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Comic-Besprechung - Halloween Blues 2: Brief aus Gettysburg
Geschichten:Halloween Blues 2: Brief aus Gettysburg
Autor: Mythic, Zeichner: Kas, Colorist: Graza
Story:
An Halloween dürfen Geister in der Körper von Lebenden schlüpfen. Dana nutzt die Chance, um einen Tag mit ihrem Mann Forester zu verbringen. Obwohl beide noch nicht wissen wer Dana eigentlich ermordet hatte und Dana weiterhin ihren Mann verdächtigt. In derselben Nacht wird eine Frau aufgegriffen die aus einer Nervenheilanstalt ausgerissen ist. Vor zehn Jahren ist ihre komplette Familie verschwunden und nun hat sie erfahren das historische Briefe aus Gettysburg versteigert wurden die im Besitz ihres Mannes waren. Lebt er vielleicht noch? Forester glaubt der Frau und reist mit ihr in das kleine Städtchen wo einst die Familie das letzte Mal gesehen wurde. Doch die Geister der Vergangenheit ruhen auch dort nicht.
Meinung:
Im Grunde fragt man sich was man eigentlich an Halloween Blues so faszinierend findet. Ja, teils sogar begeistert. Da ist natürlich zunächst die Rahmenhandlung die auch im zweiten Band Bestand hat. Die Ehefrau des Polizisten Forester Hill wurde ermordet und der Held der Serie steht im Verdacht seine schöne Frau Dana, eine Schauspielerin, ermordet zu haben, wurde aber vor Gericht freigesprochen. Er selber kann sich an nichts von der Tatnacht erinnern. Das wird noch gesteigert indem ihn seine Frau als Geist heimsucht. Aber sie weiß selber nicht wer sie getötet hat, verdächtigt aber ihren Mann der neben diesen Belastungen auch noch weiter seinen Beruf nachgeht.
Die Rahmenhandlung kommt indes nicht voran. Anstatt dass der Inspektor Forester Hill den Mörder seiner Frau sucht, wird er wieder mit einem anderen Fall konfrontiert. Dana verdächtigt zwar weiterhin ihren Mann, aber sie nutzt nicht die Chance um ihren Tod aufzuklären wenn sie einmal im Jahr in einen menschlichen Körper fahren kann. Stattdessen hat sie Sex mit ihrem Mann und genießt das Zusammensein mit ihm. Das sagt schon viel über die Beziehung der beiden aus die sich immer noch lieben über den Tod hinweg, sich aber dem gegenüber und sich selber nicht sicher sein können. Sie liefern sich Wortgefechte, Sticheleien und diese spannungsreiche Beziehung macht die Serie Halloween Blues zu etwas ganz Besonderem.
Der eigentlich hier erzählte Kriminalfall ist durchaus interessant aber nicht sonderlich spektakulär. Zudem gibt es einen mühsam kaschierten deus-ex-machina-.Effekt der nur haarscharf an der Unglaubwürdigkeit vorbei schrammt. Forrester und eine vermeintliche Witwe, deren komplette Familie zehn Jahre zuvor verschwunden ist, stellen Fragen in einer Kleinstadt nachdem es nach all den Jahren auf einmal eine Spur gibt und der Cold Case dadurch warm geworden war. Die Fragen an sich, das recherchieren und ermitteln ergeben kaum etwas, scheuchen aber die Einwohner auf, machen sie nervös und lassen sie nun einige Begebenheiten und Beobachtungen von damals in einem anderen Licht erscheinen. Es ist hier also nicht die Handlung der Figuren an sich, was die Geschichte ausmacht, sondern die Figuren selber.
Und hier ist einer der wesentlichen Punkte warum man von der Serie fasziniert sein kann. Zum einen weist sie eine hohe Figurendynamik aus. Nicht nur zwischen Forester und Dana, sondern zwischen allen Charakteren. Die Hauptfiguren sind gerade wegen ihrer Schwächen und Kanten sympathisch und ihr Verhalten nachvollziehbar und man folgt ihnen gerne durch die Story.
Zum anderen sind die Zeichnungen und die Farbgebung einfach hervorragend. Nicht nur werden wunderschöne Frauen gezeichnet, sondern der realistische Stil erschafft auch eine gelungene Atmosphäre mit aufgeladenen Bildern. Das Idyll welches in den Landschaften und der Jahreszeit vermittelt wird, täuscht und der Kontrast schafft eine zusätzliche Spannung. Manche mögen den Band langweilig finden weil hier nicht auf Action, Blut und Spannung gesetzt wird, aber wer den Charakteren folgen mag, deren Gefühlen und Leiden wird mit einer faszinierenden Geschichte belohnt.
Fazit:
Der eigentliche Kriminalfall ist zwar nicht sonderlich spektakulär, aber die Figuren und deren Dynamik untereinander, deren Charaktergestaltung, die realistischen Zeichnungen und die schöne Farbgebung ziehen einen dennoch in ihren Bann. Vor allem würde man gerne mehr über die übernatürliche Beziehung lesen.

Halloween Blues 2: Brief aus Gettysburg
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Alles Gute!
Preis:
€ 16,95
ISBN 10:
3965821954
ISBN 13:
978-3965821958
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- realistische detailreiche Zeichnungen
- interessante Charaktere
- hohe Dynamik zwischen den Charakteren
- interessante, spannende Rahmenhandlung

- mühsam kaschierter deus-ex-machina Effekt
- Kriminalfall nicht sonderlich spektakulär

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 13.04.2025 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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