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Comic-Besprechung - Honeymoon 1: Der Kuss der Sphinx

Geschichten:

Honeymoon 1: Der Kuss der Sphinx

Autor und Zeichner: Bastien Vivès

Kolorierung: Brigitte Findakly

Übersetzerin: Resel Rebiersch



Story:

Ein junges Ehepaar verbringt seinen Sommerurlaub in Griechenland. Dort erhalten sie von einem vagen Bekannten die Einladung zu einer Dinnerparty auf seiner Jacht, die sie nach einem anfänglichem Zögern doch annehmen. Einmal auf der Jacht angekommen, müssen sie feststellen, dass sie hier in eine Gesellschaft geraten sind, die ihnen nicht so recht behagt. Doch ab hier nehmen die Ereignisse ihren Lauf…



Meinung:

Bastien Vivès präsentiert uns hier den ersten Teil einer neuen Krimiserie, der mich wirklich überzeugen konnte. Schon wie im Zweiteiler „Die große Odaliske / Olympia” (bei Reprodukt, seinem deutschen Hausverlag erschienen) hat er sich für diese erste Geschichte sowohl einerseits ein interessantes Setting gewählt, als auch andererseits Hauptpersonen gewählt, wie er es häufig tut: nämlich ganz normale Leute. Bei der „Odaliske” waren sie jetzt nicht ganz so normal, immerhin ein Trio von Kunsträuberinnen, doch wie bei „Polina”, „Eine Schwester” oder „Die Bluse” liegt auch hier sein Augenmerk wieder auf Menschen aus dem täglichen Leben: eben einem ganz normalen Ehepaar im Urlaub. Doch anders als bei den oben zitierten, eher sozialkritisch orientierten Werken geht es diesmal wieder in Richtung Krimi. Und der schlägt voll ein, die Geschichte erinnert ein bisschen an ältere französische Filme à la Godard oder Truffaut, bei denen meist plötzlich in einer Alltagssituation ein mysteriöses Element auftauchte, dass dann zu einer oft überraschenden, aber immer sich rasant entwickelnden Veränderung im Alltag der Personen führt — so wie hier. 

Ich bin froh, dass Vivès bei dieser Serie auch wieder in Farbe arbeitet. Seine etwas eigenwillige Neuinterpretation des „Corto Maltese” (bisher zwei Bände bei Schreiber & Leser erschienen) hat mich von den Zeichnungen her damals nicht so überzeugt. Schwarz-weiß passt zwar grundsätzlich zu Hugo Pratts Original, doch die verwendete Monochrom-Kolorierung fand ich gerade so ganz knapp daneben. Wie schon bei der Odaliske hat er diesmal jedoch erneut eine Fachfrau herangelassen, die ihre Aufgabe hier sehr gut gelöst hat: Brigitte Findakly. Sie hat bereits bei Klassikern wie „Bastos und Zakusky” (Pierre Tranchard) oder „Van Victis!” (Jean-Yves Mitton) die Hand im Spiel gehabt, arbeitet aber auch viel mit Lewis Trondheim und Joann Sfar zusammen („Herr Hase”, „Die Katze des Rabbiners”, oder „Donjon”). Die Liste ihrer Arbeiten ist lang, die Ergebnisse durchweg ein Gewinn für den jeweiligen Zeichner. Anders als ihre Kollegin bei den Odalisken, Isabelle Merlet, die dort eine pastellige, kreideartige Kolorierung verwendete, hat sie sich für deckende Farben entschieden, mal hell, mal dunkel, je nach Situation, was sehr gut sowohl die Stimmung der Erzählung unterstützt, als auch die beinahe filigran wirkenden Zeichnungen von Bastien Vivès, dem es gelingt, den Eindruck einer gewissen Minimalität in seinen Zeichnungen zu erwecken — obwohl sie das nicht sind! Es ist genau die notwendige Detaillierungsdichte vorhanden, die notwendig ist, um alles exakt zu zeigen, doch die die Zeichnungen trotzdem nicht überfüllen. Und auch, wenn man auf den ersten Blick vielleicht den Eindruck haben könnte, der sehr feine Strich Vivès’ würde von den satten Farben überdeckt werden, sieht man bei genauerem Blick, dass das eben nicht so ist. Die beiden ergänzen sich hier kongenial, finde ich.

Ich habe diesen ersten Band sehr genossen, und freue mich auf eine Fortsetzung, die wohl gesetzt sein dürfte, denn auf dem Vorsatzpapier ist eine Szene dargestellt, die im aktuellen Band gar nicht vorkommt!



Fazit:

Eine unterhaltsame und spannende neue Serie von Bastien Vivès, mit leichter Hand erzählt und in realistischem Stil gezeichnet: was will man mehr? Sehr zu empfehlen.



Honeymoon 1: Der Kuss der Sphinx - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Honeymoon 1: Der Kuss der Sphinx

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3965822012

ISBN 13:
978-3965822016

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
  • Gewinnt ungemein durch die gute Kolorierung.
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 09.05.2025
Kategorie: Alben
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