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Comic-Besprechung - Isnogud Collection: Die Goscinny- und Tabary Jahre 1969-1972
Geschichten:Isnogud Collection: Die Goscinny- und Tabary Jahre 1969-1972
1.) Sternstunden des Großwesirs Isnogud (Band 5)
2.) Neue Anstrengungen des Großwesirs Isnogud (= Die Zauberkiste) (Band 6)
3.) Ein Röhrchen für Isnogud (Band 7)
4.) Der Narrentag (Band 8)
5.) Auszüge aus: Band 21: Isnoguds Rückkehr
Autor: René Goscinny
Zeichner: Jean Tabary
Übersetzer: Gudrun Penndorf, Horst Berner (nur 5)
Story:
Dieser Band enthält die ursprünglichen Softcover-Alben 5 bis 8 und die vier hierzu gehörigen Rückkehr-Episoden sowie ein kurzes Dossier.
Meinung:
Mit dem vorliegenden Band der neuen Collection führt der Carlsen Verlag die Neuveröffentlichung der Inhalte aus dem dicken blauen Schuber fort, in dem die ursprünglich einzeln als Nummern 1-12 und 15 veröffentlichten Softcover-Alben in vier Büchern versammelt waren. Dieser Schuber ist derzeit durchaus noch erhältlich, doch nun kann man seinen Inhalt auch einzeln kaufen. Zumindest, wenn wie angekündigt, im Februar ein weiterer (gelber) Band erschienen sein wird. Den Zugewinn, den man in der neuen Veröffentlichung findet, ist, dass nun auch die sogenannten „Rückkehr-Episoden” aufgenommen wurden, und zwar jeweils direkt hinter der betroffenen Geschichte. Bisher waren sie im deutschen Band 21 (frz.: 24) zusammengefasst erschienen. Die Fans werden wissen, worum es sich hierbei handelt, aber zur Klarstellung hier nochmal: bei einer Reihe von Gags geht Isnoguds Plan nicht nur einfach nicht in Erfüllung, sondern das für den Kalifen gedachte Schicksal fällt auf ihren Urheber, also den lieben Isnogud selbst zurück, sodass er irgendwo im Nirwana landet, von dem es kein Zurück gibt. Sei es die Vergangenheit, oder die Zukunft, in die er transportiert wird, die Unterwelt, das Weltall oder sonst wohin. Zu Recht könnte man sich als Leser dann also damals bereits die Frage gestellt haben: Wieso geht die Serie denn dann überhaupt weiter, wenn der Held doch offensichtlich aus dem Rennen ist? Vermutlich hat sich dass jedoch bei dieser Funny-Serie sowieso niemand je gefragt, doch die Autoren fühlten sich offensichtlich herausgefordert, dieses „Problem” für die Fans zu lösen. So entstanden knapp zwei Dutzend Zweiteiler, die den jeweiligen Gag dann noch mal erweitern und zu einem guten Ende führen sollten. Doch Goscinny wäre nicht er selbst gewesen, wenn er er sich und den Lesern so einfach gemacht hätte: zumindest die in diesem Band enthaltenen Zusatzgeschichten erfüllen alles andere als den zuvor beschriebenen Zweck, denn Isnogud (und meist auch Tunichgud mit ihm zusammen) kommt zwar aus der einen Misere heraus, doch nur um direkt wieder in einer neuen zu landen. Von wegen Rückkehr ! Doch lustig ist dies allemal, und das ist doch das Wichtigste.
Die hier abgedruckten Gags wurden in den Alben nicht in ihrer ursprünglichen Veröffentlichungsreihenfolge zusammengefasst, wie man auch im Vorwort lesen kann, doch das merkt man zum Teil auch an den Zeichnungen selbst, wenn mittendrin ein Isnogud auftaucht, der noch arg ungelenk und ein bisschen schlaksig aussieht. Carlsen ist hier der französischen Vorlage gefolgt, in der ebenfalls die Alben komplett so gelassen wurden, wie sie waren. Bis auf die Rückkehr-Episoden eben, und ich denke, wegen ihnen wird im Band auch nicht explizit auf die alten Albennummern verwiesen, da sie ja streng genommen so nicht mehr gelten, da jetzt mehr enthalten ist. Des Weiteren ist jedem Album ein Cover vorangestellt — interessanter Weise aber eben nicht das der ursprünglichen Softcover-Ausgaben, sondern neuere, leicht überarbeitete Varianten der gleichen Motive. Das kann man direkt anhand der im Anfangsdossier abgedruckten Originalcover vergleichen. Dieses Dossier ist diesmal ein bisschen kurz (wahrscheinlich geht inzwischen der Stoff aus) und enthält im Wesentlichen eine kurze Abhandlung über die aufeinanderfolgenden Autoren seit Goscinnys Tod sowie ein längeres Interview mit Olivier Andrieu, dem aktuellen Szenaristen. Das passt zwar irgendwie nicht so recht zum Inhalt, ist für Fans aber trotzdem interessant und unterhaltsam. Für die einzelnen Episoden ist auch eine Veröffentlichungshistorie aufgeführt, die den band abrundet.
Die gesamte Kolorierung des Bandes scheint mir auf den ersten Blick in den letzten Jahrzehnten nicht geändert worden zu sein, die gesamten Farben sind allesamt sehr blass, vor allem im Vergleich zum roten Mantel von Isnogud, der (oftmals) als einzige Farbe absolut knallig ist. Hier hätte eine Überarbeitung und damit leichte Anpassung an moderne Sehgewohnheiten und vor allem damit einhergehend eine Vereinheitlichung des hier enthaltenen Materials durchaus gut getan. Aber auch darüber kann man vortrefflich streiten, denn es bleibt ganz sicher immer eine Geschmacksfrage, und wahrscheinlich liegt die Verantwortung hierfür eher in der Hand des französischen Lizenzgebers.
Fazit:
Für Fans und Neueinsteiger kommt hier der zweite von drei geplanten Sammelbänden mit Material aus der Zusammenarbeit von Goscinny und Tabary, die dann den bisherigen blauen Schuber werden ersetzen können. Diesmal sind die Geschichten, falls vorhanden, um die zugehörigen Rückkehr-Episoden ergänzt, was den Band, zusammen mit einem kurzen Dossier, Titelbildern und Veröffentlichungslisten gelungen abrundet. Ein Klassiker des franko-belgischen Funny und sehr zu empfehlen.
Isnogud Collection: Die Goscinny- und Tabary Jahre 1969-1972
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Carlsen
Preis:
€ 35,00
ISBN 10:
3551798389
ISBN 13:
978-3551798381
200 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Erstmalig die ergänzte Sammelausgabe.
- Eine Neukolorierung wäre nicht verkehrt gewesen.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 11.11.2024 | ||||||
Kategorie: | Isnogud - Werkausgabe | ||||||
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