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Comic-Besprechung - Cato Zulu

Geschichten:

Cato Zulu
Autor / Zeichner / Colorist: Hugo Pratt



Story:

1879 in Südafrika. Die britische Kolonialarmee befindet sich im Krieg gegen die Zulus und gegen die Buren. Bei einem verhängnisvollen Einsatz kommt ein französischer Prinz ums Leben. Der britische Soldat Catone Milton wird als Sündenbock auserkoren. Ihm gelingt zwar die Flucht, befindet sich nun aber allein in einem Land in dem ihn jeder tot sehen will.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Für Cato Zulu gibt es zwar ein kurzes Vorwort von Autor und Zeichner in Personalunion Hugo Pratt, aber es ist unklar inwieweit der Band historische Genauigkeiten aufweist.  Pratt hat immer wieder ein Spiel mit Realität und Fiktion veranstaltet. Vor allem in Corto Maltese traten immer auch historisch reale Personen auf, aber auch Sagengestalten und Mythen, so dass leicht die Grenzen verwischten und zum beabsichtigten surrealen Effekt beitrugen. In Cato Zulu ist auch wieder Historie eingearbeitet. Nicht nur was den Krieg der Briten gegen die Zulus und gegen die Buren im heutigen Südafrika betrifft, sondern auch den Tod eines französischen Prinzen der während dieser Kämpfe umkam. Aber ob es den Titelhelden so gegeben hat, bleibt unklar, auch wenn es Pratt suggeriert. Aber da hatte er seine Leserschaft schon öfters auf eine falsche Fährte gelockt.

Leider fehlt auch eine Einordnung des Werkes an sich. Zwar ist das Vorwort mit einigen Illustrationen, Skizzen und historischem Material versehen, aber eine redaktionelle Bearbeitung vermisst man. Da die Geschichte in zwei Kapitel aufgeteilt ist, versehen mit jeweils einer Überschrift, liegt der Verdacht nahe, dass sie ursprünglich in einem Magazin erschienen sind. Dafür spricht auch das relativ offene Ende das hier etwas unbefriedigend ist, aber Sinn macht da so die Möglichkeit offenblieb die Geschichte in einem Magazin fortzusetzen. Wenn sie denn dort erschien. Das Copyright legt den Verdacht nahe, dass die Story Anfang der 1980er Jahre entstand. Das heißt aber nur das dort das Copyright erneuert worden ist und bezeichnet nicht das direkte Entstehungsdatum. Inwieweit also Cato Zulu zwischen Corto Maltese  Abenteuern erschien, wird allein aus den Angaben in dieser Ausgabe nicht deutlich.

Auf jeden Fall ist es kein Frühwerk, denn Pratt hat schon seinen speziellen Stil. Dabei ist die Geschichte hauptsächlich eine Actionstory und es gibt seitenweise Kämpfe und Action. Bei Pratts Stil  wirken  da dann manchmal gerade die Körperhaltungen etwas ungelenk, verströmen aber leichte Ironie da die Glieder in der Simulation von Bewegung arg gestreckt sind. Dabei wird es zeichnerisch, im Gegensatz zu Corto Maltese, nie surrealistisch, aber ebenso wie bei Corto gibt es einige wundervolle absurde Dialoge. So etwa die zwei Seiten wo sich ein britischer Offizier mit einem einheimischen Fährtensucher unterhält oder ein Zulu-Krieger auf einmal wie ein Shakespeare-Darsteller spricht und von einem genervten Kameraden niedergestreckt wird. Mystizismus kommt auch vor, gerade bei der jungen Zulu.  Das hält sich aber in Grenzen und wer Mystizismus und Esoterik in den Corto Maltese Bänden ablehnte, kann hier dennoch sein Vergnügen haben.

Im Grunde kann man Cato Zulu als gradlinige, abgespeckte, sprich kommerziellere Variante von Corto Maltese ansehen. Fans von Pratt machen also nichts falsch wenn sie hier zugreifen. Wer das erste Mal mit dem Werk von Pratt in Verbindung treten will, der hat hier genau den richtigen Band vor sich.

Der relativ konventionelle Aufbau holt diejenigen ab und die Ähnlichkeiten zu einem Western sind deutlich. Nur das es halt in Afrika spielt, die Indianer durch die Zulus ersetzt werden und die US-Soldaten durch die britische Kolonialarmee. Das größte Manko ist allerdings der doch recht unsympathische Held der keine rechte Kontur bekommt und in seinem ewigen Widerstand und Rebellentum mehr wie ein verzogener Teenager wirkt und etwas nerven kann. Dennoch hätte man gerne weiter gelesen.



Fazit:

Fans von Hugo Pratt machen hier nichts verkehrt und wer das erste Mal etwas von dem Meister lesen will bekommt mit dieser verleichsweise gradlinigen Actiongeschichte einen guten Einstieg.



Cato Zulu - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Cato Zulu

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 24,80

ISBN 10:
3965821849

ISBN 13:
978-3965821842

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • herrlich absurde Dialoge
  • eingeschränkte Esoterik
  • Atmosphäre, Action
Negativ aufgefallen
  • unsympathische Hauptfigur
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 21.03.2025
Kategorie: Alben
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