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Comic-Besprechung - Metropolia — Band 1: Berlin 2099
Geschichten:Metropolia — Band 1: Berlin 2099
Autor: Fred Duval
Zeichner: Ingo Römling
Übersetzer: Tanja Krämling
Story:
Im Berlin der Zukunft wird eine prominente Person bei einer Kunstauktion von einer professionellen Killerin getötet. Das veranlasst den Immobilienkonzern Metropolia dazu, den Privatdetektiv Sascha zu engagieren, da die Spuren der Täterin zu einem ihrer Objekte führt. Dort gerät Sascha in eine Verschwörung von einer Seite aus, mit der Niemand gerechnet hatte…
Meinung:
Ingo Römling, der Superstar der deutschen Comicszene, hat eine neue Serie lanciert. Nach „Malcolm Max” mit dem deutschen Szenaristen Peter Menningen und „Die Chroniken des Universums” mit dem Franzosen Richard Marazano hat er sich für das neue Projekt wieder Richtung Frankreich orientiert, und auch diesmal wieder einen bekannten und erfolgreichen Autor als Szenaristen gewinnen können: Fred Duval. Dieser ist in der Science-Fiction-Sparte zuhause, was er auch in Deutschland bereits mit zahlreichen Veröffentlichungen hat beweisen können, zum Beispiel mit „Aquablue”, „Carmen Mc Callum” und „Travis”(bei Bunte Dimensionen), „Hauteville House” und „Nico” (beides Finix) oder „Reset” (Splitter). Anders als bei den oben genannten Beispielen hat sich der Autor diesmal eher an aktuellen Themen und Trends orientiert, um seiner Geschichte den nötigen Rahmen zu geben: Klima- und Energiekrise, Wohnungsnot und KI, und das alles zusammen mit einem originellen Mordkomplott zu einem Detektivkrimi in der Zukunft verwoben, der funktioniert und Spaß macht — auch wenn der Leser die hier beschriebene Ausgangslage für ein bisschen weit hergeholt halten sollte. Doch das ist eben ein Kernpunkt der Science-Fiction: man nimmt einen Ausgangspunkt, eine Idee, und schaut dann, was sich daraus entwickeln könnte. Und dieses Konzept haben die beiden hier sehr gut umgesetzt, finde ich. Es wird eine Zukunft in immerhin erst 74 Jahren (also in knapp drei Generationen) geschildert, die sich schon sehr von unserer heutigen Zeit unterscheidet, deren Gesetzmäßigkeiten werden kurz umrissen, und schon ist man drin in der Geschichte. Denn danach geht es hauptsächlich um den Krimi, die neuen Technologien (falls vorhanden) sind nicht so wichtig und hauen den Leser sicher auch nicht wirklich um. Ein bisschen schmerzlicher ist dann eher, dass man nicht sehr viel über den Hauptcharakter erfährt. Er versucht, Geld zusammen zu bekommen, um seine Freundin in Nordamerika zu besuchen — was schwierig ist, da Reisen inzwischen unerschwinglich teuer sind. Vielleicht nutzen die Autoren den nächsten Band, um uns mehr über Sascha zu erzählen? Ich bin gespannt. Anders als bei den „Chroniken des Universums”, die Marazano aus meiner Sicht ein bisschen abgewürgt hatte, denn der dritte Teil endete im Grunde, ohne dass die Geschichte wirklich beendet war, hoffe ich hier, das diesmal eher Einzelgeschichten geplant sind, die nicht durchgehend zusammenhängen werden. Dieser erste Band gibt zumindest einen entsprechenden Start vor, denn diese Geschichte hier ist absolut komplett und braucht keine erzählerische Fortsetzung: im nächsten Band kann dann ein neuer „Fall” kommen. Wir werden sehen, doch ich bin guter Hoffnung, dass hier eine wirklich großartige Serie gestartet ist!
Von den Zeichnungen her knüpft Ingo Römling stilistisch an „Die Chroniken des Universums” an. Sein realistischer und sehr detailreicher Stil ist für mich auf dem Höhepunkt, die Kolorierung sehr passend, Seitenaufteilungen und Blickwinkel sind klasse gewählt und können sich ohne weiteres mit den großen des franko-belgischen Comicmarktes messen lassen, in dem er ja seine drei großen Serien hat veröffentlichen können (bei „Malcolm Max” sind die Franzosen allerdings erst bei Band 3 von sechs, da hakt die Veröffentlichung seit 2022 seltsamerweise). Bei der Darstellung der Figuren greift er sogar direkt auf ein Stilmittel aus den Chroniken zurück: die Figuren haben teils ungewöhnliche, großflächige und farbige Körpertattoos, ein bisschen wie in den frühen Werken von Enki Bilal. Doch damit endet die Ähnlichkeit mit Bilal auch schon, vom Zeichenstil her sind sie nicht zu vergleichen. Römling kann man da eher als „modern” bezeichnen. Und das ist sehr gut.
Fazit:
Die neue Serie von Ingo Römling nach einem Szenario des bekannten französischen Autor Fred Duval führt uns in ein Berlin der Zukunft, in dem ein junger Detektiv einem Mord und damit verbundenen Komplott nachgeht. Spannende Science-Fiction gepaart mit einem intelligenten und durchdachten Krimiplot — was will man mehr? Ich denke, diese Serie wird in Zukunft ein absoluter Hit werden!

Metropolia — Band 1: Berlin 2099
Autor der Besprechung:
Uwe Roth
Verlag:
Splitter Verlag
Preis:
€ 18,00
ISBN 10:
3689500710
ISBN 13:
978-3689500719
56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Tolle neue SF-Serie des deutschen Superstars!
- Plot und Zeichnungen sind zusammen einfach großartig!


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 03.06.2025 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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