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Comic-Besprechung - Das Einhorn 1: Der letzte Tempel des Aklepios

Geschichten:
La Licorne: Le Dernier Temple D´Asclépios
Autor: Mathieu Gabella, Zeichner, Colorist: Anthony Jean

Story:
Im 16. Jahrhundert werden berühmte Mediziner ermordet, in jedem Fall spielen Tapisserien - Bildteppiche - ein große Rolle. Betroffen sind auch untergetauchte und längst totgeglaubte Kollegen von Ambrosius Paré, Chirurg des Königs, seines Zeichens selbst Medikus und Vertreter fortschrittlicher, aber auch umstrittener Heilungsmethoden.

Als Sylvius, vor 10 Jahren von Paré begraben, wieder auftaucht und in seinen Armen stirbt, rutscht Paré unfreiwillig in die Auseinandersetzung der katholischen Kirche mit der Sekte der Asklepiaden. Die Anhänger von Asklepios (Äskulap) vertreten unter anderem neuartige Theorien zur Anatomie des Menschen, die im Gegensatz zu kirchlichen Dogmen stehen. Angeführt werden die Asklepiaden von dem Erben - Nostradamus, Astrologe und Leibarzt des Königs. Dieser vertritt die Meinung, dass die Wissenschaft am heutigen Menschen nicht mehr anwendbar ist, weil der menschliche Körper von jemandem verändert wird. Die Tapisserien, die an Asklepiaden geschickt wurden, enthalten eine Botschaft, eine Erklärung für diese Verwandlung.

Auf der einen Seite steht die Elitegruppe des Kardinals unter Führung des nahezu unverwundbaren Meister Jägers, auf der anderen Seite die Gruppe um Nostradamus, unterstützt von mysteriösen Kreaturen., den Primordialen. Als Nostradamus am Tempel des Asklepios seine Armee der größten Mediziner und Gelehrten der letzten Jahrhunderte um sich scharen will, kommt es zum direkten Aufeinandertreffen der verfeindeten Lager.

Meinung:
Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit bis nach unzähligen Geschichten um die Geheimnisse der Tempelritter auch andere historische und eher mystisch angehauchte Themen Grundlage für fantastische Geschichten bilden würden. Das sechzehnte Jahrhundert mit ihren Gegensätzen zwischen Tradition und Fortschritt - in diesem Fall dem Zwist der Kirche und einer anders denkenden medizinischen Zunft - bildet dafür sicherlich eine breite Grundlage.

Gabella mixt für seine Geschichte um die Asklepiaden unter Führung von Nostradamus geschickt historische Überlieferungen und zeitgenössische Figuren mit einer gehörigen Portion Fiktion. Das Ganze ist nicht immer leicht nachzuverfolgen, aber mögliche Hänger oder Ungereimtheiten in der Geschichte werden durch das großartige Artwork von Anthony Jean mehr als wett gemacht. Derartig geniale Comic-Kunst kennt man sonst vielleicht allenfalls noch von zum Beispiel Marini. Und so wird das Lesen des ersten Bandes von „Das Einhorn“ ein echtes Erlebnis.

Der Reiz der Geschichte rührt u.a. auch daher, dass historisch belegte Details - wie zum Beispiel die Darstellung der Transplantation bei einer verstümmelten Nase - die italienische Methode - realistisch dargestellt werden. Solche Details geben zusammen mit der Fiktion - z.B. der mysteriösen Kreaturen, den Primordialen - und dem realistischen Zeichenstil der Geschichte eine gewisse Glaubwürdigkeit. Jean unterstreicht die Mystik der Handlung geschickt durch seine düstere Farbgebung - die ebenfalls an Marini erinnert.  Eine echte Empfehlung.

Fazit:
Geschichte zwischen Historie, Mystik und Fantasie, die durch großartige Zeichnungen zu überzeugen weiß.



Das Einhorn 1: Der letzte Tempel des Aklepios - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Einhorn 1: Der letzte Tempel des Aklepios

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 12,80

ISBN 13:
978-3-939823-75-9

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Historie
  • Fiktion
  • Zeichenkunst
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.29
(7 Stimmen)
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Rezension vom: 23.10.2007
Kategorie: Das Einhorn
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