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Comic-Besprechung - Gipfel der Götter 1

Geschichten:
Kapitel 1-8
Autor: Baku Yumemakura, Zeichner: Jiro Taniguchi, Tusche: Jiro Taniguchi


Story:
Dies ist die Geschichte von Habu Yoshi, ein ganz besonderer Bergsteiger Japans. Habus erste Berührungspunkte mit dem Fels, sowie sein Werdegang zum Ausnahmealpinisten werden aufgezeigt. Ein Mann der sich immer wieder der Natur und seinen physischen als auch psychischen Grenzen stellt.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Schreiber & Leser beweist mal wieder Geschmack und Mut, denn der Verlag veröffentlicht einen weiteren Titel des Mangaka Taniguchi, weit ab vom Mainstream Allerlei, den fünfbändigen Comicepos "Gipfel der Götter - Kamigami no itadaki". Den Handlungsrahmen liefert der Autor Baku Yumemakura in dem sich die großartigen Zeichnung von Taniguchu wunderbar einfügen. Sehr detailliert und auf höchsten zeichnerischen Niveau haucht der Künstler seinen Figuren und den Szenarien Leben ein, immer darauf bedacht realitätsgetreu darzustellen.
Die Bilder alleine genügen eigentlich schon, um ohne schlechtes Gewissen zu zugreifen und € 16,95 für einen Manga locker zumachen. Der Leser darf sich aber darüber hinaus auch auf eine wirklich gut durchdachte und strukturierte Geschichte freuen. Zwei Handlungsbögen, einer in der Gegenwart und einer in der Vergangenheit Habus, versetzen den Leser auf schneebedeckte Gipfel in klirrende Kälte.
Der Alpinistenfotograf Fukamachi Makoto findet in einem kleinen Geschäft am Fuße des Himalayagebirges eine alte Kamera, die, wie er vermutet, nicht nur einige Jährchen auf den Buckel hat, sondern Eigentum der berühmten Erstbesteigern des Mount Everest war. Durch die Kamera kreuzt er den Weg mit Habu Yoshi. Dessen Auftreten und Erscheinung machen so viel Eindruck auf Makoto, dass dessen Neugierde geweckt wird und er beginnt über die Vergangenheit des Japaners nachzuforschen. Was machte Habu zu dem was er letztendlich ist - ein einsamer, zurückgezogen lebender Mann?
Gipfel_scan1.jpgHier setzt nun der zweite Handlungsbogen ein, der zwischendurch geschickt mit dem erst genannten verwoben wird. Der Leser wird in die Vergangenheit Habus versetzt. Als Teenager schließt er sich dem Bergsteigerverein an, um sich bei seinen Freunden und Altersgenossen Respekt zu verschaffen. Seine ersten "Gehversuche" am Fels fallen für ihn recht peinlich aus. Mehrere Male bricht er vor Erschöpfung zusammen. Erst mit den Jahren entwickelt er sich zu einem Extrembergsteiger, der vor Ehrgeiz strotzt und jedem Fels waghalsselig die sture Stirn bietet. In seinem Verein, ja selbst in der Szene gilt er schon bald als Ausnahmetalent und einer der Besten.
So erfolgreich der junge Mann auch am Fels ist, in der sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung bleibt er auch weiterhin auf der Strecke. Er schafft es nicht feinfühlig auf seine Mitmenschen zu zugehen. Ist oft grobschlägig und verletzend in seinen Äußerungen. Aber gerade wegen diesen schwierigen Charakters ist diese Figur besonders interessant. Dem Leser wird es schwergefallen sofort mit ihm zu sympathisieren. Habus völlige Aufopferungsbereitschaft und sein eiserne Wille die gesteckten Ziele auch zu verwirklichen sorgen jedoch dafür, dass man ihm Respekt zollt. Schon allein sein familiärer Hintergrund, er ist eine Waise und stammt aus ärmlichen Verhältnissen, von denen es ihm auch nicht so recht gelingen will sich zu lösen, machen ihn sehr menschlich und verletzbar.
In gespannter Vorfreude lässt sich der Band aus den Händen legen, und der Leser selbst bekommt Lust mal wieder die Wanderschuhe zu schnüren und raus in die Natur zu gehen.
Zur Publikation sei zu sagen, dass der Verlag mal wieder mit Qualität überzeugt. Farbseiten, dickes Papier und ein sehr guter Druck, sowie die flüssige und lebendige Übersetzung überzeugen und sind das Geld echt wert.



Fazit:
Comic- und Mangaliebhaber werden an diesen Band nicht vorbeikommen!

Gipfel der Götter 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gipfel der Götter 1

Autor der Besprechung:
Brigitte Schoenhense

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 16,95

ISBN 13:
978-3-937102-71-9

324 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • großartige Zeichnungen
  • geschickt strukturierte Geschichte
  • menschlich agierende Figuren
  • fesselnde und realistische Geschichte
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 25.11.2007
Kategorie: Gipfel der Götter
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Die Rezensionen unserer Leser
Unser Leser Bernd Glasstetter schreibt dazu:Note: 1
Gipfel der Götter 1
Georgy Herbert Leigh Mallory war ein Pionier des Bergsteigens am Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde. Das ist heute unumstritten. Aber hat er es als erster Mensch geschafft den Everest zu besteigen? Man weiß es nicht, denn er kam nie zurück. Am 08.06.1924 wand er sich dem Gipfel zu und wurde nie wieder gesehen. Er wurde zuletzt vom britischen Geologen Noel Odell auf einer Höhe von ca. 8.500 Metern entdeckt, verschwand dann aber im Nebel. Seine konservierte Leiche wurde 1999 auf einer Höhe von 8.200 Metern gefunden. Manche Experten bezweifeln, dass er aufgrund eines 30 Meter hohen Hindernisses auf der gewählten Route den Gipfel bezwungen haben kann, andere sind sich dabei aber nicht so sicher. Denn auch ohne die nötige Ausrüstung hatte ein Katalane im Jahr 1985 den Durchstieg dieser Stelle geschafft. Es gibt auch gute Argumente für einen Erfolg: So hatte er ein Foto seiner Frau nicht mehr dabei, das er auf dem Gipfel hinterlegen wollte. Aber der endgültige Beweis in Form eines Fotos fehlt. Und genau hier setzt die Wichtigkeit des Fundes von Makoto an. Denn wenn er die Kamera von Mallory gefunden haben sollte, dann könnte hier genau der Beweis enthalten sein.

Jiro Taniguchi hat eine besondere Faszination zum Bergsteigen entwickelt, das steht außer Frage. Schreiber und Leser veröffentlicht mit „Gipfel der Götter“ bereits den zweiten Manga, der sich um einen Bergsteiger dreht. Während „Die Stadt und das Mädchen“ noch durchweg fiktiv war, so stützt sich der Autor hier nun auf einige sehr reale Begebenheiten. Minutiös wird Mallorys letzte Sichtung geschildert und seine Geschichte wird als Grundlage hergenommen, um eine faszinierende und mitreißende Geschichte zu erzählen. Es ist wieder einmal ein Manga dabei heraus gekommen, der den Leser nicht los lässt, der ihn mitfiebern lässt und der mit Sicherheit für eine schlaflose Nacht sorgt. Denn wenn man den Band einmal in die Hand genommen hat, dann wird man ihn nicht mehr so schnell aus der Hand legen können. Es ist eigentlich schon schlimm genug, dass weitere vier Bände erscheinen werden, denn wenn die beiden Autoren – Taniguchi hat sich als Co-Autor Baku Yumemakura ausgewählt – das Niveau halten können, dann sind weitere vier schlaflose Nächte garantiert. Da bleibt zu hoffen, dass Schreiber und Leser die kommenden Bände schnell nachschiebt. Ein wundervoller Manga mit tollen Zeichnungen und zu Recht hat er den Splash Hit bekommen.


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