Comic-Besprechung - Lucky Luke: Die Gesamtausgabe 01 - 1955-1957

Die Eisenbahn durch die Prärie
Der falsche Mexikaner
Lucky Luke gegen Joss Jamon
Lucky Luke in Dicke Luft in Pancake Valley
Lucky Luke und Androkles
Serenade in Silvertown
Lucky Luke und Jolly Jumber in Pferdediebe

Story:
Lucky Luke, der Mann, der schneller zieht als sein Schatten.

Klassische Abenteuer, unveröffentlichte oder wenig bekannte Kurzgeschichten und Illustrationen von Morris und René Goscinny, präsentiert in der Reihenfolge ihres Entstehens. Sorgfältig verfasste Hintergrundberichte schaffen Einblicke in die Editionsgeschichte der überragenden Westernparodie.

Meinung:
Wer kennt ihn nicht, den poor lonesome Cowboy, den Mann, der schneller zieht als sein Schatten, the one and only Lucky Luke? Über siebzig Abenteuer hat der von dem Belgier Maurice de Bevere erdachte Westernmann nun schon hinter sich. Der Ehapa Verlag veröffentlicht in dieser auf 24 Bände angelegten Gesamtausgabe nun erstmals alle Geschichten in chronologischer Reihenfolge. Der Fan kann sich nicht nur auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen, sondern auch auf viele bisher unveröffentlichte Comics und Illustrationen.

Insgesamt kann man den Band durchaus als gelungen bezeichnen, leider gibt es aber ein paar kleine Schönheitsmängel. So sind einige Sprechblasen unvollständig und einige Worttrennungen falsch. Außerdem lag leider bei den meisten bisher unveröffentlichten Geschichten keine geeignete Druckvorlage mehr vor, sodass man die Geschichten Lucky Luke und Androkles und Pferdediebe von einer alten französischen Ausgabe inklusive Kolorierung abscannen musste. Insgesamt hinterlässt die Farbgebung sowieso einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits werden es viele Nostalgiker sicherlich begrüßen, dass die Geschichten in ihrer Originalfarbe erscheinen. Andererseits wirkt diese aber heutzutage alles andere als zeitgemäß und hätte - unserer Meinung nach - bei den Vorlagen, bei denen dies möglich gewesen wäre, ruhig durch eine neue, stilvolle, ersetzt werden können.

Anzumerken sei übrigens noch, dass in diesem Band die Geschichte Dicke Luft in Pancake Valley ausschließlich in einer 1986 entstandenen, modifizierten Fassung vorliegt. Diese hätte man besser für den entsprechenden Band aufgehoben und in dieser Ausgabe die Originalversion verwendet, da der Stil der 80er in einem Buch der 50er doch etwas seltsam erscheint...

Fazit:
Wer Fan des lonesome Cowboy ist und das nötige Kleingeld hat, darf bei der Reihe ruhig zugreifen. Alle anderen warten vielleicht lieber, ob nicht nach Abschluss der Reihe eine Budget-Version bei Weltbild erscheint (wie es bei der Asterix-Gesamtausgabe der Fall war)...