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Comic-Besprechung - No longer Human – der entfremdete Mensch

Geschichten:

No longer Human – der entfremdete Mensch
Romanvorlage: Osamu Dazai
Autor und Zeichner: Junji Ito

 



Story:

Seit er ein kleiner Junge ist, trudelt Yozo mehr schlecht als recht durchs Leben. Den meisten anderen spielt er den lustigen Clown und netten Burschen vor, aber in seinem Inneren weiß er nicht, was er ist. Und als er dann auch noch vor allem seelisch benutzt und missbraucht wird, zerbricht etwas in ihm.

Von nun an prägen Exzesse sein Leben. Schon als Schüler tut er verwerfliche Dinge, lässt sich mit älteren Frauen ein und treibt sie ins Unglück, säuft und nimmt schließlich Drogen. Als er eine Zeit des Glücks und großer Erfolge erlebt, sind selbst diese Momente nicht von Dauer, denn die Schatten der Vergangenheit holen ihn ein und stürzen ihn in den Wahnsinn.

 



Meinung:

Diesmal entstammt die Geschichte nicht ganz dem Kopf von Junji Ito, statt dessen greift er auf einen der Klassiker der japanischen Literatur zurück, dem teils autobiographischen Roman von Osamu Dazai, der gerne mit Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ verglichen wird.

Der Künstler legt den Schwerpunkt aber weniger auf die gesellschaftliche Dimension des Romans als auf die Elemente, die die Handlung nahe an den Horror bringen. Denn immerhin genießt es Junji Ito, die Wahnvorstellungen in entsprechende Bilder umzusetzen und dabei auch für den Leser den Horror zu entfesseln.

Die Geschichte beginnt so wie der Roman natürlich mit der Kindheit des Helden, der sein wahres Ich vor dem Rest der Menschen versteckt, weil er merkt, dass er als lustiger Kerl viel besser ankommt und Aufmerksamkeit bekommt.

Aber es sind kleine Dinge, die nach und nach seinen Geist zerstören und seine Künstlerseele verändern, beginnt er doch sich immer mehr von sich selbst und den Menschen, die ihm mehr bedeuten, zu entfremden, weil er nicht mehr länger verletzt werden will.

Und das wird ruhig, aber wie ein Psycho-Thriller in eine lange, beeindruckende Geschichte umgesetzt, die nicht nur den Horror immer wieder in den Alltag einfließen lässt, sondern auch so einiges über die Gesellschaft Japans in der Mitte des 20. Jahrhunderts verrät.

 



Fazit:

No longer Human – der entfremdete Mensch ist eine beeindruckende Adaption des japanischen Romanklassikers, die vor allem die bitterbösen Horrorelemente in den Mittelpunkt rückt, aber doch auch immer mehr Psychothriller ist als Grusel mit Blut und Gedärmen.

 



No longer Human – der entfremdete Mensch - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

No longer Human – der entfremdete Mensch

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 32,00

ISBN 13:
978-3551801258 

624 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Passende Adaption des Klassikers
  • Juniji Ito weiß das Grauen zu entfesseln
  • Atmosphärische Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.08
(12 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 01.01.2025
Kategorie: Mangas
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