Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.661 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - Gunmen of the West

Geschichten:

Gunmen of the West

1.) Der Erzähler

Zeichnung und Farben: Paul Gastine

2.) Die zwei Brüder

Zeichnung und Farbe: Stefano Carloni

3.) El Dandy

Zeichnung und Farben: Félix Meynet

4.) Unsterblich

Zeichnung: Ronan Toulhoat

Farben: Jack Manini

5.) Der Ghul von Gettysburg

Zeichnung und Farben: Laurent Hirn

6.) Arcus Publicus

Zeichnung: Éric Hèrenguel

Farben: Jack Manini

7.) Apache Kid

Zeichnung und Farben: Christian Rossi

8.) Noch immer aufrecht!

Zeichnung: Benjamin Blasco-Martinez

Farben: Émilie Beaud

9.) Black Evil

Zeichnung und Farben: Olivier Vatine

10.) Little Arkansaw

Zeichnung: Hugues Labiano

Farben: Jérome Maffre

11.) Die Stadt, die einen Elefanten hängte

Zeichnung: Jef & Nicolas Dumontheuil

Farben: Jef, Isabelle Merlet & Jean-Jacques Rouger

12.) Die Witwe

Zeichnung und Farben: Dominique Bertail

13.) Der Erzähler

Zeichnung und Farben: Paul Gastine

 

Autor: Tiburce Oger (in Zusammenarbeit mit Hervé Richez)

Übersetzerin: Tanja Krämling



Story:

Zum dritten Mal erscheint mit diesem Band eine Anthologie mit Geschichten aus dem Wilden Westen der USA, wieder aus der Feder von Tiburce Oger. Die 13 Episoden handeln diesmal von der Waffengewalt in der damaligen Zeit, in einzelnen Episoden, die allesamt von unterschiedlichen Zeichnern (oder Teams) umgesetzt wurden, eingebunden in eine Rahmenhandlung um einen jungen Mann, der ein Waffengeschäft überfallen will, um stattdessen vom Ladenbesitzer jedoch die stets ungewöhnlich bis kuriosen Geschichten erzählt zu bekommen.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Der Titel dieses dritten Teils ist ein wenig irreführend: Es geht hier nicht so sehr um „Revolverhelden”, wie man annehmen könnte, sondern mehr um den Versuch, die unglaubliche Brutalität, Rechtslosigkeit und den schieren Überlebenskampf in der damaligen Zeit der Besiedlung des „Wilden Westens” zu beschreiben. So findet man auch weniger die illustren Namen von zum Beispiel Calamity Jane, Jesse James, Doc Holiday oder Wyatt Earp wieder (die ich ehrlich gesagt erwartet hatte), sondern Tiburce Oger erzählt eher etwas unbekanntere Geschichten aus dieser historischen Phase, lediglich Billy the Kid , Wild Bill Hickok und John Wesley Harding kommen in zwei der Episoden vor, der Rest ist eher (zumindest mir) unbekannten Personen gewidmet. Das ist aber gar nicht schlecht gewählt, denn zumindest sind es dadurch nicht die ewig gleichen, klassischen Geschichten um den O.K.-Corral und Ähnliches. Dabei handeln die hier erzählten Geschichten von Rache und Vergeltung, von der Verfolgung von Ausländern und geistig Behinderten, oftmals von unschuldig Verfolgten, von Querelen unter Puffmüttern, einem schwarzen, weiblichen Desperado und ganz allgemein von kuriosen Vorgängen aller Art. Das ist im Ganzen auch diesmal wieder sehr kurzweilig geraten, die Geschichten haben alle unterschiedliche Längen, was den meisten sehr gut tut, da die Zeichner genau den Umfang wählen konnten, den sie für eine runde Erzählung brauchten. Jede Episode wird von ein paar Sätzen aus der Rahmenhandlung eingeleitet, und als Aufhänger dient im Sinne der Rahmenhandlung (Überfall im Waffenladen) immer die Beschreibung einer ganz bestimmten Waffe, die es zu dieser Zeit eben gegeben hat; allerdings steht die dann gar nicht unbedingt im Mittelpunkt der Handlung, kommt oftmals nur am Rande vor, da eher die Schicksale der Personen im Vordergrund stehen, womit gezeigt werden soll, dass die Gewalt aus allen möglichen Richtungen auftauchen konnte und im Prinzip auch Jedermann treffen konnte — was dann auch zutrifft, könnte man sagen.

Am Ende des Bandes folgt ein kurzes Dossier mit historischen Fotos (einiger) der handelnden Figuren, ergänzt um knappe Anmerkungen, die die historische Authentizität der Storys belegen sollen. Dieser Teil fällt für meinen Geschmack ein wenig zu knapp aus, zumal auch nicht zu jeder Geschichte etwas ausgeführt wird, was aber wahrscheinlich einfach daran liegt, dass ungefähr ein Drittel der Geschichten schlichtweg erfunden ist, und es da nichts weiter anzumerken gab. Soweit passt es dann schon.

Die Zeichnungen reichen vom eigentlich für Western üblichen realistischen Zeichenstil, über leicht karikaturhafte Semi-Funny Episoden bis zu einer tatsächlich im Funny-Stil gehaltenen Episode (die aber auch so absurd ist, dass dies wieder sehr gut passt). Dabei hat Tiburce Oger wieder zum großen Teil die bereits bekannte Mannschaft aus den beiden vorherigen Bänden um sich versammelt (wie Labiano, Bertail, Gastine, Rossi, Meynet oder Hérenguel), ergänzt um einige Neuzugänge. Auch das macht den Band sehr abwechslungsreich, und wenn man bereit ist, sich immer wieder auf neue Stile einzulassen und so immer wieder Neues zu entdecken, ist dies absolut interessant.

Mir hat auch dieser Band wieder sehr gefallen, in Frankreich ist bereits ein vierter Band angekündigt: „Lawmen of the West”. Man darf auch darauf wieder gespannt sein, doch bis dahin sollte man sich erst einmal auf die „Gunmen” stürzen!



Fazit:

Zum dritten Mal eine interessant, spannende und abwechslungsreiche Sammlung von kurzen Episoden aus der Zeit der Besiedlung des Wilden Westens der USA. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf Waffen und (Waffen-)Gewalt, wobei der Autor eher unbekanntere Episoden aus dieser Zeit als Ausgangspunkt gewählt hat, sodass man durchaus „Neues” erfährt zu einem Genre, von dem die Meisten sicher denken, bereits alles zu kennen. Das ist gut gemacht, und ein bunt gemischtes Team von Zeichnern und Koloristen trägt sein übriges dazu bei, für ausreichende Abwechslung zu sorgen. Für Western-Fans unbedingt zu empfehlen, aber auch allgemein für Fans der franko-belgischen Comicszene: so viele unterschiedliche Stile bekommt man so leicht nicht zwischen nur zwei Buchdeckeln zu sehen!



Gunmen of the West - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gunmen of the West

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 25,00

ISBN 10:
3987213779

ISBN 13:
978-3987213779

112 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Originelle Storys abseits vom Mainstream.
  • Sehr abwechslungsreiche und tolle Zeichenstile.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 03.11.2024
Kategorie: Alben
«« Die vorhergehende Rezension
The Story of our Corpse Hunt 1
Die nächste Rezension »»
Red Hood
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>