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Comic-Besprechung - Titans 1: Iris

Geschichten:

Titans 1: Iris
Autor: Olivier Peru, Zeichner: Laci, Colorist: Arif Prianto



Story:

Eine Gruppe von Kriegern aus Sparta ist auf dem Weg nach Korinth, um dort an sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Ihr großer Favorit ist eine Frau: Iris. An der Königstochter hängt viel, denn zwischen Athen und Sparta wurde eine geheime Vereinbarung getroffen. Wer den Wettkampf gewinnt, soll über eine umstritten Insel herrschen. Iris sieht sich einem wahren Koloss gegenüber. Ist dieser überhaupt ein Mensch?



Meinung:

Es hat sich in den letzten Jahren eine Tradition im franko-belgischen Comic entwickelt, dass es zunehmend Serien gibt die ein bestimmtes Konzept verfolgen. Man folgt also nicht mehr zwangsläufig einen bestimmten Helden, sondern hat ein Thema welches Band für Band untersucht wird. Zwar ist dann jede einzelne Ausgabe in sich abgeschlossen, was es sehr Leser*in freundlich gestaltet, aber die anderen haben ein ähnliches Thema. Sei es nun Androiden, Conquest, Magier, Elfen, Meister der Inquisition oder ganz neu West Fantasy. Oder eben auch ganz aktuell Titans.

Man ist zunächst überrascht das Star-Autor Olivier Peru den Band geschrieben hat, da man diese Konzeptserien eher mit einem anderem Namen assoziiert. Aber schon auf dem Innencover ist man dann beruhigt, das in der Tat das Konzept von Jean-Luc Istin stammt. Gerade Istin hat sich zunehmend auf diese Art von Serien verlegt.

Der erste Band von Titans, und wohl auch die ganze Serie, handeln von Frauen der Antike die sich gegen die Götter auflehnen und so zu Titanen werden. Ein kleiner Rückgriff: als die griechischen Götter aufkamen herrschten die Titanen und erst der Krieg zwischen den Göttern und Titanen ließen die uns bis heute geläufigen Namen auf dem Olymp herrschen. Wohlwollend kann es also interpretiert werden das hier ein feministischer Comic vorliegt. Die Auflehnung der Frauen gegen die Götter ist dann ein Auflehnen gegen das Patriarchat. Man muss sehen ob dieses das Konzept ist. Denn das antike griechische Pantheon hat schließlich auch sehr starke wahrhafte weibliche Götter wie Athene oder Artemis.

Die Heldin des ersten Bandes, Iris, kann man jetzt auch kaum als eine vom Patriarchat interdrückte Frau ansehen. Was vor allem daran liegt das Iris aus Sparta stammt. Sparta hatte in der Antike immer eine Sonderstellung was vor allem am militaristischen Charakter liegt. Es ist also durchaus denkbar das Frauen durch Verdienst und Stärke in die Armee aufgenommen wurden und im Gegensatz zu anderen Stadtstaaten hatten sie in Sparta mehr Rechte und konnten in Ausnahmefällen auch vor dem Senat sprechen. Hier nun ist Iris nicht nur Königstochter, sondern wird als starke Kriegerin auch für Wettkämpfe ähnlich wie bei den Olympischen Spielen ausgewählt. Dort fällt sie aber einer Intrige zum Opfer und steht gebrochen ganz auf sich allein gestellt da.

Es ist wohltuend das Iris nie sexueller Gewalt zum Opfer fällt. Sie ist während der Wettkämpfe zwar spärlich bekleidet, sie wird aber zeichnerisch nie sexualisiert. So ist ihre Opferrolle auch nicht unbedingt rein dem Geschlecht zuzuschreiben. Aber ihr Selbstbewusstsein wird durch die patriarchale Ordnung zerstört und ihr ist klar, dass sie als Frau in einer Männerwelt immer mehr leisten muss als die Männer. Erst durch den Rückgriff auf die Natur und auf weibliche Solidarität findet sie zu sich zurück.

Die Story ist durchaus spannend. Lange ist nicht klar was der Zweck der Intrige ist da auch erst nach über der Hälfte klar wird das überhaupt eine vorliegt. So rückt der Charakter umso mehr in das Zentrum des Geschehens und dieser ist sehr glaubwürdig gestaltet. Die Prägung durch die Normen des Stadtstaates Sparta wird nicht vergessen und so kann diese Story mit dieser Person auch nur in diesem Setting funktionieren. Dazu tragen die realistischen detailreichen Zeichnungen bei  die einen hervorragend in das Setting versetzen und bei aller Detailfreude nie statisch werden, sondern gerade auch in den Actionszenen sehr überzeugen können. Ein faszinierender Auftakt der Lust auf mehr macht.



Fazit:

Die Story lässt sich Zeit und erhöht damit die Spannung da der Hauptcharakter dadurch noch mehr in das Zentrum rückt. Actionreich, dramatisch, realistisch gezeichnet kann die Geschichte so auch nur in dem historischen Setting funktionieren. Mehr.



Titans 1: Iris - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Titans 1: Iris

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 18,00

ISBN 10:
3689500419

ISBN 13:
‎ 978-3689500412

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • realistische detailreiche Zeichnungen
  • interessanter Hauptcharakter
  • Geschichte kann so nur in dem historischen Kontext funktionieren
  • Lebens- und Gedankenwelt der Antike berücksichtigt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 04.07.2025
Kategorie: Alben
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