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Die Kriegstreiber
Ende 2005 wurden bei Marvel Comics die Weichen für die nächsten Jahre gestellt, als sich Joe Quesada mit den Stammautoren von Marvel, darunter Brian Michael Bendis, J. Michael Straczynski, Mark Millar und Greg Pak traf. Dabei stand zunächst Paks Hulk-Storyline "Planet Hulk" im Zentrum der Pläne, welche letztendlich in einem Frontalangriff des von der Erde verbannten Monsters auf seine Heimatwelt münden sollte. Doch diese wurden aufgrund eines Einfalls von Brian Bendis um ein ganzes Jahr verschoben. Er hatte die Idee für einen Superhelden-Bürgerkrieg. So wurden bereits gemachte Planungen verworfen und "Civil War" wurde in kürzester Zeit lanciert und mit dem polarisierenden Spruch "Auf welcher Seite stehst du?" beworben.

Den Startschuss gab Bendis selbst mit seinem "Civil War Prolog", in dem er die Illuminati (Tony Stark, Reed Richards, Stephen Strange, Charles Xavier, Namor und Black Bolt) einführte. Unter ihnen befindet sich ein frustrierter Iron Man, der sich mit seiner Idee einer besser organisierten und trainierten Superhelden-Organisation nicht durchsetzen konnte – bis er das angespannte Klima nach dem Stamford-Desaster gemeinsam mit den Genies Reed Richards und Hank Pym für seine eigenen Zwecke nutzt.


Doch nicht Bendis, sondern Mark Millar wird als Autor von "Civil War" zur treibenden Kraft des Bürgerkriegs. Dem schottischen Autor, der seine Hit-Serie "Die Ultimativen" bereits an Jeph Loeb abgetreten hatte und sich für einige Zeit vom Comic-Schreiben zurückziehen wollte, bot "Civil War" eine einmalige Gelegenheit, ein neues Marvel Universum für das 21. Jahrhundert zu kreieren. Zudem machte er es zur Bedingung, dass Steve McNiven die Serie zeichnen würde.

Der frühere Kunstlehrer McNiven hatte seine Comic-Karriere bei CrossGen begonnen ("Meridian" 7 ist sein erster veröffentlichter Comic) und wurde dann einer der "Young Guns" bei Marvel, wo er an "Ultimate Secret" und "New Avengers" arbeitete. Seine manchmal etwas steifen Zeichnungen werden bei "Civil War" durch die Kolorierung seines langjährigen Kollegen Morry Hollowell komplettiert und verstehen es, die besonderen Momente der Geschichte medienwirksam realistisch in Szene zu setzen. In den Staaten sorgte McNivens Langsamkeit (die dazu führte, dass spätere Ausgaben von "Civil War" und die eng damit zusammenhängenden Crossover-Bände anderer Serien verschoben werden mussten), allerdings auch für Kontroversen unter Fans und Händlern. Doch Marvel hielt ihm die Treue und so ist "Civil War" (im Gegensatz zu DCs "Infinite Crisis") bis zum Ende aus einem Guss.


Special vom: 05.06.2007
Autor dieses Specials: Jörg Krismann
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Der erste Schuss
Die Kriegsgewinnler
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"Daily Bugle" 1
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