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Comic-Besprechung - Mouse Guard 1: Herbst 1152
Geschichten:Mouse Guard 1: Fall 1152
Autor und Zeichner: David Petersen
Story:
Es ist Mittelalter und die Mäuse haben kein einfaches Leben. Von überall her gibt es Bedrohungen und zu allem Überfluss verschwindet auch noch ein Händler zwischen Lockhaven und Barkstone. Wie sich herausstellt, hat er aber geheime Pläne von Lockhaven dabei gehabt und war drauf und dran die Stadt zu verraten. Und dann kommt es zum Aufstand von Mäusen aus Barkstone. Sie wollen die Macht übernehmen und Lockhaven in eine finstere Zeit führen. Und all dies mit einer Axt, die einst zur Verteidigung der Stadt gedacht war. Nur noch drei Mäuse der Mouse Guard können die Stadt retten. Sie und ein alter Verteidiger, der überraschend wieder auftaucht…
Meinung:
Mäuse haben in Comics eine lange Tradition. Man denke nur an Micky Maus, ein internationaler Erfolg, der bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Pinky The Brain und Basil der Mäusedetektiv sind weitere Auswüchse dieser Benutzung der kleinen Nager im Comic und / oder Film. Doch immer wurden die Mäuse in einer verniedlichten Version gezeigt. Und dabei gab es zumindest in der Literatur etliche Vorbilder, die etwas Anderes vorschlugen. Es war also an der Zeit, dass auch im Comic eine Zeitenwende stattfand.
Mouse Guard ist alles Andere, aber sicher keine Verniedlichung der Mäuse. Nein, sie werden hier mehr als nur Ernst genommen, ihnen wird eine geradezu menschliche Geschichte auf das Fell geschrieben. Dabei geht David Petersen einen sehr realistisch anmutenden Weg. Die Mäuse werden als Mäuse dargestellt, sie stehen auf zwei Beinen, das ist dann auch schon das einzige Zugeständnis an die Geschichte selbst, das Petersen in den Zeichnungen vornimmt. Der Rest ist eine realistische Darstellung mit Fell, kleinen Augen, sehr dünnen Gliedmaßen. Dies hat allerdings auch durchaus Nachteile, denn die Gesichtsausdrücke der Mäuse sind doch sehr limitiert und Gefühle können auf diese Weise nur schwer transportiert werden. Außerdem kann man die einzelnen Mäuse nur schlecht auseinander halten.
Wie schon gesagt ist die Geschichte sehr menschlich. Menschlich in dem Sinne, dass sich zwei verschiedene Gruppen von Mäusen bekämpfen. Kriege kennt man eigentlich nur von Menschen und im Mittelalter gab es sicher mehr als genug davon. Dass nun Petersen den Krieg in die Tierwelt überträgt, ja die Häuser und Städte ganz ähnlich gestaltet, wird vielleicht den einen oder anderen stören. Denn obwohl die Mäuse realistisch gezeichnet werden, werden sie auf diese Art und Weise zu sehr vermenschlicht. So könnte man es sehen. Man könnte es aber auch andererseits es als sehr geschickt ansehen die menschlichen Geschichten auf Mäuse zu übertragen und so auf diese Art und Weise eine neue Sichtweise der Dinge zu ermöglichen. Hier können und sollen sich vermutlich auch die Geister scheiden.
Rein von der Geschichte her ist Mouse Guard sehr spannend geschrieben. Viele überraschende Wendungen, eine geschickt ausgedachte Szenerie und gut ausgearbeitete Dialoge machen aus dem Comic ein lesenswertes Kleinod. Man kann sicher gespannt auf die Fortsetzung sein, an der Petersen bereits arbeitet. Man sollte jedenfalls nicht an diesem Comic vorbei gehen.
Fazit:
Mouse Guard hat das Zeug zu einem modernen Klassiker. David Petersen hat Mäuse auf eine sehr geschickte Art und Weise verwendet, um eine besondere Geschichte zu erzählen. Hier sollte man in jedem Fall zugreifen.

Mouse Guard 1: Herbst 1152
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 24,90
ISBN 13:
978-3-936480-55-9
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Sehr realistische Zeichnungen
- Spannende Geschichte

- Mäuse lassen sich schwer unterscheiden und haben eingeschränkte Emotionsausdrucksmöglichkeiten

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 11.05.2008 | |||||||||||||||||||
Kategorie: | Mouse Guard | |||||||||||||||||||
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