Comic-Besprechung - ZOO 1

Story:
Kurz vor dem Beginn des ersten Weltkrieges verschlägt es die junge – körperlich schwer gezeichnete - Russin Anna in einen stillgelegten Tierpark in die Normandie. Sie kommt mit Zigeunern und entscheidet sich, zusammen mit dem Arzt Célestin, dessen Adoptivtochter Manon und dem Bildhauer Buggy die schier unmöglich erscheinende Rettung des Zoos zu versuchen - ohne Geld, ohne Hilfe - im Zeichen der Zeit. Auch als ihre Freunde den Zoo verlassen bleibt Anna alleine bei ihren neuen Freunden. Doch keiner ist ohne Vergangenheit, und so wird Anna sehr schnell ihrer eingeholt. Ihre neuen Freunde – allen voran Manon - versuchen alles, Anna wieder leben zu lassen, doch dann kommt die allgemeine Mobilmachung, die Welt steht vor ihrem ersten Weltkrieg.

Meinung:
„Zoo“ ist kein Comic, den man lesen sollte, wenn man gerade nicht anderes zu tun hat, „Zoo“ ist – ich bin natürlich kein Mitglied den „Literarischen Quartetts“ – Poesie/Literatur und ich kann es kaum anders beschreiben. Es gibt keine atemberaubende Handlung, die Wirkung von „Zoo“ wird sich wahrscheinlich erst mit den weiteren Bänden voll erschließen, das Zusammenspiel von Geschichte und Graphik ist einfach unbeschreiblich – und darum kann ich nur empfehlen: lesen. Aber bitte mit der nötigen Ruhe – ohne eine „Superhelden-Erwartung“, ohne „Harry Potter-Gefühl“ (beides kenne ich, es kommt auf den Moment an. “Zoo” wurde 1996 mit dem Max und Moritz Preis ausgezeichnet, und niemand kann sagen, daß Jürgen Janetzki und sein Splitter Verlag schlechten Geschmack gehabt hätte, aber leider ist die Serie “Zoo” - wie so vieles bei ihm auf der Strecke geblieben. Comic- (Alben- ) Leser seid dankbar, daß die verbleibenden Verlage die Zeiten der Zeit erkannt haben und derartige Meisterwerke aus Versenkung holen. “Zoo” von Frank und Bonifay ist ein Leckerbissen aus dem Hause Carlsen, das in einer würdigen Aufmachung daher kommt.

ZOO 1

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ € 16,80

ISBN 10:
3 551 75801 8

64 Seiten