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Comic-Besprechung - Drachenblut 1: Jenseits des Nebels
Geschichten:Le Sang du Dragon: 1. Au delà des Brumes
Autor: Jean-Luc Istin, Zeichner: Guy Michel, Zeichner der weiblichen Charaktere: Jean-Luc Istin, Farben: Sandrine Cordurié, Cover: Aleksi Briclot, Guy Michel, Sandrine Cordurié
Story:
Kapitän Hannibal Mériadec ist ein ungeduldiger Mensch und er hetzt nur einem hinterher: Einem gewaltigen Schatz, den einst der sagenumwobene Kapitän Mell-Talec zusammen geraubt haben soll. Hilfe erhofft er sich von zwei Elfen aus dem Wald von Scilly, die ihn auch wirklich zu diesem Wald führen können. Dort trifft er auf Lady Eloam, die er um eine bestimmte Karte bittet, die ihn zum Schatz führen soll. Und er findet sie in ihrem Archiv. Doch der Rückweg aus dem Wald ist alles Andere als einfach. Und dann gerät ihr Schiff auch noch in eine schwere Seeschlacht…
Meinung:
Es gibt Genres, die kaum tot zu kriegen sind. Und doch sind manche von Ihnen manchmal Jahrzehnte verschwunden, um dann umso vehementer zurück zu kehren. Piratenfilme waren bis zu Beginn der Achtziger Jahre sicher ein lukratives Geschäft, aber dann liefen ihnen andere Genres den Schneid ab und sie verschwanden von der großen Leinwand. Das lag vermutlich an einigen Dingen. So sind freilich Holzschiffe schwer zu bauen und nicht gerade billig, aber irgendwie gelang es auch nicht mehr so richtig dynamische und actionreiche Filme zu treten, die mit den moderneren Thrillern mithalten konnten. Das änderte sich schlagartig, als mit Produzent Jerry Bruckheimer sich ein Mann des Genres annahm, der zuvor schon ganz andere Schlachten inszenieren ließ. Er bediente sich dabei einer Freizeitpark-Attraktion von Walt Disney, den „Pirates Of The Caribbean“, um dem Thema wieder Leben einzuhauchen und landete einen enormen Erfolg. Satte 645 Millionen Dollar spielte der Film ein, der gekonnt Fantasy-Elemente mit Gruselgeschichte und wahnwitziger Action verband und mit Johnny Depp den vermutlich besten Piraten der Welt an Bord hatte. Dennoch war der Film mit Produktionskosten von 140 Millionen Dollar und Marketingkosten von 40 Millionen Dollar nicht gerade ein Schnäppchen. Zwei Fortsetzungen sind bislang gedreht worden.
Warum sollte man sich also der Popularität dieser Filme nicht bedienen und das Ganze in einem vergleichsweise preiswerten Umfang in einem Comic umsetzen? Immerhin gab es auch Comicadaptionen von „Fluch der Karibik“, die ebenfalls bei Disney entstanden sind. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis eine ähnlich gelagerte Serie auch im Albenmarkt auftauchen würde. Und mit „Drachenblut“ liegt sie nun vor. Jean-Luc Istin geht – zumindest was die Grundgeschichte angeht – lustig bei „Fluch der Karibik“ ein und aus und übernimmt ein paar wichtige Grundelemente. Ein exzentrischer Kapitän ist mit an Bord, natürlich gibt es zahlreiche Segelschiffe und ebensolche Action. Aber dennoch ist „Drachenblut“ nur von „Fluch der Karibik“ inspiriert, versucht auf der anderen Seite aber gar nicht dem Vorbild hinterher zu eifern. „Drachenblut“ nimmt sich äußerst ernst, hat keine Comedy-Reliefs zu bieten. Man könnte diesen Comic durchaus als erwachsene Version der Albereien von Johnny Depp bezeichnen. Einer Verfilmung könnte es durchaus schwer fallen ab 12 zugelassen zu werden, hier würde man eher auf eine Zulassung ab 16 zusteuern. Und das ist vermutlich auch ganz gut so und insbesondere der Tatsache zu verdanken, dass die Helden der Geschichten eben keine solchen sind, sondern echte Schurken darstellen. Aber auch ansonsten gibt es einige Szenen, die das Blut fließen lassen.
Istin lässt seine Charaktere keine einfachen Fahrwasser ansteuern und es gibt zahlreiche Wendungen, die bereits in diesem ersten Band zu sehen sind, die die „Helden“ mächtig durchschütteln. Er lässt dem Leser kaum eine Wahl, als hier mitzufiebern und das Tempo ist dabei enorm hoch.
Zeichner Guy Michel ist mit gerade einmal 33 Jahren ein noch junger Zeichner, hat aber zusammen mit Istin bereits etliche Comics verwirklicht. Man merkt ihm seine Routine an, denn die Zeichnungen sind durchweg sehr sehenswert. Schiffe, Charaktere, Hintergründe sehen sehr, sehr gut aus. Besonders zu begeistern weiß der Blick auf das Dorf der Elfen. Hier darf man sich gewiss auf noch Einiges freuen.
Fazit:
„Drachenblut“ wird jedem gefallen, der bereits an „Fluch der Karibik“ Gefallen gefunden hat. Doch man sollte sich bewusst sein, dass hier keine Comedy Reliefs mit am Werk sind. Dafür wird man mit einer komplexen und sehr guten Geschichte belohnt.

Drachenblut 1: Jenseits des Nebels
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Bunte Dimensionen
Preis:
€ 14,00
ISBN 13:
978-3-938698-04-4
52 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Gefällt jedem, dem Fluch der Karibik gefiel
- Tolle Zeichnungen
- Interessante Geschichte


Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 28.01.2008 | |||||||||||
Kategorie: | Drachenblut | |||||||||||
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Leseprobe | ||||||||||||
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