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Ritter Roland - Gesamtausgabe bei Cross Cult
Mit dem für Ende März 2010 bei CrossCult geplanten ersten Band von Roland, Ritter Ungestüm startet eine mehrbändige Reihe von opulent aufgemachten und ausgestatteten Büchern, an deren Ende die vollständigste Gesamtausgabe des Klassikers von François Craenhals aus dem Tintin-Magazin stehen soll. Und sich damit sogar von der bereits zwischen 2001 und 2007 vom belgischen Originalverlag Casterman herausgegebenen siebenbändigen Intégral-Reihe unterscheiden wird, die mehr lieblos als ambitioniert pro Band jeweils drei Abenteuer aneinanderreihte, ergänzt durch ein kurzes Vorwort. Denn CrossCult bemüht sich derzeit darum, auch die zahlreichen Kurzgeschichten in selbst zusammengestellten Bänden nachschieben zu können. Darüber hinaus werden alle Bände der deutschen Gesamtausgabe vom Start weg mit umfangreichem Dokumentationsmaterial ausgestattet, das auch Fotos und sämtliche von François Craenhals gezeichneten Illustrationen für die Serie enthält.

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Doch auch wenn sich die Bemühungen von CrossCult-Verleger Andreas Mergenthaler nicht realisieren lassen sollten, für den die Edition der Ritter-Saga in einer wohlfeilen Ausgabe seit Jugendtagen ein Herzenswunsch ist: der deutschsprachige Leser kann mit der CrossCult-Reihe endlich wieder auf die zum Teil seit mehr als 20 Jahren nicht lieferbaren Alben zurückgreifen. Mehr noch: er wird in den für die kommenden Jahre geplanten Bänden auch die bislang nicht in Deutschland publizierten Abenteuer lesen können!

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Insgesamt wurden in den 1970er und 1980er Jahren nur 14 der 20 albumlangen Episoden von den Verlagen Carlsen und Feest publiziert, und obwohl es Craenhals bis zu seinem Tod im Jahre 2004 nicht vergönnt war, seine Ritter-Saga um Roland von Wallburg inhaltlich abzuschließen, fehlt dem deutschsprachigen Leser bislang der Einblick in wichtige Stationen aus dem Leben von „Ritter Ungestüm“, wie er bereits im Untertitel der deutschen Ausgabe genannt wird. Denn die zunächst unerfüllte Liebe zu Gwendoline, der Tochter von König Artus und seit Kindertagen Schwarm von Roland, führt in den letzten Bänden zu dramatischen Ereignissen, die weit über das Maß herkömmlicher Abenteuercomics hinausgehen. Das lassen schon die ersten Episoden erkennen, die im ersten Band der CrossCult-Ausgabe enthalten sind: In Der Schwarze Prinz, Die Wölfe von Rotteck und Das Gesetz der Steppe macht Roland als jugendlicher Heißsporn seinem Spitznamen und dem Titel der Originalserie Chevalier Ardent 1 bereits alle Ehre.

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Der 1926 im Brüsseler Vorort Ixelles geborene Zeichner François Craenhals hatte seine Tätigkeit als technischer Zeichner in einem Konstruktionsbüro aufgegeben, um als Comic-Zeichner sein Glück zu versuchen. Er besuchte Zeichenkurse an der Brüsseler Hochschule und konnte in dieser Zeit bereits einige Illustrationen in Magazinen veröffentlichen. Anlässlich einer Ausstellung traf Craenhals 1949 auf Fernand Cheneval, Herausgeber der Comic-Zeitschrift Héroic-Albums. Dieser bot dem jungen Zeichner die Gelegenheit, seine eigene Serie zu kreieren, und Craenhals zeichnete daraufhin unter dem deutlichen Einfluss von Tarzan eine Serie um den Dschungelhelden Karan, die von 1950 bis 1951 in Héroic-Albums veröffentlicht wurde.

1 Chevalier Ardent bedeutet soviel wie „Feuriger Ritter“

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Special vom: 17.02.2010
Autor dieses Specials: Volker Hamann
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Black Crow – Dichtung und Wahrheit.
Das große ZACK–Interview mit Peter Wiechmann
John Eigrutel – einer der weltgrößten Filmproduzenten
Die Rückkehr des Andy Morgan
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