Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 477 Specials. Alle Specials anzeigen...

Kalifen anstelle des Vaters
Lange Jahre war es still um den fiesen Großwesir Isnogud in Deutschland. Trotz des genialen Texters René Goscinny und des charmanten und einzigartigen Zeichenstils von Jean Tabary kam die Serie nie so ganz an den Erfolg von Asterix und Lucky Luke heran. Der letzte reguläre Band 24 erschien als Band 21 in der Ehapa Comic Collection 1994, gefolgt von den Onepagern, die zuvor bei Boiselle-Löhmann erschienen waren. Drei weitere Bände blieben bisher unveröffentlicht. Im Zuge des Trends der Gesamtausgaben erscheint bei Egmont Ehapa seit März 2008 vierteljährlich eine ansprechende Neuauflage der Geschichten um die verzweifelten
Bemühungen des Großwesirs Isnogud endlich Kalif anstelle des Kalifen werden zu wollen.

In Frankreich hat der Austausch an der Spitze bereits stattgefunden:

Vier Jahre nach dem Erscheinen des letzten Bandes von Isnogud, der noch von Jean Tabary selbst gezeichnet wurde, lösen ihn nun seine Kinder ab: Muriel und Stéphane schreiben, Nicolas zeichnet. Vincent Brunner traf sich mit den drei (großen) begeisterten Kindern.

04_Isnogud_Intro0003

Isnogud bleibt also in der Familie Tabary!

Nicolas Tabary: Das erste Album erschien 1966, das Jahr meiner Geburt.

Stéphane Tabary: Isnogud ist uns sehr vertraut, fast wie ein Bruder!

Muriel Tabary-Dumas: Du übertreibst ein bisschen, zwei reichen mir... Aber es stimmt, wir baden in den Comics seit langer Zeit. Ich selbst war sogar schon als Foto-Darstellerin in einer Geschichte von Gai-Luron (Witzbold) von Gotlib.

04_Isnogud_Intro0006

Wie seid ihr dazu gekommen, die von Renè Goscinny und eurem Vater kreierte Serie fortzusetzen?

Stéphane: Seit zwanzig Jahren arbeiten wir, je nach Verfügbarkeit, für den Verlag der Familie, nachdem wir unsere Mutter verloren haben, die Direktorin und Mitgründerin der Editions Tabary. Als unser Vater ein ernstes gesundheitliches Problem bekam, hat er uns gefragt, ob wir es in Betracht ziehen könnten seine Nachfolge anzutreten. Muriel hatte schon ein wenig Erfahrung im Schreiben eines Szenarios für die Werbung. Da ich schon zwei Bücher veröffentlicht hatte, schlug mein Vater vor, dass ich ein Szenario für ihn schreibe. Und da wir auch noch einen guten Zeichner in der Familie haben... Es ist nun drei Jahre her, als unser Vater uns anstachelte: „Worauf wartet ihr noch?“ Und wir haben die Fackel übernommen.

Nicolas, ist es schwierig die von eurem Vater kreierten Helden zu zeichnen?

Nicolas: Kaum, ich habe ihm schon immer beim Zeichnen zugesehen und sagte ihm, das ich mit ihm arbeiten wollte. Es ist also ganz natürlich, dass ich in seine Fußstapfen trete. Ich habe schon im Kinder garten gezeichnet und nie aufgehört. Ich habe für die Werbung gearbeitet und an der Seite meines Vaters. Ich vollendete seine Zeichnungen, habe sie gereinigt und gescannt für die Cover und die Druckreife... 2003 machte ich mich an die Strips von Isnogud. Für dieses Album habe ich kein Buch meines Vaters  geöffnet. Seine Personen sind komplex zu zeichnen, aber ich habe nicht versucht
seinen Stil zu kopieren. Ich bin einfach hineingetaucht...

Weiter mit dem Interview geht es in Zack 119...

Interview mit freundlicher Genehmigung aus
CASEMATE 10 (www.casemate.fr)
Übersetzung: Mark O. Fischer


Special vom: 15.04.2009
Autor dieses Specials: Mosaik Steinchen für Steinchen
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Franz Zumstein zur Diskussion über den "Stern von Afrika"
Interview mit Franz Zumstein
Interview mit Mark O. Fischer
Was macht eigentlich Kim Schmitt?
Zurück zur Hauptseite des Specials


?>