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Der Mann von Neuengland
Krieg ist mithin die unhöflichste und unschönste Form der Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Staaten, denn am wenigsten werden die Kriegstreiber von den Auswirkungen der Kämpfe, Schlachten und Gemetzel getroffen. Hauptleidtragende sind zumeist das Volk und oft auch die Soldaten, die für Ziele in den Kampf geschickt werden, die nicht unbedingt die ihren sind.

1756 brach so ein Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich aus. Machtansprüche in den fernen Besitztümern der beiden Kolonialmächte sowie Großmannsucht, Protektion und wirtschaftliche Überlegungen legten den Funken an die Zündschnur der Sprengladung, die bei ihrer Explosion alle europäischen Großmächte der damaligen Zeit in Kriegshandlungen trieb. Im Siebenjährigen Krieg, der auch als der Dritte Schlesische Krieg bekannt ist, verbanden sich Großbritannien und Preußen einerseits und Frankreich, Österreich und Russland anderseits zu Allianzen, die aber alle unterschiedliche Gründe für die das Opfern unzähliger Soldaten und unbeteiligter Menschen hatten.

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Für Frankreich und Großbritannien ging es primär um die Vormachtstellung in Nordamerika und Indien und damit auch um die Machtfrage in der Alten Welt. Preußens Friedrich II. wollte eine Rückeroberung der vormals österreichischen Provinz Schlesien verhindern, und Kaiserin Maria Theresia hatte tatsächlich eine Heimholung Schlesiens  im Sinn. Russland wiederum versuchte seinen Einflussbereich in Richtung Westen zu vergrößern und hatte Semgallen und das Herzogtum Kurland auf seinem Wunschzettel.

Allerdings standen die beiden unter polnischer Oberhoheit, so dass Zarin Elisabeth auf den klugen Gedanken gekommen war, Polen mit Ostpreußen zu entschädigen. Während Frankreich den Krieg noch hinauszögern wollte, um besser aufrüsten zu können, ritt Großbritannien nadelnde Attacken in Nordamerika. Als es 1754 im Ohiotal, das die Franzosen seit 1752 durch Bündnisse mit den dort ansässigen Indianern und durch Verdrängung britischer Händler unter ihre Kontrolle gebracht hatten, zu ernsten Gefechten zwischen den französischen Bewohnern und britischen Händlern und Siedlern kam, die aus Virginia in das Gebiet drängten, spitzte sich die Lage zu. Zu Beginn des Jahres 1755 entsandte Großbritannien ein größeres Truppenkontingent nach Nordamerika, was Frankreich veranlasste, eine Flotte in See stechen zu lassen. Im Sommer desselben Jahres begannen die Briten damit, französische Handelsschiffe zu beschlagnahmen. Noch schwelte der Brand allein in den amerikanischen Kolonien, dafür aber umso blutiger, als man sich hätte vorstellen können.

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Neben großen militärischen Aktionen wie etwa der Eroberung von Arkadien, einem Gebiet, das im nordöstlichen Nordamerika lag, und der Deportation der  französischstämmigen Bevölkerung, waren es vor allem die kleinen Scharmützel und Gefechte, die gewalttätig und grausam waren. Dennoch war es erst ein Vorfall in der Alten Welt, der den Krieg auslöste. Im April 1756 hatte ein französischer Truppenverband die britische Insel Menorca eingenommen und Soldaten auf Korsika stationiert. Am 17. Mai 1756 erklärte daraufhin Großbritannien Frankreich den Krieg.

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Irgendwann im Jahre 1757 erreicht Cristopher Nightly, der Held von Der Mann von Neuengland, den Hafen von Boston und wird kurz darauf in die Wirren dieses blutigen Krieges gezogen. Nach einem Angriff von Indianern trifft Nightly während seiner Flucht auf eine Gruppe von Soldaten, die so genannten Rogers’ Rangers, die auf irreguläre Kriegsführung spezialisiert sind und die als Vorbild der heutigen Green Berets und Rangers gelten. Angeführt werden sie von Robert Rogers, einem 1731 in Methuen, Massachusetts geborenen britischamerikanischen Offi zier. Während des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740 – 1748) hatte Rogers erste Kampferfahrungen als Scout
machen können. 1756 stellte er die 600 Mann starken Rogers’ Rangers auf und schulte seine Männer im Kampf außerhalb der für die damalige Zeit typischen Aufstellung in geschlossenen Gruppenformationen. Das Ergebnis dieser harten und intensiven Schulung – die Männer wurden sogar scharfem Gewehrfeuer ausgesetzt – war eine sehr mobile Einheit, die unabhängig vonStützpunkten und Nachschub operieren konnte.

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Special vom: 24.10.2010
Autor dieses Specials: Mosaik Steinchen für Steinchen
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Walter Trier: Buchillustrator, Werbegrafiker & Pressezeichner
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