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Comic-Besprechung - Das Blut der Templer
Geschichten:Autor: Michael Vogt, Zeichner: Simon Eckert, nach dem Roman von Wolfgang Hohlbein
Story:
Er ist eigentlich ein recht normaler junger Mann - denkt er. Er hat seine Eltern verloren - denkt er. Und außer der Tatsache, dass er von einem Mönch aufgezogen wurde, ist sein Leben ereignislos - denkt er. Doch dann wird David eines Besseren belehrt. Denn er hat unglaubliche Selbstheilungskräfte, er hat außergewöhnliche Kraft und Reflexe und ist von Geburt an geschickt im Schwertkampf. Kein Wunder, denn David ist ein Abkömmling der Templer und sein Schicksal ist der Gral. Und als sich sein Schicksal zu erfüllen beginnt, ist er mitten drin in einem riesigen Abenteuer, gemeinsam mit seiner Schulfreundin Stella…
Meinung:
Es sind die ungewöhnlichen Wege in der Entwicklung eines Stoffes, die ihn interessant machen können. Dass „Das Blut der Templer“ zunächst im Fernsehen auf Pro Sieben zu sehen wahr, eine Romanadapation von Wolfgang Hohlbein anschließend veröffentlicht wurde und nun auch ein Comic heraus kommt, ist ein nicht gerade alltäglicher Weg. Und somit wird es vielleicht nicht so viele Leser geben, die den Stoff noch nicht kennen. Was es freilich umso schwieriger für die Autoren des Comics macht. Michael Vogt und Simon Eckert haben sich bei der Umsetzung des Comics an der Romanfassung von Wolfgang Hohlbein orientiert. Das ist auch kein Wunder, denn der Roman erschien bei Egmont VGS, die Comicversion nun bei der Ehapa Comic Collection, womit der Stoff im Haus blieb – zumindest lizenztechnisch. Rein von der Ausführung her würde das INKStudio beauftragt, das mit den Wellenläufern bereits eine andere Umsetzung eines Romans für die ECC durchgeführt hat.
Michael Vogt und Simon Eckert nahmen sich allerdings einige Freiheiten, die Wolfgang Hohlbein nicht eingehen wollte. Der hatte „nur“ das Originaldrehbuch adaptiert, wobei er zwar in einigen Dingen vom Film abwich, aber die Geschichte im Großen und Ganzen im selben Spannungsbogen ablief. Die Comicumsetzung sieht da schon anders aus. Der Spannungsbogen wird anders aufgebaut, einige Geheimnisse werden bis hin zur Mitte des Comics bewahrt, ohne dass sie der Leser vorher zu Gesicht bekommt. Vogt und Eckert sind dabei so wie es aussieht einen besseren Weg gegangen, als dies im Film und Roman der Fall war. Der Spannungsbogen ist deutlich besser durchgezogen und erlaubt es so, dass der Leser mehr mit David mitleidet.
Insgesamt präsentiert sich die Comicumsetzung in einem sehr guten Licht. Trotz gerade einmal 96 Seiten (der Roman hat 376 Seiten) wirkt die Geschichte nicht gehetzt und entfaltet sich in sehr guter Art und Weise. Spannung, Action- und Dialogszenen, alles wirkt wie aus einem Guss und es ist dem Comic deutlich anzumerken, dass Michael Vogt genau die richtige Mischung gefunden hat. Alleine einen kleinen Kritikpunkt gibt es: Die Charakterisierung der Personen hätte umfassender ausfallen können. Ein paar Seiten mehr und man hätte David, Metz, Lucrezia, Stella und Ares besser darstellen können, ihnen mehr Tiefe geben können. Das kommt etwas zu kurz. Doch wenn man bedenkt, dass dieser Comic in erster Linie eine Abenteuersuche und ein Actioncomic ist, kann man diesen Mangel noch verschmerzen.
Simon Eckerts Zeichnungen sind sehr gut gelungen. Seine Charaktere wirken frisch und unverbraucht, sein Stil ist insgesamt sehr angenehm anzusehen. Die Mischung aus Realismus und Abstraktion in Richtung eines Zeichentrickfilms passt sehr gut zu diesem Comic und seiner Geschichte. Und auch und gerade die Actionszenen sind ihm sehr gut gelungen. Auch die gelungene Kolorierung, die ein wenig mit Texturen spielt, ohne zu computerisiert zu wirken, trägt einiges zum insgesamt gelungenen Erscheinungsbild bei. „Das Blut der Templer“ zeigt, dass deutsche Comicproduktionen sehr wohl mit denen aus Frankreich oder den USA mithalten kann. Insbesondere der Vergleich mit frankobelgischen Produktionen drängt sich aufgrund des Storytellings auf und hier muss sich dieser Comic keineswegs verstecken.
Fazit:
„Das Blut der Templer“ ist ein gelungener Comic, der sich vor ausländischen Produktionen nicht verstecken braucht. Hier ist dem INKStudio nach den Wellenläufern ein erneut großer Wurf gelungen und damit etabliert sich dieses Comicstudio allmählich in der deutschen Comicszene als wirklich ausgezeichnete Talentschmiede neben zum Beispiel IPP.
Das Blut der Templer
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Egmont Comic Collection
Preis:
€ 18,00
ISBN 13:
978-3-7704-3113-7
112 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Sehr gut erzählt
- Spannungsbogen elegant adaptiert
- Actionreich
- Sehr schönes Artwork
- Charakterisierung kommt etwas kurz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(5 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 24.11.2007 | |||||||||
Kategorie: | One Shots | |||||||||
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