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Comic-Besprechung - Personal Paradise - Miss Misery

Geschichten:
Bd. 2
Autor, Zeichner: Melanie Schober

Story:
Noch immer bekämpfen sich die Gangs der Westside und der Northside. Bianca, die mit Nicolas Z, dem Leader der Northside-Gang zusammen war und der mit ihr Schluß gemacht hat, verbündet sich mit Mike Garden von der gegnerischen Gang, um ihren Ex-Lover zu entführen. Dies gelingt auch und Nicolas wird ins Hauptquartier der Westsidler gebracht. Dort bewacht ihn die Schwester von Mike, die er zwei Jahre zuvor verärgert hat, als er sie nicht ins Krankenhaus zu ihrem Bruder ließ und ihr auch noch den Namen Skelettchen verpasste - Nicolas kapiert erst jetzt, wer seine Bewacherin ist. Marianne ist also total sauer auf ihn und sagt ihrem Bruder am Telefon, das Foltern voll cool sei. Doch mit der Zeit ändert sich ihre Meinung über den Northside-Gangleader und ihre Gefühle beginnen, Achterbahn zu fahren. Sie sucht Anna und Julian auf.


Meinung:
Der zweite Band von "Personal Paradise" setzt die Handlung aus dem ersten Manga zeitlich wie inhaltlich nahtlos fort. Melanie Schober stellt "Miss Misery" vor und es fällt auf, das sich ihr Storytelling verbessert hat; die Geschichte wirkt diesmal konzentrierter auf den Hauptplot und lässt Nebenthemen nicht, wie in Band 1, zu sehr in den Vordergrund treten. Nach wie vor erzählt die Mangaka eine gute Story, teils mit den gängigen Jugendbanden-Klischees, die dann aber wieder ironisch aufgebrochen werden. Dazu gehört auch das Verhalten der Figuren, die sich auch im Tonfall, sieht man von einigen angesichts problematischer Situationen zu flapsigen Sprüchen ab, gut in das düstere Zukunftsszenario einfügen. Unübersehbar ist natürlich das Romeo und Julia-Motiv, und Melanie Schober weiß dies und versucht erst gar nicht, ihre Inspirationsquelle für die Story zu verstecken, sondern lässt in einem Gespräch zwischen Marianne, Anna und Julian - schön, das die beiden letztgenannten auch in dieser Story auftauchen, wenn sie natürlich nur einen eher kleinen Auftritt haben - das klassische Liebespaar auch in einem Panel erscheinen. Rückblenden ergeben zudem einen guten Einblick in die Vergangenheit einiger Figuren und macht deren aktuelles Verhalten verständlicher.
Auch beim Artwork setzt sich die gelungene Optik aus Band 1 fort; Backgrounds werden passend eingesetzt, dunkle Wolken und Schwarzflächen deuten auf die düstere Atmosphäre. Bei den Charas erinnern nur die Augen wirklich an Manga aus dem Land der aufgehenden Sonne - alle Figuren wirken sehr realistisch und sind mehr im westlichen Comicstyle zu verorten und dies macht auch aus "Miss Misery" einen europäischen Comic mit einigen wenigen Anleihen beim Manga-Artwork. Bei den Charas fällt das reizvolle Outfit aus jugendlich-punkigen Klamotten, in die Melanie Schober immer wieder Gothicelemente einfließen lässt. Oder einer Figur direkt eine sehr nuttige Kleidung auf den Körper zeichnet; dies passt gerade bei Bianca sehr gut. Auch die Frisuren wirken oft sehr am Punk orientiert und sind mal grün, mal rot, wie sich auf dem Cover und den ersten vier Farbseiten erkennen lässt.


Fazit:
Melanie Schober konzentriert sich im vorliegenden zweiten Band von "Personal Paradise" wesentlich mehr auf den Hauptplot der Geschichte und lässt Nebenhandlungen weitgehend außen vor, was dem Storytelling positiv zugute kommt. Artwork und Charakterdesign überzeugen auf hohem Level; die Figuren sind mehr am westlichen Comicstyle mit leichten japanischen Einflüssen orientiert und werden von der Mangaka mit Frisuren und Kleidung passend und individuell gestaltet. Die Handlung könnte, sieht man von dem ohnehin kaum merkbaren Background des Jahres 2066 ab, durchaus in der Gegenwart spielen, in der Bandenkriege in Problemvierteln ja nicht ungewöhnlich sind. Verständlich ist die Story auch ohne Kenntnis des ersten Bandes, aber wenn man diesen zuerst gelesen hat, macht die Love-Romance zwischen Skelettchen und Nicolas viel mehr Spaß, weil man die Figuren schon besser kennt. Melanie Schobers aktueller Manga "Miss Misery" ist spannend und witzig mit der fast richtigen Balance und lässt den Leser wünschen, die Zeit bis Juli 2009 könne schneller vergehen - dann erscheint der nächsten Band von "Personal Paradise" mit dem Titel "Assasin Angel".


Personal Paradise - Miss Misery - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Personal Paradise - Miss Misery

Autor der Besprechung:
Kuno Liesegang

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 6,00 (D) / 6,20 (A) / 10,90 sFr

ISBN 13:
978-3-551-787964-8

196 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • individuelle Charas in meist punkig-angehauchtem Outfit
  • die Mangaka fokussiert mehr auf den Hauptplot, was der Geschichte gut tut
  • spannend, witzig, mit der fast richtigen Balance zwischen diesen Polen
Negativ aufgefallen
  • ab und zu, angesichts ernster Situationen, zu flapsige Sprüche
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(6 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 03.01.2009
Kategorie: Personal Paradise
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