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Comic-Besprechung - Schalke: Helden von ganz unten
Geschichten:Idee: Dirk Niewöhner, Autor und Zeichner: Michael Vogt, Farben: Simon Eckert
Story:
Vor 104 Jahren wurde ein Verein gegründet, der noch heute viele Sympathien aus ganz Deutschland vereinigen kann. In sieben Kurzgeschichten erzählt Michael Vogt, wie dieser Verein sich gegen alle Widerstände nach oben kämpfte. Historisch korrekt, aber mit etlichen Freiheiten versehen wird ein amüsanter Zugang zum Verein geschaffen.
Meinung:
Schalke 04 ist der Underdog des deutschen Fußballs, der Meister der Herzen. Nicht immer war Schalke der ewige Zweite, aber man wird im Ruhrpott wohl nie so viel Geld zusammen bekommen, wie im reichen Süden Deutschland, wo der FC Bayern München alles dominiert. Doch wenn man es jemanden zutraut gegen die Münchner die Schale zu holen, dann ist es Schalke 04. Und das ist schon in der Geschichte des Vereins begründet, der immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und sich dann doch über Wasser halten konnte. Keine Selbstverständlichkeit, lagen doch auf diesem Weg zwei Weltkriege dazwischen. Kein Wunder also, dass sich Michael Vogt für seinen ersten Comicband die Königsblauen ausgesucht hat.
Eigentlich ist es ja fast nicht zu glauben. Michael Vogt ist bereits seit sehr vielen Jahren eine feste Größe in Comicdeutschland, hat mit dem Comicmagazin Inkplosion bereits einige Erfolge feiern können. Zusammen mit Simon Eckert hat er auch die Templer zu neuem Leben erweckt. Aber er hat bisher noch nie ein Album selbst gezeichnet. Und wenn man die Splashpages fragt, für die er das Comicforum-Maskottchen gestaltete, dann war das verdammt noch mal Zeit, dass diesen kleinen schwarzen Fleck auf seiner Weste ausmerzte.
Und es ist ihm durch und durch gelungen. Michael Vogt präsentiert sieben sehr leichtfüßige Geschichten, die einfach nur Spaß und Lust auf mehr machen. Seine Geschichten transportieren auf einzigartige Art und Weise genau die Sympathien, die man dem Verein entgegen bringt. Sie lassen den Leser mitfiebern und mitleiden, haben aber immer ein aufmunterndes Zwinkern parat, das vermittelt, dass der Fußball letztendlich alle Wunden heilen kann. Dabei geht Vogt nicht etwa mit dem erhobenen Zeigefinger daher und erklärt die Schalker Historie zum Überflug eines Vereins. Denn er lässt durchaus auch die Niederlagen einfließen.
Vogts klarer Strich tut sein Übriges aus diesem Comic einen Sympathie-Träger zu machen. Seine Figuren erinnern in mancher Hinsicht an den Altmeister Hergé und sind dennoch wunderbar eigenständig. Hier fragt man sich erst Recht, warum Michael Vogt nicht schon lange einen längeren Comic veröffentlicht hat. Diese Klarheit, die Leichtigkeit des zeichnerischen Seins sucht man oft vergebens. Vogt ist ein Meister seines Fachs, bei dem der Knote in Bezug auf Veröffentlichungen hiermit geplatzt ist.
Wenn man Anlass zur Kritik hat, dann höchstens in der Tatsache, dass der Comic keine albenlange Geschichte enthält, sondern „nur“ sieben Kurzgeschichten. Aber diese Kritik kann dadurch wieder relativiert werden, indem man genauer hinsieht. Denn Michael Vogt hat einen roten Faden durch die Geschichte laufen lassen. Welcher das ist, dazu ist der Leser eingeladen es herauszufinden.
Fazit:
„Schalke: Helden von ganz unten“ hängt die Latte für zukünftige Comics über historische Ereignisse verdammt hoch. Leichtfüßig steuert Michael Vogt den Ball ins Tor. Sein klarer Strich überzeugt auf voller Linie. Kann man es besser machen? Andere Autoren sind eingeladen dieses Ergebnis auszuspielen. Es wird ihnen schwer fallen.
Schalke: Helden von ganz unten
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Konturblau Verlag
Preis:
€ 12,00
ISBN 13:
978-3-939565-04-8
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Leichtfüßig erzählt
- Tolle Geschichten
- Klare Linien bei den Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(4 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 14.08.2008 | ||||||
Kategorie: | One Shot | ||||||
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