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Comic-Besprechung - 676 Erscheinungen von Killoffer
Geschichten:Autor und Zeichner: Killoffer
Story:
Der Comiczeichner Killoffer reist nach Montreal. Er fühlt sich verlassen und einsam, hat dort keine Ansprechpartner und begegnet schlussendlich immer mehr Manifestationen seiner selbst. Kettenrauchende Killoffers, die sich in seiner Wohnung breit machen und die ihn immer mehr stören. Wird er sie wieder loswerden? Und wie soll er es anstellen. Die Lösung ist ebenso radikal wie blutig…
Meinung:
„Sechshundertsechsundsiebzig Erscheinungen von Killoffer“ ist ein Comic, der polarisiert. Auf dem Comicfestival in Angoulême 2003 wurde dieses Album als bestes Comicalbum nominiert. Viele Künstler und viele Kritiker sehen darin einen radikalen Ansatz eines autobiografischen Comics, wie man ihn bis dahin noch nicht gesehen hat und man kann ihn zustimmen: Der Ansatz ist radikal. Doch er geht auch in vielen Dingen radikal zu weit.
Rein vom Zeichenstil her ist „Sechshundertsechsundsiebzig Erscheinungen von Killoffer“ ein interessant anzusehender Comic. Die Zeichnungen, die die üblichen Panels meist außen vor lassen und fließend ineinander überzugehen scheinen, sind eine gute Idee und sicher für autobiografische Comics etwas Besonderes. Doch hier hört das Positive an diesem Comic auch schon auf.
Die Geschichte ist mehr als nur verworren. Wird der Leser zumindest zu Beginn noch durch Text geleitet, der aber an sich schon Verwirrung zu stiften vermag, wird er im späteren Verlauf der Geschichte vollkommen mit dem eigenen Willen und der eigenen Fähigkeit zur Interpretation alleine gelassen. Während dies in weniger radikalem Ansatz durchaus sinnvoll ist, werden bei diesem Comic viele Leser schlichtweg überfordert sein. Ohne eine Inhaltsangabe gelesen zu haben, wird man auf einmal mit lauter weiteren Personen konfrontiert, die immer gleich aussehen. Was will da Killoffer seinen Lesern damit sagen? Und wer davon ist der echte Killoffer? Nicht immer wird dies klar. Erst nach einer gewissen Zeit wird sich der Leser darüber klar werden, dass dies die verschiedenen Persönlichkeitsaspekte des Künstlers sind.
Wäre es nicht schon schlimm genug, dass der Künstler seine Leser weitestgehend alleine lässt, ergeht er sich im letzten Drittel des Comics auch noch in Ekel erregenden Gewaltszenen, die ihresgleichen suchen. Es ist vollkommen unverständlich, warum sich Killoffer dazu entschlossen hat seine Geschichte so zu beenden, denn andere Wege wären sicher auch offen gestanden und hätten die Gesamtbewertung dieses Comic vermutlich positiver ausfallen lassen. So kann man insgesamt nur zur negativsten aller Noten greifen. Killoffer geht zum Teil so weit, dass es dem Leser schwer fallen wird, einen Würgereiz zu unterdrücken.
Fazit:
„Sechshundertsechsundsiebzig Erscheinungen von Killoffer“ fehlt es an einer strukturierten und verständlichen Story, und alleine schon die Ekel erregenden Szenen im letzten Drittel des Bandes lassen nur ein Urteil zu: Lieber die Finger weg zu lassen.
676 Erscheinungen von Killoffer
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Reprodukt
Preis:
€ 12,00
ISBN 13:
978-3-938511-33-6
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Interessante Zeichnungen
- Vollkommen undurchschaubare Geschichte
- Ekel erregende Szenen
- Auf so etwas hat man nun wirklich nicht gewartet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(6 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 08.07.2007 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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Leseprobe | |||||||
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