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Comic-Besprechung - Honey X Honey Drops 1

Geschichten:
Bd. 1
Autor: Kanan Minami, Zeichner: Kanan Minami, Tusche: Kanan Minami

Story:
Die fünfzehnjährige Yuzuru Hagino jobbt in einer Strandbar, um ihr Taschengeld aufzubessern. Dort begegnet ihr der arrogante Kai Renge, der sie erst in den Pool schubst, dann aber in sein Zimmer mitnimmt, damit sie sich umziehen kann. Als er zu aufdringlich wird, weist sie ihn zurück, und Kai schwört, sich zu rächen.
Einige Tage später beginnt die Schule. Yuzuru hat auf die Hojo-Akademie gewechselt, ohne zu ahnen, was sie dort erwartet: Kai und seine Freunde! Und es kommt noch dicker. Kai hatte ihr im Hotel einen Ohrring angesteckt, den nur er entfernen kann. Damit wählte er sie zu seinem Honey, seiner Dienerin, die dazu verpflichtet ist, ihrem Master, einem Schüler aus einer reichen, angesehenen Familie, zur Verfügung zu stehen und dafür zu sorgen, dass er regelmäßig den Unterricht besucht und das Klassenziel erreicht. Im Gegenzug werden dem Honey die Schulgebühren erlassen.
Yuzuru kann nicht ablehnen, anderenfalls würde sie von der Hojo-Akademie verwiesen. Notgedrungen fügt sie sich und beschließt, ihre Aufgabe ernst zu nehmen. Allerdings kommen bald neue Probleme auf sie zu. Ein so genanntes Drop-Game soll darüber entscheiden, welcher Master sein Honey verliert. Yuzuru ist hin und her gerissen: Soll sie sich anstrengen oder das Spiel sabotieren? Manchmal ist Kai nett zu ihr, und er will sie auch behalten. Dann wieder kränkt er sie, wird zudringlich und gibt ihr das Gefühl, nur ein Spielzeug für ihn zu sein.
Chihaya, der als Einziger wirklich freundlich zu Yuzuru ist, schlägt ihr vor zu verlieren - und dann sein Honey zu werden…


Meinung:
Wer Kanan Minamis Serien kennt ("Lektionen der Liebe", "Gib mir Liebe"), weiß was ihn in "Honey x Honey Drops" erwartet: dominante Jungen, willige Mädchen, Master & Slave-Games und viele erotische Szenen. Zu sehen gibt es natürlich nur Brüste und Panties, nicht aber die männlichen Geschlechtsteile. In Folge sind die Abbildungen für männliche Betrachter interessanter als für das weibliche Publikum, an das sich diese Serien in erster Linie wenden. Man wundert sich schon ein wenig, warum selbst eine Künstlerin nicht für Gleichberechtigung auf dem Papier sorgt…, aber dann wäre es vermutlich ein 16+/18+-Titel geworden bzw. hätte sie gegen die Richtlinien des Verlags verstoßen. Nun, es mag auch Leserinnen geben, die zwar nackte Mädchen tolerieren, das gleiche bei Jungen aber nicht sehen wollen.
Wie im Moment so viele andere Shojo-Serien entführt "Honey x Honey Drops" ins Schüler-Milieu und thematisiert Freud und Leid der ersten Liebe bzw. erster sexueller Erfahrungen. Was negativ auffällt, ist das realitätsferne Verhalten der Protagonistin, die sich bloß halbherzig der Zudringlichkeiten ihres Quälgeistes erwehrt. Seine Küsse haben es einfach in sich, seine Hände sind sehr geschickt - und so wird sie immer wieder schwach in seinen Armen. Man kann nur hoffen, dass kein Junge, der das liest, tatsächlich glaubt, seine Freundin so behandeln zu dürfen/müssen, um sein Ziel zu erreichen. Derartige Szenen implizieren, dass jedes Mädchen nachgibt, wenn man nicht locker lässt, dass sie Ja meinen, wenn sie Nein sagen, dass man sie auch mal zu ihrem Glück zwingen muss.
Aber Kanan Minami ist nicht die einzige Mangaka, die sich mit solchen Beschreibungen auf brüchiges Eis begibt. In "Haou Airen" von Mayu Shinjo wird die Protagonistin vergewaltigt und sehnt sich anschließend weiterhin nach dem Täter, als wäre die Erniedrigung und die Gewalt, die sie erfahren hat, gar nicht passiert oder bloß ein rauer Liebesbeweis. In der Light-Novel "Mein König" erlaubt es Naka Misawa dem Seme, sich einfach zu nehmen, was will, und dem Uke gefällt es insgeheim. Damit schießen die Künstlerinnen weit über das Ziel hinaus und schaffen ein sehr bedenkliches Frauenbild (und auch falsche Vorstellungen von homosexuellen Beziehungen), denn das sind keine harmlosen Fiktionen oder Rollenspiele, bei denen man mit einem Sicherheitswort jederzeit die Notbremse ziehen kann. Hier könnten die Verlage durch ein aufklärendes Nachwort Verantwortung zeigen.
Die Handlung von "Honey x Honey Drops" ist so angelegt, dass Yuzuru immer wieder in Situationen gerät, die Kai auszunutzen weiß. Die Charaktere bleiben oberflächlich, denn es geht schließlich nur um das Ausreizen des Master-Slave-Konflikts. Mit Chihaya wird der notwendige Rivalen für eine Dreiecksbeziehung eingeführt, und man darf spekulieren, wem wirklich das Wohl von Yuzuru am Herzen liegt.
Die Zeichnungen stellen die Figuren in den Mittelpunkt und fallen manchmal recht explizit aus. Steigerungen sind möglich, denn diesmal gehen die Beteiligten noch nicht bis zum Letzten - mindestens sieben weitere Bände sollen schließlich noch folgen.


Fazit:
Die Handlung von "Honey x Honey Drops" ist vorhersehbar und bietet nur die üblichen oberflächlich angelegten Genre-Charaktere. Mit den erotischen Szenen versucht die Mangaka, ältere Leserinnen anzusprechen, die mehr als nur Küsse und Händchenhalten sehen wollen. In Hinblick auf das hier gezeichnete Frauenbild ist die Leseempfehlung 15+ eigentlich noch zu niedrig angesetzt. Das Publikum sollte schon reifer sein und die Aktionen der Protagonisten hinterfragen, zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können.


Honey X Honey Drops 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Honey X Honey Drops 1

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-86719-181-4

190 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • etwas explizitere Erotik für Leserinnen ab 15
Negativ aufgefallen
  • die Mangaka zeichnet ein sehr unrealistisches Frauenbild
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.35
(26 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.10.2007
Kategorie: Honey X Honey Drops
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