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Comic-Besprechung - Die neuen Abenteuer von Bruce J. Hawker 1: Das Auge des Sumpfes

Geschichten:

Die neuen Abenteuer von Bruce J. Hawker 1: Das Auge des Sumpfes
Autor: Christophe Bec, Zeichner / Colorist: Carlos Puerta



Story:

Bruce J. Hawker bekommt wieder das Kommando über die Lark und soll das angeschlagene Schiff von Gibralter nach England überführen.Doch ihn verfolgt das Pech: direkt nach einem Gefecht mit einem spanischen Kriegsschiff gerät die Lark in einen schweren Sturm. Die Überlebenden werden zwar von einem kleinen Schoner gerettet, doch dieser ist in einer geheimen Mission auf dem Weg nach Amerika. Befinden sich Hawker und seine Männer in einer aussichtslosen Lage?



Meinung:

Wie so viele andere franko-belgischen Comichelden bekommt nun auch Bruce J. Hawker neue Abenteuer spendiert. Da reiht er sich ein mit Bob Morane, Der rote Korsar, Rick Master, Bruno Brazil  und anderen. Wenn eine solche klassische Serie wieder belebt und nicht durch Spin-Offs oder Alternativversionen wie bei Thorgal erweitert wird, so ist es ein guter Anlass den Staub wegzublasen und Frische im Stil wie auch in den Storys zu verleihen. Wie man es da nicht macht sieht man bei Blake und Mortimer bei dem die Erben von Edgar P. Jacobs offenbar darauf bestehen das der Stil und die doch veraltete Erzählform mit den ausufernden Textboxen beibehalten wird, weswegen neben der Nostalgie die Serie doch teilweise anachronistisch anmutet. Das Paradebeispiel für eine gelungene Modernisierung ist hingegen Rick Master in der schon eine Meta-Ebene hergestellt und gerade das veraltete Frauenbild thematisiert wird, aber auch der Humor eine wesentlichere Rolle spielt.

Nun  liegt also auch der erste Band von Die neuen Abenteuer von Bruce J. Hawker vor und man kann schon direkt zu Beginn festhalten, dass die Modernisierung nur teilweise gelungen ist. Es gibt viele Rückgriffe auf die Ur-Serie mit Verweisen. Das holt die Fans schön ab, ist aber für das Verständnis des Bandes nicht notwendig, so dass Neueinsteiger oder Gelegenheitsleser nicht abgeschreckt oder verwirrt werden.  Es reiht sich somit in die Tradition ein und eine komplette Loslösung kann damit nicht gelingen. Auch gibt es dem Genre gemäß recht viele Klischees. Was an sich nicht verwerflich ist, denn Fans von Seefahrergeschichten erwarten halt bestimmte Topoi die eben den Reiz des Genres ausmachen. So gibt es hier Seeschlachten, Stürme, Schiffbrüche, Intrigen auf dem engen Raum eines Schiffes und natürlich eine Schatzsuche. Also mehr oder weniger alles wie gehabt.

Ein bisschen mehr hätte man von dem Star-Autor Christophe Bec schon erwartet. Aber er holt auch seine eigenen Fans ab, indem er auch hier moderne Mythen aufgreift, die manchmal auch Elemente von Verschwörungstheorien beinhalten. Hier geht es um den Schatz der Tempelritter der laut dem Comic in die Neue Welt geschafft worden war. Also nach den Wikingern und vor Kolumbus sollen die Templer hier gelandet sein und eine Siedlung gegründet haben. Das mag manche erfreuen, dass sich Bec hier solcher Mythen  bedient, aber so ganz will das nicht zusammenpassen. Die Tonalität der Elemente harmoniert komischerweise nicht sonderlich, obwohl alle Elemente eines klassischen Abenteuers gegeben sind. Vor allem ist im dritten Viertel das Tempo ziemlich raus. Nach einem rasanten Einstieg, in dem sich die Topoi rasend schnell aneinanderreihen, ist der Rhythmus auf einmal deutlich gemäßigter. Dafür sind die letzten Seiten dann wieder sehr spannend und dramatisch mit einem gelungenen Cliffhanger.

Die Story ist zwar nicht schlecht, vermag aber nicht sonderlich zu begeistern. Dafür aber die Zeichnungen. Carlos Puerta hat einen nahezu fotorealistischen Stil, bei dem man sogar die einzelnen Blätter und Grashalme zählen könnte, so detailliert ist der Strich. Oftmals wirken bei einem solchen Stil dann aber die Figuren und die Action recht steif was hier aber zum Glück nicht der Fall ist. Auch die Farbgebung ist herausragend und kann nicht nur die Stimmungen verdeutlichen, sondern auch das Geschehen adäquat dramatisieren. Es sind schon allen die Zeichnungen und die Farbgebung welche den Band zu einem einzigen Genuss machen und man jedes Panel genauer betrachten möchte. Obwohl also der Band zwischen Tradition und Moderne auf halbem Weg stehen bleibt, so ist man durch die Gestaltung doch neugierig auf die Fortsetzung. 



Fazit:

Die Story ist eine rasante Abfolge von Klischees und greift moderne Mythen auf. So kann eine Modernisierung nur bedingt erfolgen. Hingegen sind die Zeichnungen und die Farbgestaltung herausragend. Es lohnt sich also durchaus mehr als ein Blick, aber der große Wurf ist es nicht.



Die neuen Abenteuer von Bruce J. Hawker 1: Das Auge des Sumpfes - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die neuen Abenteuer von Bruce J. Hawker 1: Das Auge des Sumpfes

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3987214708

ISBN 13:
978-3987214707

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • fotorealistische Zeichnungen
  • Farbgebung
  • Spannung, Dramatik, Action
Negativ aufgefallen
  • viele Klischees
  • moderner Mythos aufgegriffen am Rande einer Verschwögunstheorie
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 21.04.2025
Kategorie: Alben
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