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Comic-Besprechung - Thunderbolts 1: Vertrauen in Monster
Geschichten:Thunderbolts 110-115: Faith in Monsters, Part 1-5
Autor: Warren Ellis, Zeichner: Mike Deodato Jr., Farben: Rain Beredo, Marko Djurdjevic
Story:
Sie waren einst gefürchtete Superschurken, aber die Thunderbolts, die von Norman Osborne geleitet werden, sind nun im Auftrag der Regierung unterwegs, um abtrünnige Superhelden einzufangen, die sich nicht registrieren lassen wollen. Ihr erstes Opfer ist Jack Flag, der schon einmal an der Seite von Captain America gekämpft hat, aber eigentlich nur noch sein normales Leben verbringen will. Dabei geht gehörig viel schief und Moonstone, Songbird, Radioactive Man, Swordsman und Penance geraten dermaßen in Bedrängnis, dass Bullseye als letzter Backup eingesetzt werden muss. Und der geht nicht gerade nett mit Jack Flag um…

Man muss es sich einmal vor Augenführen: Die Thunderbolts haben in den USA die Ausgabe 100 schon lange überschritten. Aber dennoch ist die Serie, so gut, wie schon zu Beginn. Warum ist dies nun eigentlich so? Macht es so viel Spaß eine Serie zu schreiben und zu zeichnen, die eben einmal nicht dem üblichen Klischee von Gut und Böse entspricht? Es muss wohl so sein. Warum sollte denn sonst ein Superstar wie Warren Ellis sich ausgerechnet diese Serie aussuchen, um seine Version dieses Teams zusammenzustellen? Warum nimmt er sich eigentlich nicht der Rächer an? Vielleicht liegt es einfach daran, dass echte Helden eher langweilig sind und Helden, die eigentlich Schurken sind, sehr viel mehr Potential bieten.
Und das scheint Ellis sehr gut zu gefallen. Die Thunderbolts, die entstanden sind, als die Rächer in einer Parallelwelt waren und neu geschaffen wurden, werden von Ellis gnadenlos seziert. Er blickt hinter ihre verkorksten Seelen, er setzt einen Striptease an, der das Innerste nach Außen kehrt. Und dabei hat der Leser das Vergnügen diesem Striptease beizuwohnen. Jeder bekommt sein Fett weg, auch und vor allem Norman Osborne, der hier so wie noch nie dargestellt worden ist: Als einen Psychopathen. Sicher, er hat Spider-Man immer wieder zugesetzt und er wurde schon oft als Verrückter dargestellt. Aber eben noch nie so durchdringend, wie hier geschehen.
Dass Ellis nebenbei auch noch den Superhelden, die gefangen werden sollen, arg zusetzt und auch Bullseye nicht verschont bleibt, ist fast nur noch schmückendes Beiwerk, wenn es nicht gerade in einer Mainstream-Serie bei Marvel passieren würde. Denn dafür ist es ungewöhnlich hart und heftig, was hier passiert. Die Thunderbolts bekommen hier schon einen Touch von Punisher. Ellis sei Dank. Denn er zeigt vor allem Eines auf: Er wird keine Gelegenheit auslassen den Leser zu überraschen.
Mike Deodato Jr. präsentiert darüber hinaus eine faszinierende und gut gemachte grafische Seite. Seine Seitenlayouts sind sehr dynamisch und besonders bei der Action kann er seine Vorteile ausspielen. Aber auch die Charakterszenen sind ihm besonders gut gelungen. Hier kommt es der Serie sicher zu Gute, dass man auch hier einen Topmann engagiert hat.
Fazit:
Die Thunderbolts sind mit Sicherheit derzeit das Beste, was in Sachen Superhelden zu lesen ist. Marvel kann erstaunlicherweise mit einer Serie über Superschurken am Meisten punkten. Das ist aber auch und vor allem Warren Ellis zu verdanken, der eine intelligente und gut gestaltete Geschichte geschrieben hat, der sehr viel Wert auf die Charaktere legt. Wenn man schon keine Superhelden liest, sollte man sich dennoch einmal die Thunderbolts anschauen. Man wird mit einer herausragenden Story belohnt werden. Die guten Zeichnungen tun ihr Übriges.

Thunderbolts 1: Vertrauen in Monster
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16,95
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Wahnsinnig coole Story
- Tolle Zeichnungen
- Einfach derzeit das Beste in Sachen Superhelden


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 11.01.2008 | ||||||
Kategorie: | Thunderbolts | ||||||
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