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Der Templerorden

Ob Templerorden oder schlicht Templer, der Ritterorden, der im 12. Jahrhundert nach Christus entstand, ist wohl der einzige Orden, der sich auch heute noch hoher Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen kann - wenn es denn jemanden gibt, der sich darüber freuen kann. Denn der Orden wurde offiziell im Jahr 1312 aufgelöst und eigentlich soll es keine Tempelritter mehr geben. Doch viele Verschwörungstheorien glauben fest daran, dass es den Templerorden in der einen oder anderen Art und Weise immer noch gibt. Der Templerorden vereinigte zwei Stände miteinander, die bis dahin nichts gemein hatten: Die Ritter und die Mönche. Mönche durften eigentlich nicht kämpfen, Ritter schon. Doch die Kreuzzüge machten es möglich. König Balduin führte den Kreuzzug an, in dessen Folge sich der Orden gründete. Er bot dem Orden einen Flügel des Palastes an, der auf dem Tempelberg stand, auf den Grundmauern des salomonischen Tempels. Weswegen der Name des Templerordens auch "Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel" lautete. Das exakte Datum, an dem der Orden gegründet wurde, ist nicht bekannt, da es darüber keine exakten Aufzeichnungen gibt. Die Gründung dürfte zwischen 1118 und 1121 stattgefunden haben. Der 13.01.1129 wird heute als Ausgangs-Datum angenommen, da die erste urkundliche Erwähnung auf dieses Datum hindeutet. Dort wird von neuen Jahren des Bestehens gesprochen, so dass die Jahre 1119 und 1120 als plausibel gelten können. Es war die Zeit nach dem ersten Kreuzzug, die meisten Ritter waren wieder nach Hause zurückgekehrt und es bestand Bedarf an einer Schutztruppe für die Pilger, die nach Jerusalem reisten. Neun französische Ritter sollen den Orden gegründet haben, allen voran Hugo von Payens und sie sollen dieses Schutztruppe gebildet haben. Sie legten Gelübde ab und verpflichteten sich vor allem dem Schutz der Pilger. Und sie nannten sich zunächst Paupere Militie Christi (Arme Ritter Christi). Als ihnen ein Gebäude auf dem Templerberg angeboten wurde, benannten sie sich neu: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis (Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem). Erst die moderne Geschichtsschreibung machte daraus "Die Templer" oder "Der Templerorden". Die Templer stiegen schnell auf und wurden zu einem mächtigen Orden, der viel Geld, Macht und Einfluss auf sich vereinte. So wurde der Orden am 29.03.1139 dem Papst selbst unterstellt und wurde dadurch für weltliche Herrscher fast untastbar. Der Orden durfte nun selbst Steuern erheben, ohne welche zahlen zu müssen. Die Ritter wurden auch zu Bankiers und verliehen Geld gegen Zinsen. Und genau dieses Geschäft sollte später zu ihrem Untergang beitragen. Philipp IV. war hoch verschuldet und hatte auch Schulden bei den Templern. Er versuchte sich dieses Problems zu entledigen, in dem 1307 die Mitglieder des Ordens der Ketzerei und der Sodomie angeklagt wurden. Der Papst war vom französischen König abhängig und hatte somit keinen Einfluss auf den Ausgang des Prozesses. Am 14.09.1307 erging ein Haftbefehl, der allen Templern galt. Die daraufhin einberufene Inquisition dauert Jahre und war brutal. Großmeister Jacques de Molay wurde gefoltert und gestand, widerrief aber sein Geständnis wieder. Letztendlich wurde aus der ganzen Angelegenheit ein Kräftemessen zwischen Papst und König, der in einem Kompromiss endete, der aber zur Auflösung des Ordens führte. Der Besitz des Ordens verblieb aber in den Händen der Kirche und wurde unter anderem den Johannitern zugeführt. Der Orden wurde am 22.03.1312 auf dem Konzil von Vienne in Frankreich aufgelöst. Zwei Jahre später wurde Jacques de Molay auf dem Scheiterhaufen verbrannt. König und Papst wurden von ihm verflucht und starben in der tat wie von ihm vorhergesagt innerhalb eines Jahres. Die Verfahrenskosten wurden von den Gütern des Templerordens bezahlt, waren aber exorbitant hoch, so dass der französische Thron in der Tat saniert wurde. Es wurden erstaunlich wenige Todesurteile vollzogen, so dass letztendlich viele Ordensbrüder überlebt haben werden, wenn auch sie sicher lange in Haft saßen. In Schottland existierte der Orden weiterhin, dort war der päpstliche Befehl nicht ausgerufen worden. Und auch an anderen Stellen Europas wurde der Templerorden - allerdings unter anderem Namen - weitergeführt. Darüber hinaus wurde es still um den Orden, bis das Interesse im 18. Jahrhundert wieder aufflammte. Neue Gruppierungen bildeten sich, die sich Templer nannten. Rosenkreuzler und Freimaurer bekennen sich offen zu ihren Wurzeln, was heutige Theorien bestärkt, dass die Templer nie aufgehört haben zu existieren. Und so könnte vielleicht an der fiktiven Geschichte des Bluts der Templer doch etwas Wahres dran sein…

© Quelle der Grafiken: Wikipedia

Special vom:	17.11.2007
Autor dieses Specials:	Bernd Glasstetter
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Die Charaktere
Interview mit Michael Vogt und Simon Eckert
Wie eine Seite entsteht
Der Sound der Templer
Leseprobe
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