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Comic-Besprechung - Marvel Exklusiv 67: Civil War – Frontline

Geschichten:
Civil War: Front Line 1-5 + Civil War: Choosing Sides
Autor: Paul Jenkins, Robert Kirkman
Zeichner: Ramon Bachs, Kei Kobayashi, Leandro Fernandez, Kano, David Aja, Sean Chen, Roy Allan Martinez, Jorge Lucas, Phil Hester
Tusche: John Lucas, Leandro Fernandez, Kano, David Aja, Rick Magyar, Ande Parks
Farben: Laura Martin, Christina Strain, Dan Brown, Dean White, Jose Villarrubia, Sotocolor’s A Crossley, Bill Crabtree

Story:
Alle Helden sollen sich registrieren lassen. Ein einmaliger Vorgang, der unter den Helden für zwei gespaltene Lager sorgt. Die Einen lassen sich registrieren und manche davon enthüllen sogar ihre Identität, wie Iron Man und Spider-Man. Die Anderen wollen davon nichts wissen und gehen in den Untergrund. Doch was denkt die einfache Bevölkerung? Wie sieht all dies aus der Sicht eines normalen Menschen aus und wie verhalten sich die Presse und deren eigentliche „Täter“, die Reporter? Aus der Sicht von Sally Floyd und Ben Urich werden die Ereignisse erzählt, die die Marvel-Welt erschüttern.

Meinung:
Ben Urich dürfte wohl jedem Marvel-Fan bekannt sein, ist er doch einer derjenigen, der mit seinen Artikeln den Daily Bugle ab und zu entschärft und dafür sorgt, dass Superhelden auch einmal in einem positiven Blickwinkel zu sehen sind. Seine Kollegin Sally Floyd dürfte aber in Deutschland eher unbekannt sein. So ist es durchaus nicht einfach sie zur Mit-Heldin in dieser Geschichte zu machen, aber es funktioniert dank einiger gelungener Charakterisierungsszenen doch am Ende ganz gut.

Paul Jenkins und Roman Bachs haben sich bereits einen Namen gemacht als Autor und Zeichner, die nicht „nur“ das Vordergründige in der Superhelden-Szene beleuchten, sondern eben auch den Mann von der Strasse zu Wort kommen lassen. Da wundert es nicht, wenn nur wenige Helden in dieser Geschichte zu sehen sind und das ist auch wirklich gut so. Es sind Geschichten, wie man sie auch in unserer realen Welt selbst erleben kann. Wenn man als Beobachter der Weltgeschichte einmal mehr ungläubig davor steht, was die Weltpolitik schon wieder einmal entfacht hat. So ist es auch kein Wunder, wenn Jenkins zahlreiche Kriege zitiert, darunter auch Vietnam oder die Weltkriege. Dieser Blickwinkel auf Ereignisse, die sich der eigenen Kontrolle entziehen, ist etwas Besonderes. Es kann sein, dass echte Superheldenjünger sich aufgrund der weitestgehend fehlenden Action eher von diesem Band distanzieren. Aber dann verpassen sie die Chance etwas wirklich Gutes zu lesen.

Rein künstlerisch gesehen ist dieser Band auch noch sehr wertvoll. Die Gegenüberstellung historischer Ereignisse mit solchen, die in direktem Zusammenhang im Marvel-Universum stehen, zeigt noch einmal sehr deutlich in Bildern, welche Parallelen es zu realen Kriegen gibt und wie wichtig Marvel die Authentizität der Geschichten ist. Paul Jenkins hat sich dabei auch als Fan von Billy Joel geoutet und zitiert den Songtext aus „Goodnight Saigon“, einem Lied über den Vietnamkrieg. Schade nur, dass schon das Original nicht den kompletten Songtext enthält und auch in der Übersetzung alleine schon durch die kleinen Sprechblase Komplettübersetzung fehlt, denn dadurch geht ein Teil des Sinns dieses Songtextes verloren. Auch andere historische Texte werden zitiert. Und so kommt dieser Teil einer Ermahnung gleich, einer Ermahnung doch endlich diese Kriege zu lassen. Dies passt mit Sicherheit auch noch einmal gut zu Jenkins, der die Idee des Civil War in den Marvel-Comics gar nicht so gut fand und auf diese Weise auch seinen Protest ausgedrückt hat. Hier kann und muss man auch etwas zwischen den Zeilen lesen und die Klasse von Jenkins anerkennen.

Ob indes insgesamt in Deutschland die Idee des Civil War gut angenommen wird, darf auch bezweifelt werden. Während so oder so schon viele Leser gegen Crossover im Allgemeinen sind, weil sie dadurch gezwungen werden Comics zu kaufen, die sonst nicht auf ihrer Liste stehen und die dennoch zum allgemeinen Verständnis nötig sind, ist das Thema des Bürgerkriegs ganz und gar nicht ein Deutsches, oder sollten wir besser sagen ein Internationales. Sicher dürfte es in den USA ein Reizthema gewesen sein, denn dort gab es nun einmal den Sezessionskrieg, der immer noch in den Köpfen der Menschen herumspukt und dessen Geist durch historische Inszenierungen Jahr für Jahr wach gehalten wird. Doch ob dieses Thema wirklich massentauglich auf der Welt ist, darf bezweifelt werden. Hier haben sich die amerikanischen Autoren nur wenig Gedanken über die internationale Wirkung gemacht.

Fazit:
Man muss diesen Band als Ergänzung zur Civil War-Hauptserie gelesen haben. Einige der Intentionen der Menschen, vielleicht auch die von Spider-Man, werden dadurch klarer und vor allem ist es eine sehr gut erzählte Geschichte außerhalb des Superhelden Mainstream. Ob die Idee des Civil Wars gut war, ist eine ganz andere Frage, die aber auf die Bewertung dieses Bandes keinen Einfluss hat.

Marvel Exklusiv 67: Civil War – Frontline - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Marvel Exklusiv 67: Civil War – Frontline

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,95

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Sehr gut erzählte Geschichte
  • Guter Blick von Außen auf die Superheldenwelt
  • Sehr gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Civil War ist nicht gerade international verständlich
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.4
(5 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 01.05.2007
Kategorie: Civil War
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