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Comic-Besprechung - Neandertal 1: Der Jagdkristall

Geschichten:
Le Cristal de Chasse
Autor, Zeichner: Emmanuel Roudier

Story:
50.000 Jahre vor unserer Zeit lebt der Stamm der Rotrippen. Bei der Jagd auf Steinböcke treffen die Mitglieder der Familie auf Olog-Hamra Langbart, einen Bison der so alt und unverwüstlich ist, wie die Felsen der Steppe. Mulghar, der Stammesälteste wollte den großen Bison stellen, aber er konnte dem Zorn von Olog-Hamra nicht standhalten.
Auf seinem Totenbett beschwört Mulghar die fünf Söhne, seinen bevorstehenden Tod zu rächen - andernfalls sollten sie verflucht sein. Doch derjenige, der den Bison erlegt, sollte der unumstrittene neue Jagdhäuptling, Clan- und Ratsoberhaupt werden. Mit Ausnahme des verkrüppelten Laghou machen sich die anderen Söhne auf, den Bison zu erlegen. Laghou, der hinter seinen Brüdern herschleicht, muss mit ansehen, wie diese den stärksten - Kozamh - in den sicheren Tod schicken. Der Ghoibu, der auch alles mit angesehen hat, schickt Laghou aus, den alten Bison zu erlegen. Doch dafür benötigt er eine legendäre Waffe, eine Waffe, deren Geheimnis vom Clan des Mondes gehütet wird. Bevor Laghou diese Waffe in die Hände bekommt, muss er schwierigste Prüfungen bestehen...


Meinung:
"Neandertal" ist in erster Linie eine klassische Abenteuergeschichte. Roudier - in deutschen Landen bisher ein unbeschriebenes Blatt - zeigt, dass auch schon vor über 50.000 Jahren, die gleichen Mechanismen am Werk waren, die heutzutage mehr als normal sind. Um Clanchef zu werden, schrecken die Brüder nicht davor zurück, ihresgleichen in den Tod zu schicken und eine Behinderung reicht aus, um das eigene Fleisch und Blut zu verspotten.

Eine Behinderung dürfte zur damaligen Zeit sicherlich einen anderen Stellenwert gehabt haben, in der damaligen Zeit konnte man sich einen überzähligen Menschen, der nicht zur Ernährung des Stammes beitragen konnte, sicherlich weniger gebrauchen. Auch wenn Laghou andere Fähigkeiten zum Stammesleben beitragen kann.

Ansonsten versucht "Neandertal", zeichnerisch in die Liga eines J-F Charles "Pioniere der neuen Welt" vorzustoßen. Aber auch wenn manch einem gerade dessen Zeichenstil etwas ungelenk erscheinen mag, merkt man erst im direkten Vergleich, welche Klasse auch in solchen "einfachen" Zeichnungen steckt. Roudier schafft es einfach nicht, der Geschichte Leben einzuhauchen. Und das ist auch das größte Manko in diesem ersten Band. Ein böser alter Bison mit funkelnden roten Augen reicht einfach nicht aus, um einer Geschichte Spannung und Erleben einzuhauchen.

Da kann man nur hoffen, dass sich die nächsten Banden deutlich steigern.



Fazit:
Ein alter Bison mit rot funkelnden Augen reicht nicht aus, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Neandertal 1: Der Jagdkristall - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Neandertal 1: Der Jagdkristall

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
978-3-940864-86-4

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

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Rezension vom: 17.11.2008
Kategorie: Neandertal
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Leseprobe
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Unser Leser Bernd Glasstetter schreibt dazu:Note: 3
Neandertal 1
Es ist im Moment hipp in eine Zeit vor der Geschichtsschreibung zurück zu kehren und dort dann Geschichten zu erzählen. 10.000 BC ist ein Beispiel für diesen Trend und Neandertal geht in eine ähnliche Richtung. Man hat es freilich auch etwas einfacher, denn hier ist nichts historisch belegt, man kann wenige Einzelheiten nur über Ausgrabungen erahnen und somit ist Tür und Tor für frei erfundene Geschichten geöffnet. Und die können richtig spannend sein oder auch nicht.

Nun hat Neandertal 1 ein großes Problem: Die Geschichte ist nur leidlich spannend. Zu lange dauert es, bis die Charaktere eingeführt und definiert sind. Zu viel Zeit verbringt man mit der Erklärung der Kultur der Neandertaler. Es gibt elend lange Debatten, wie man den großen Bison erlegen soll, wer daran teil nehmen soll und warum dann doch nicht. Das bremst die Geschichte aus und als dann letztendlich Laghon auf seine Reise geschickt wird, ist es nur ein wenig klarer, warum das denn eigentlich geschieht. Man hätte hier sicherhlich mit einer besseren Einteilung der Geschichte, zum Beispiel durch den Einsatz von Rückblenden den Leser besser fesseln können. Nichts destotrotz könnte die Geschichte in den kommenden Bänden interessant werden, denn der Leser wird Langhon auf dessen Reise begleiten und es deutet sich im zweiten Teil an, dass daraus ein spannender Roadmovie werden könnte.

Zeichnerisch gesehen ist Neandertal zum einen Teil sehr nett anzusehen und enthält einige sehr schön gezeichnete Landschaften. Auch die Charaktere sind in der Mehrzahl nett anzusehen. Aber es gibt einige Szenen, in denen sie steif wirken, insbesondere, wenn zu Punkten werden lässt. Das soll in den Fällen, in denen es passiert Entsetzen signalisieren, wirkt aber dann recht deplaziert. So bleibt insgesamt das Gefühl zurück einen Comic mit Potenzial gelesen zu haben, dessen Zeichnungen an manchen Stellen besser hätte sein können. Man hätte mehr daraus machen können.


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