Comic-Besprechung - FRNCK — Band 09: Apokalypse

Geschichten:

FRNCK — Band 09: Apokalypse

Autor: Olivier Bocquet

Zeichner: Brice Cossu

Übersetzerin: Swantje Baumgart

Story:

Der im letzten Band drohende Meteoriteneinschlag findet tatsächlich statt! Werden die unterschiedlichen Gruppen von Menschen, die auf die eine oder andere Weise in der Urzeit gestrandet sind, es schaffen, rechtzeitig zum Zeitreiseportal am Vulkan zu gelangen, um der Apokalypse zu entkommen?

Meinung:

Olivier Bocquet und Brice Cossu schaffen es weiterhin, die Spannung hoch zu halten und gleichzeitig eine Geschichte voller Details, Wendungen und raffinierten Entwicklungen zu erzählen, die einfach klasse ist! Neben einer Fortführung des Handlungsstrangs der bisher entwickelt wurde, geht es diesmal um die Bildung neuer Allianzen, um Verrat, aber vor allem um eines: die erste Liebe. Und das ist sympathisch aufbereitet und kommt sehr gut an, finde ich. „Frnck” hat inzwischen ein bisschen das gleiche „Problem”, dass auch die Macher der Serie „Allein” (Gazzotti und Vehlmann, bei Piredda erschienen) einmal in einem Interview beschrieben haben: bei einer so lang laufenden Serie mit jungen und jugendlichen Hauptpersonen, deren Bände einmal jährlich erscheinen, vergeht nicht nur im realen Leben so einige Zeit, sondern das schlägt sich unter Umständen auch in der Serie selbst nieder. Die Autoren reagieren auf die Tatsache, dass im Verlauf des Erscheinens auch die Leser mit gealtert sind, indem sie die Story „erwachsen” werden lassen. Und ein bisschen habe ich das Gefühl, dass auch Bocquet und Cossu beginnen, in diese Richtung zu tendieren. Doch das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil: die Charaktere entwickeln sich so noch glaubhafter weiter, die möglichen Themen für die Handlung nehmen zu, und im Endeffekt bleibt die Serie interessant. Und das ist das Wichtigste, denke ich.

Und das gilt auch für die Zeichnungen. Ich habe gerade noch einmal den ersten Band zum Vergleich daneben gelegt: obwohl Brice Cossu seinen Zeichenstil nicht wirklich verändert hat, wirken die Figuren und der gesamte Band vom Strich her irgendwie ein bisschen „reifer”, und ganz allgemein scheint jetzt eine größere Zahl von Panels noch detaillierter ausgearbeitet zu sein, als am Anfang der Serie. Auch der Zeichner ist mit der Zeit gealtert, aber vor allem ist sein Stil „gereift” wie seine Leser. Und das passt ebenfalls gut zusammen.

„Frnck” ist eine der neuen Jugendserien in der Comicwelt, die auch nach Jahren noch weiter überzeugen und begeistern können. Das Thema ist originell, die Handlung rasant und humorvoll zugleich, und trotz der offensichtlichen Zielgruppe doch nicht so strikt kindlich ausgerichtet, wie es die großen Klassiker des Genres waren (ich denke da an die „Schlümpfe” oder „Johan und Pfiffikus”). Das macht die Serie zeitgerecht, spannend und vor allem interessant. Da lohnt es sich, am Ball zu bleiben.

Fazit:

Eine spannende Fortsetzung der Zeitreise-Saga um den Waisenjungen Franck, der durch ein ungewöhnliches Naturphänomen in der Urzeit landet, und dort die unterschiedlichsten Menschen vorfindet, denn er ist nicht das einzige Opfer. Seine Versuche zur Assoziation in der „Neuen Welt” werden voller Abenteuer und mit viel Humor erzählt, während seine Suche nach einem Weg zurück in diesem Band ihren Höhepunkt erreicht. Eine tolle Jugendserie für jung und alt, die ich jedem Leser nur wärmstens ans Herz legen kann. 

FRNCK — Band 09: Apokalypse

Autor der Besprechung:
Uwe Roth

Verlag:
toonfish

Preis:
€ 15,95

ISBN 10:
396792792X

ISBN 13:
978-3967927924

64 Seiten