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Comic-Besprechung - Hyde
Geschichten:Autor: Steve Niles, Zeichner: Nick Stakal
Story:
Ein pharmazeutisches Unternehmen. Robert und Henry Jekyll arbeiten an einem Mittel, das Depressionen für immer vertreiben soll. Doch ihre Forschung soll gestrichen werden. Da sie kein Geld für eine Versuchsperson haben, testen sie das Mittel an sich selbst. Schon bald geschehen in ihrer Umgebung ungeklärte Morde, die alle einem Hyde zuzuordnen sind, einer hühnenhaften Gestalt von zwei Metern...
Meinung:
Ob sich Robert Louis Stevenson je hätte träumen lassen, dass seine Erzählung "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von 1886 einen dermassen grossen Bekanntheitsgrad erreichen könnte? Sicher ist, dass diese Geschichte ein Klassiker des Horror-Genres ist, sei es im Buch oder im Film. Da ist es doch eigentlich nur konsequent, wenn die Geschichte in der einen oder anderen Form auch in Comics auftaucht, wie zum Beispiel der League Of Extraordinary Gentlemen. Und nun eben in einer Neuinterpretation des Themas aus der Hand von Steve Niles.
Niles geht sehr geschickt vor. Ein pharmazeutisches Unternehmen, das Forschungen betreibt ist natürlich der Nährboden für allerlei Gebräu, wie es nun auch dem Original zu einem etwas anderen Leben verholfen hatte. Neu und ebenfalls sehr geschickt ist die Tatsache, dass es gleich zwei Dr. Jekylls gibt und damit spielt dann auch Niles sehr geschickt weiter. Bis kurz vor dem Schluss kann sich der Leser nicht sicher sein, wer denn nun Hyde ist, auch wenn es aufgrund der Tatsache, dass einer der Brüder an den Rollstuhl gefesselt ist, recht klar sein könnte. Könnte, wie gesagt... Besonders aus diesem Berich der Geschichte bezieht der Comic seine Spannung.
Grafisch gesehen ist Hyde - nunja - gewöhnungsbedürftig. Der Stil ist dem aus 30 Nights and 30 Days sehr ähnlich, doch was dort prima funktioniert hat, stösst hier an ein paar Grenzen, die schwer zu nehmen sind. Es stellt sich die Frage, ob die Macher hier mit einem etwas klareren und klassischeren Stil nicht besser aufgehoben gewesen wären und nur in den Berserker-Szenen, in denen Hyde mordet, auf den im Comic gezeigen Stil hätten zurückgreifen sollen. Die Antwort darauf muss jeder Leser für sich selbst finden.
Doch herrje, was hat sich Infinity bloss beim Lettern der Hyde-Texte gedacht? Eine nicht ausgefüllte rote Schrift auf schwarzem Hintergrund. Das ist so dermassen leseunfreundlich, dass hier dem Letterer nur die Note "Unbefriedigend" verpasst werden kann. Sollte es je eine Neuauflage geben, ist dann hoffentlich eine andere Schriftart enthalten. Das Lesevergnügen leidet jedenfalls erheblich unter diesem Umstand.
Fazit:
Eine geschickte Neuinterpretation eines bekannten Stoffes mit ganz neuen Geschichtsbögen. Nur die Grafik ist gewöhnungsbedürftig.
Hyde
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Infinity
Preis:
€ 6,95
ISBN 10:
3-939303-03-8
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Sehr gute Neuinterpretation
- Die Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 05.08.2006 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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