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"Cover mache ich viel lieber als Comics"
Ertugrul erzählt über Leben und Arbeit - Ein kleiner Auszug:

SB: Kommen wir zu deiner Arbeit für Bastei. Viele Comicfans lieben und schätzen deine Cover. du warst der Bastei-Künstler, der am Längsten beschäftigt war, und bist, abgesehen von Klaus Dill, der einzige, der in der Szene bekannt ist. Das liegt zeifellos an der Qualität deiner Arbeiten. Wie bist du an Bastei geraten?

Ertugrul: 1978 besuchte ich auf der Frankfurter Buchmesse u.a. den Bastei Verlag. Dort erhielt ich einen Probeauftrag. Ich sollte Comicseiten für GESPENSTER GESCHICHTEN zeichnen. Kurz darauf folgten die ersten Arbeiten für die Titelbildredaktion der Romanheft-Abteilung.

SB: Hattest du die Aufträge für Bastei noch von der Türkei aus produziert?


Ertugrul: Ja, damals wohnte ich noch in Istanbul und schickte alles mit der Post.

ertugrul

SB: Waren das deine ersten Veröffentlichungen in Deutschland?

Ertugrul: Nein! Ich arbeitete in Istanbul bereits seit 1973 gelegentlich für ein Studio namens APS, das Material für den Kelter Verlag und Pabel produzierte, so auch Comics für KITTY KIDS und Cartoons für andere Heftserien. Für Pabel zeichnete ich über APS die ersten farbigen Titelbilder und ich illustrierte die Romane mit kleinen s/w-Zeichnungen. Meine erste Veröffentlichung in Deutschland war ein Karl-May-Malbuch, das von diesem Studio für den Kölner Marken Verlag produziert wurde.

SB: Du sagtest eben, dass du für Bastei auch Comics gezeichnet hast. Welche?

Ertugrul: Von 1978 bis etwa 1981, in meiner Phase als Bastei-Comiczeichner, habe ich etwas über 40 Kurzgeschichten mit 5 bis 10 Comicseiten gezeichnet, hauptsächlich Horrorstorys für GESPENSTER GESCHICHTEN und SPUK GESCHICHTEN. Insgesamt müssen das über 250 Seiten gewesen sein. Welche das genau sind müsste ich selbst recherchieren.

SB: Was waren die Gründe dafür, dass du keine Comics mehr gezeichnet hast?

Ertugrul: Damals erhielt ich von Bastei mehr und mehr Aufträge für Covergestaltungen, so dass ich die Arbeit an den Comics schließlich wegen Überlastung einstellen musste. Ehrlich gesagt machte ich die Cover auch viel lieber, da es für mich eine größere kreative Herausforderung war, als vorbestimmte Geschichten anderer Autoren in 5 bis 10 Comicseiten zu quetschen. Das überließ ich gern anderen.

SB: Gab es noch weitere türkische Zeichenstudios? Einer von uns beiden hat einmal einen Hitchhiker kennen gelernt, der ihm erzählte, dass er in Istanbul in einem Zeichenstudio übernachtete, das für den Bastei Verlag tätig war. Er meinte, dass dort ständig mit dem Episkop CONAN-Comics durchgepaust wurden. Wir vermuten, dass er Zeuge der Produktion der Fantasyserie MANOS geworden war.

Ertugrul: Ich kannte damals, ab 1973 nur ein Studio, nämlich APS, auch Avrupa Prodüksiyon Servisi genannt. In den 1980er Jahren gab es wohl noch weitere Studios, die die Verlage Alpha und Tay gründeten, um ihre Eigenproduktionen für den türkischen Markt herzustellen. Es ging um Heftproduktionen wie BONANZA, LAUREL-HARDI oder CONAN. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass sie auch Comics für den Bastei Verlag gezeichnet haben und ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass alle MANOS-Hefte von dem Spanier Correa gezeichnet wurden.

Weiter geht es in der Sprechblase 214.


Special vom: 02.05.2009
Autor dieses Specials: Stefan Meduna, Gerhard Förster
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