Opiumräuschen hingeben ohne der Gefahr und dem Verfall in der Stadt zu begegnen. Lethargie und Luxus gehen hier Hand in Hand.

Die Zeichnungen fallen in der Gestaltung der Augen der Charaktere negativ auf, aber bei den Körpern ist der Einfluss von Richard Corben deutlich, da sie sehr plastisch und voluminös ausgefallen sind. Vor allem die Dekors sind enorm faszinierend und mit einer unheilvollen Atmosphäre aufgeladen. Sanddünen erinnern an Raubtiere, die Silhouette der Stadt an ein offenes Maul und innerhalb der Stadt hätte auch H. R. Giger als Innenarchitekt tätig gewesen sein können. Abgesehen von einigen kleineren Schwächen, wie bei der Gestaltung der Augen, ist die Adaption gerade auch bezüglich der dezenten Modernisierung und der Zeichnungen, sehr faszinierend ausgefallen.



Fazit:

Eine faszinierende Adaption. Die Story wurde ganz leicht modernisiert, entwickelt aber vor allem ihren Sog durch die beeindruckenden Zeichnungen. Zugreifen.



Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 17,00

ISBN 10:
3967923835

ISBN 13:
‎ 978-3967923834

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • faszinierende Zeichnungen
  • Story ganz dezent modernisiert
  • Atmosphäre, Action
Negativ aufgefallen
  • schwach gestaltete Augenpartien
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.02.2023
Kategorie: Alben
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