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Comic-Besprechung - Michel Vaillant 48: Irish Coffee
Geschichten:Michel Vaillant 48 – Irish Coffee
Autor und Zeichner: Jean Graton
Story:
Henri Vaillant ist früher auch Rennen gefahren und einem alten Kollege und Freund aus Irland, Sir Donagh O’Donoghue, scheint es nicht gut zu gehen. Dessen Hausverwalter ruft an und bittet ihn darum nach Irland zu kommen. Dort angekommen muss er aber feststellen, dass Donagh noch sehr munter ist. Der wollte ihn nur dort haben, um mit ihm an einem Oldtimer-Rennen teilzunehmen, das für Donagh sehr wichtig ist. Es stellt für ihn eine Tradition dar, die sein Vater immer wieder gewonnen hat und der er sein Vermögen verdankt. Doch das Rennen könnte noch weit mehr sein, nämlich der Wettlauf gegen einen Geist aus Donaghs Vergangenheit…
Meinung:
Eigentlich ist es schon sehr eigenartig. Es gibt Serien, deren Einzelfolgen oft genug dann am Besten sind, wenn sie eben nicht dem Genre entsprechen, aus dem sie eigentlich kommen. Das ist zum Beispiel bei Star Trek der Fall. Einzelne Folgen waren dort am Besten, wenn sie nicht in der Zukunft spielten, sondern in der Vergangenheit. Und ganz ähnlich scheint es sich auch mit Michel Vaillant zu verhalten. Die Grundgeschichte dieser Ausgabe hat nicht sehr viel mit Autorennen zu tun – auch wenn es am Ende des Bandes natürlich eines gibt. Vielmehr wird hier eine sehr interessante und gute Geschichte über Rivalität und über vererbte Probleme erzählt. Natürlich hätte diese Geschichte auch ohne die Vaillants funktionieren können, aber dann hätte man wohl kaum Michel Vaillant drüber schreiben können.
Wohltuend ist sicher auch, dass einmal Henri Vaillant dazu kommt sein Können unter Beweis zu stellen und einmal im Mittelpunkt der Geschichte steht. Oft genug ist er nur Stichwortgeber oder eben der liebevolle Vater, der ganz seinen Söhnen vertraut. Ihn einmal in einer anderen Rolle zu sehen ist sicher überfällig gewesen. Dass das Szenario dieser Geschichte in Irland platziert wurde ist durchaus nachvollziehbar, auch wenn freilich genauso gut Schottland oder England dazu hätten herhalten können. Denn von Geistern und alten Schlössern erzählt man sich auch dort recht viel. Ob man jedenfalls eine solche Geschichte in Frankreich hätte erzählen können, bleibt zweifelhaft.
Die Spannung wird jedenfalls gekonnt bis zum Schluss aufrecht erhalten und der Leser wird immer mal wieder in eine falsche Richtung gelenkt, so dass es bis zum Schluss unklar bleibt, wie denn die Geschichte ausgehen wird und wer hinter dem geheimnisvollen Geist stecken mag, der des Nachts und auch während des Rennens Donagh O’Donoghue zu schaffen macht. Die Auflösung ist gelungen, logisch, sowie konsequent. Insgesamt ist so schon eine gute und durchdachte Geschichte entstanden, die sicher jeden in ihren Bann schlagen wird. Zusätzliche Würze bekommt sie aber durch die gekonnt inszenierten Streitereien zwischen Donagh O’Donoghue und seinem Verwalter, bei denen erst im Laufe des Bandes klar wird, dass sich hier zwei Dickköpfe gesucht und gefunden haben. Lesenswert ist es allemal.
Zeichnerisch offenbart sich allerdings in diesem Band, dass die manchmal etwas hölzern wirkenden Figuren bei Michel Vaillant besser für Autorennen geeignet sind, als für einen Charaktercomic. In dem Moment, in dem es darum geht, Gefühle darzustellen, sind deutliche Schwächen zu erkennen.
Fazit:
Der 48. Band der Michel Vaillant-Serie ist eine gelungene Geschichte, die weit ab von Renngeschehnissen erzählt wird. Sicher für jeden einen Blick wert.
Michel Vaillant 48: Irish Coffee
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Mosaik Steinchen für Steinchen
Preis:
€ 12,00
ISBN 13:
978-3-937649-98-6
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Gute Geschichte
- Spannend bis zum Schluß
- Gekonnte Auflösung
- Die Zeichnungen passen nicht ganz zur Geschichte
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 28.10.2007 | ||||||
Kategorie: | Michel Vaillant | ||||||
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