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Comic-Besprechung - Conan der Barbar 4: Schnee und Schicksal

Geschichten:

Conan der Barbar 4: Schnee und Schicksal (Conan: The Barbarian 13-16)
Autor: Jim Zub, Zeichner / Inker: Doug Braithwaite, Colorist: Diego Rodriguez



Story:

Conan macht sich nach seinen letzten Abenteuern auf den Weg in den eisigen Norden. Abseits aller Kämpfe fühlt er sich leer und fragt sich ob das alles ist was das Leben ihm bieten kann. Schon als Kind zweifelte er an den Göttern und so sucht er die Abgeschiedenheit in der Hoffnung auf eine Offenbarung. Viel Ruhe bekommt er aber nicht, da er in einen Stammeskrieg hineingezogen wird. Zudem begegnet ihm Atali, die Tochter des Frostriesen.



Meinung:

Bislang hat sich die Conan-Serie aus dem US-Verlag Heroic Signatures zwischen den Originalgeschichten von Robert E. Howard bewegt. Sie spielten also inhaltlich zwischen denen, verwiesen darauf, zitierten, waren bislang aber sehr eigenständig. Was im letzten Band auch dazu führte das ein Crossover mit zwei anderen Helden aus der Feder Howards möglich war.

Das ändert sich mit dem vorliegenden vierten Band der aktuellen Serie. Zub liefert hier eine Adaption einer Conan-Geschichte, erweitert diese aber und reichert sie insoweit an das sie sich nahtlos in die laufende Comic-Serie einfügt und vom Tonfall her nicht aus dem Rahmen fällt. Es ist allerdings nicht die erste Adaption und zeichnerisch kann sie mit Robin Rechts wunderschöner Adaption von der Tochter des Frostriesen, welche im Splitter Verlag erschienen ist, nicht mithalten. Aber auch hier liegen einige sehr eindrucksvolle Szenen vor. Man hält sich an der gestalterischen Bekanntheit wie man es etwa von dem Marvel-Conan kennt und rückt weniger das artifizielle, sondern die Funktionalität der Zeichnungen in den Fokus. Die Action ist dann sehr dynamisch und blutig und die Tochter des Frostriesen sehr schön, aber es entbehrt dem Surrealismus wie etwa bei Recht. Dennoch kann man dem Band zeichnerisch nichts vorwerfen, es ist halt ein anderer Stil mit einer anderen Zielsetzung.

Wer Conan bislang nur als tumben Haudrauf kannte, wie ihn vor allem Marvel seit den 1970er Jahren in der Comicwelt etablierte, wird sich hier wieder einige Male die Augen reiben. In den bisherigen Bänden wurde deutlich das Conan auch melancholisch bis depressiv sein kann. Womit man sich eher an Howards Entwurf hielt als an den anderen Comics. Hier kommt noch eine Glaubenskrise dazu. Conan fühlt nur etwas im Kampf oder bei der Jagd. Ansonsten ist in ihm eine große Leere. Er fragt sich ob das alles sei. Sich beweisen, überleben, kämpfen, töten und bei Gelegenheit lieben. Zu Beginn des Bandes wandert er in die eisige Einöde, um einen Sinn zu finden. Was den Glauben beinhaltet. In Rückblenden, hier ist die Erweiterung zu Howards Geschichten, wird deutlich das er schon als Kind nicht an den Gott seines Volkes glaubte. Er zweifelte an Crom und konnte nichts begreifen was ihm nicht seine Sinne zeigten. Conan zweifelt, ist aber darum sehr rational und will einen Beweis für die Existenz von Göttern. Der Glauben an sich ist ihm zu abstrakt und für ihn nicht nachvollziehbar. Hier ist die Zivilisationskritik von Howard aufgegriffen und der Grund warum Conan ein Barbar ist. Das abstrakte des Glaubens ist ein Zeichen für die Zivilisation, die Sinneswelt das konkrete des unmittelbar erlebbaren was man nur in der Ursprünglichkeit, also in der Natur erfahren kann.

Als Conan nun Atali, der Tochter des Frostriesen, begegnet findet er zum Glauben. Denn Atali ist greifbar und durch den Sex mit ihr bekommt er nun seine Offenbarung. Übrigens ist hier der Sex einvernehmlich während in der Adaption von Recht es eher auf eine Vergewaltigung hinausläuft. Wer also die anderen Adaptionen oder Originalgeschichte kennt, bekommt hier dennoch etwas Neues da der Fokus erweitert und damit etwas verschoben wird. Eine sehr gelungene Adaption und ein ungewöhnlicher Blick auf einen Barbar auf Sinnsuche. Lohnenswert.



Fazit:

Die erste Adaption einer Howard-Story in der aktuellen Conan-Serie, aber geschickt erweitert.  Man bekommt einen ungewohnten Blick auf Conan der sich hier  auf Sinnsuche und in einer Glaubenskrise befindet. Lohnenswert.



Conan der Barbar 4: Schnee und Schicksal - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Conan der Barbar 4: Schnee und Schicksal

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,00

ISBN 10:
3741640980

ISBN 13:
‎ 978-3741640988

108 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Barbar in Glaubenskrise
  • ungewohnter Blick auf Helden
  • Spannung, Dramatik, Action
  • Adaption mit Erweiterungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 21.06.2025
Kategorie: Conan
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