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Storm - Die Hintergründe
Als Don Lawrence im Dezember 2003 starb, war es in den Niederlanden mit den Veröffentlichungen des Künstlers nicht mehr sehr gut bestellt. Die einst so erfolgreichen Reihen TRIGAN und STORM mit Auflagen von 65000 Exemplaren oder mehr waren nur mehr beschränkt und in Comicspezialshops erhältlich. Bei Big Balloon (vormals Oberon) war Don zwar noch im Programm, der Verlag hatte aber inzwischen andere Prioritäten. Die meisten der klassischen Zeichner waren abgewandert, zumal das Magazin EPPO nicht mehr existierte. Auch Don hatte zuletzt geäußert, dass er lieber in Rob van Bavels Verlag Don Lawrence Collection in Oosterhout erscheinen würde. Mit dem Ableben des Künstlers war bei Big Balloon der Glaube an eine Zukunft von STORM verschwunden. Man war daher offen für das Angebot van Bavels, die Rechte zu übernehmen, inklusive der Restbestände an STORM-Alben. Für Rob war ein Traum wahr geworden.

Zunächst druckte van Bavel die sieben bereits vergriffenen STORM-Bände nach – in weit besserer Qualität und mit neuen Titelbildern. Letztlich wurden alle Alben in dieser Weise neu aufgelegt. Langsam konkretisierte sich auch der Gedanke Robs, STORM von anderen Künstlern fortsetzen zu lassen. Erste Gespräche mit Elisabeth Lawrence und Martin Lodewijk stellten eine Vertrauensbasis her. Elisabeth hatte zwei Zeichner in Betracht gezogen: Liam Sharp und Chris Weston. Beide hatten unter Anleitung von Don im Atelier gearbeitet. Liam half Don 2001 sein letztes Album Der Armageddon-Reisende abzuschießen. Danach hätte Sharp die Zusammenarbeit gern fortgesetzt, allerdings in einem eigenständigeren Stil, doch zu mehr als Probezeichnungen kam es nicht (siehe Abb.). Nun fehlte es ihm leider an Zeit. Das gleiche galt für Chris Weston, der gerade an BATMAN zeichnete und zudem die Auffassung vertrat, dass er nicht wirklich im Stande war, in die Fußstapfen von Don zu treten.

storm

Inzwischen wurde Edmund Tan, der Direktor eines Zeichenstudios in Singapur auf das Projekt aufmerksam, da Sharp ihm davon erzählt hatte. So kam ein bemerkenswerter Entwurf des indonesischen Zeichners Anto zustande. Antos war jedoch aus zweierlei Gründen für diese Aufgabe nicht optimal geeignet: er kolorierte, im Gegensatz zu Don, mit dem Computer und er schaffte es nicht, dass Storm und Rothaar ihren Vorbildern wirklich ähnelten. Nach fast einem halben Jahr intensiven Kontakt, mussten die Versuche abgebrochen werden, was schmerzlich für alle Beteiligten war. Währenddessen wurde Elisabeth Lawrence, die 25 Jahre lang alle Phasen von STORM miterlebte, von Rob ständig auf dem Laufenden gehalten.

Für Martin Lodewijk war es eine große Erleichterung, dass STORM von Big Balloon getrennt war, obwohl er grundsätzlich gern gehabt hätte, wenn die Serie weiterhin beim gleichen Verlag wie seine erfolgreiche James Bond-Parodie AGENT 327 erscheinen würde. Doch es war ihm klar, dass nur Rob van Bavel bereit ist, soviel Zeit, Engagement und Geld in das Projekt zu investieren. Nachdem ihn Robs hochwertige Neudrucke der vergriffenen STORM-Alben beeindruckt hatten, war er nur allzu gern bereit, sich für eine Weiterführung von STORM einzusetzen. Bei Liam Sharp hatte Martin allerdings persönliche Vorbehalte, da dieser einmal gemeinsam mit Dave Gibbons hinter seinem Rücken versuchte, ein Spin-off von STORM zu lancieren. Als Martin damals dahinter kam, war er nicht nur auf Sharp, sondern auch auf Big Balloon und Don nicht gut zu sprechen. Das Projekt musste abgeblasen werden, womit sich die Beziehung von Lodewijk und Lawrence wieder normalisierte.

Doch wo war der geeignete Zeichner zu finden?

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Special vom: 21.01.2009
Autor dieses Specials: Gerhard Förster
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