Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 477 Specials. Alle Specials anzeigen...

Im Gespräch mit Thilo Krapp
Thilo Krapp wurde 1975 in Herdecke geboren und wuchs in Hagen auf. Im Alter von fünf Jahren zeichnete er Enten, die auf einer Wild-West-Lokomotive über eine Brücke des Grand Canyon fahren. Enten beschäftigen ihn überhaupt sehr, sie werden fortan in selbst ausgedachten Ge­schichten noch das Telefon erfinden, den Untergang der Titanic erleben oder Geisterhäuser bewohnen. Nach der Schule absolvierte er den Zivil­dienst bei der AIDS-Hilfe in Hagen. Danach ging es mit einer Freundin auf einen Kurztrip nach New York, um vor dem Studium noch einmal die große weite Welt zu sehen.
Während des Kommunikationsdesignstudiums in Wuppertal beschäftigte er sich mit Comic, Trickfilm, Kinderbuch-, Sachbuch- und Zeit­schrif­tenillustration, Anfertigung von Reihentiteln, Illustration zu Ro­ma­nen, Spielen und - wenn es die Zeit zuließ - Arbeiten in freier Kunst. Thilo Krapp lebt und arbeitet mit Katze in einem wunderschönen Loft-Atelier in Berlin-Neukölln. Am Liebsten macht Thilo Comics, aber auch die Illustration ist für ihn ein tolles Tätigkeitsfeld. Ein eigenes Bilderbuch für Kinder ist in Planung!
Beim Epsilon Verlag erscheint jetzt sein erster langer Comic-Band mit dem Titel "Damian & Alexan­der: Der Grüne Jaguar". Stilistisch erinnern viele Panels des Comics an Henk Kuijpers Franka. Kein Wunder, ist Thilo doch selbst ein großer Fan der Serie. Das Interview mit Thilo führte Michael Hüster im August 2008.

ZACK: Hallo Thilo! Kurz etwas über dich selbst: Du wohnst wo? Seit wann? Wie bist du dahin ge­kommen?

Thilo Krapp: Hallo! Ich wohne in Berlin, seit et­was mehr als zwei Jahren. Ich bin aus freien Stücken einfach so dahingegangen, weil ich nach dem Studium nicht in Wuppertal bleiben wollte...

ZACK: Hast du zu deinen Schulzeiten bereits die eigenen Hefte mit Zeichnungen versehen? Wie fanden das deine Lehrer?

Thilo Krapp: In der Schule habe ich schon Comics in meine Hefte gezeichnet. Nur, dass meine Lehrer eher froh waren, dass sie am Ende von irgendeiner Klassenarbeit noch etwas zum Schmun­zeln fanden!


ZACK: Wolltest du schon immer das werden, was du bist, oder gab es in deiner Jugendzeit zu­nächst andere Pläne?

Thilo Krapp: Nein, ich wollte schon immer Co­miczeichner werden, die Illustration kam aber später noch dazu. Aber: Ich habe immer weiter Comic gezeichnet, neben dem Studium, und einfach noch die Illustration, die schon etwas anderes ist, dazu genommen, mich da auch noch weitergebildet.

ZACK: Wann entstand bei dir der Berufswunsch, Karikaturist, Zeichner oder Illustrator zu werden?

Thilo Krapp: Hm, mit Zwölf? Ich habe ja schon mit  sechs Jahren irgendwelche Comics oder co­mic-ähnliche Bildergeschichten gezeichnet...

ZACK: Hast du eine künstlerische Ausbildung gemacht?

Thilo Krapp: Ich habe Kommunikationsdesign in Wuppertal studiert und mich innerhalb dessen auf Illustration spezialisiert. Es war eine sehr schöne Zeit, das Studium, ich hatte einen guten Lehrer.

ZACK: Wie kommst du an deine Aufträge?

Thilo Krapp: Ich fahre natürlich auf die Buch­messen... verschicke Mappen... Belegexemplare... und so weiter. Es ist nicht einfach, aber was man will, das macht man halt.

ZACK: Wie ist dein Arbeitsablauf bzw. dein Ar­beitsstil?

Thilo Krapp: Ich nehme Farbstifte, altes Vor­satz­papier, Zeitungsausschnitte, Buntpapiere so­wie Aquarell und Gouache zur Hand, wenn es an die Illustration eines Kinderbuchs oder für etwas anderes geht. Das läuft eher "künstlerisch" ab bei mir, kann aber auch ganz angewandt wirken und sein. Das hängt vom Auftrag ab, ich sage so­wieso immer: Das hängt eher vom jeweiligen Buch ab. Ich habe, würde ich sagen, eher einen klassischen Stil, um meinen Figuren Leben einzuhauchen. Ich werde im Kinderbuch öfter mal mit Walter Trier verglichen, was für mich natürlich eine große Ehre ist.
Klarheit und reine Farben mag ich. Bei der Illus­tration entsteht meist alles "in Handarbeit", das heißt, ich male oder collagiere oder zeichne meine Arbeit und scanne sie erst dann ein und mache eventuell noch ein paar Korrekturen am Rechner, aber nicht viel. Ich brauche das Handwerkliche irgendwie. Der Computer kommt also hier nur bei der Nachbereitung zum Einsatz. Ich bin sehr de­tailverliebt.
Bei den Comics kommt der Computer aber voll zum Einsatz: Ich fertige die Outlines zwar noch traditionell mit Pinsel und Tusche an, scanne die aber dann ein und koloriere alles dann am Rech­ner. Diese Technik kommt in letzter Zeit aber auch immer mehr für die Illustration zum Ein­satz, zum Beispiel für meine Cover zu den "Drei ???" bei Ber­telsmann.

Das Gespräch geht weiter in Zack 112...


Special vom: 16.09.2008
Autor dieses Specials: Mosaik Steinchen für Steinchen
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Golden City 2/3: Die verlorenen Kinder
Sperrfeuer
Eric Hérenguel: „Krän, das ist Hardcore Titeuf“
Das Wolkenvolk - Die Macher im Gespräch
Zurück zur Hauptseite des Specials


?>