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Comic-Besprechung - Benjamin: One Day

Geschichten:

One Day

Autor, Zeichner, Tusche: Benjamin/Bin Zhang



Story:
In "One Day" erleben wir den täglichen Arbeitsablauf eines jungen Mannes. Alles scheint Routine zu sein, aber irgendwas scheint an diesem Tag nicht rund zu laufen. Schon am frühen Morgen schleichen sich erste Misstöne ein und am Ende des Tages muss sich der Held fragen, ob nicht der ganze Tag vom Morgen bis zum späten Abend ein Desaster war, da nichts, was er eigentlich anders machen wollte, geklappt hat.
"Die Blume, die den Sommer nicht erlebt" kommt gänzlich ohne Worte aus. Ist sie nur eine Vision, die durch die Träume des jungen Comiczeichners geistert? Oder Wirklichkeit in Fleisch und Blut. Gefangen in seiner Welt der Bilder und dem Termindruck seines Lektors kann er dies am Ende nicht mehr unterscheiden und wird nie die Wahrheit erfahren.
"Nachmittagsgeschwätz" ist zwar in Farbe, verzichtet aber auch auf Text und beschreibt eine ähnliche Vision zwischen Realität und Fiktion.
"Die Tauben schweben in der Stille" zeigt einen jungen Gitarristen in Aktion. Lebt er einen Traum oder in einem Traum, aus dem es nur ein schmerzvolles Erwachen geben kann?
Nach diesen vier Geschichten ergänzen noch Illustrationen aus den Jahren 1999 bis 2005 die Sammlung, die unterschiedliche Themen und Stile besitzen.



Meinung:
Amüsanterweise hat Tokyopop die Comicbände von Benjamin oder Bin Zhang in umgekehrter Reihenfolge heraus gegeben. In "One Day" präsentiert er durchweg Frühwerke, die er heute selbst sehr kritisch betrachtet und nicht nur formal seine Fehler ankreidet sondern auch inhaltlich.
Man merkt, dass die Erzählungen aus einer Phase der Selbstfindung stammen. Sie sind sehr kritisch, nüchtern und durchweg depressiv. Er ist mit nichts zufrieden und stellt gerne Gegensätze gegenüber - die triste Wirklichkeit, die gerade er als Künstler in China erlebt hat, und den schönen Schein, den die Medien nach außen verbreiten möchten.
Aber auch hier ist schon seine eigenwillige Bildsprache zu erkennen, die nicht unbedingt mit dem Schönheitsempfinden einhergeht. Oft wirken die Zeichnungen wie skizzenhafte Entwürfe, die den Moment festhalten wollen. Dann wieder wählt er oft konträre Farbmischungen oder gestaltet Bilder monochrom, aus denen Details aus einer anderen Farbe wie ein Mahnmal heraus ragen und den Blick des Betrachters beeinflussen. Allerdings sind die Bilder und die Kompositionen noch nicht so ausgereift wie in anderen Bänden.
Heraus kommt ein Werk, dass sich nicht unbedingt jedem Leser sofort erschließt und eher einen Blick in die avantgardistische Punk-Szene hinter den Kulissen Chinas bietet. Das zeigt auch die Auswahl an Zeichnungen, die ebenfalls alle eine sehr düstere und dystopische Atmosphäre haben.



Fazit:
"Benjamin: One Day" ist wie die beiden Vorgänger Comic und Bildband zugleich. Er wirft auf tiefgründige und unbequeme Weise einen Blick auf das Leben in Peking, das nicht viel mit dem schönen Schein zu tun hat.



Benjamin: One Day - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Benjamin: One Day

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 12,00

ISBN 13:
978-3867194457

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ein ungeschminkter Blick hinter die schönen Kulissen des Reichs der Mitte
  • eigenwillige und künstlerische Zeichnungen von starker Ausdruckskraft
Negativ aufgefallen
  • die Frühwerke haben einige inhaltliche und zeichnerische Schwächen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 18.01.2009
Kategorie: Benjamin
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