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Valentine Pitié – Ein Comic übers Erwachsenwerden

Valentine Pitié – Ein Comic übers Erwachsenwerden

Was ist das für ein Comic, der seine Leser ins Jahr 1907 ins Marne-Tal in Frankreich führt, Figuren einführt und sie bereits nach vier Seiten wieder verlässt, um sich anderen Protagonisten am Yukon ein halbes Jahr später zu widmen?

benn_1_Mit Valentine Pitié hat sich der gebürtige Belgier André Beniest, der seine Comics mit Benn signiert, einer Geschichte gewidmet, die von Tod, Liebe, fremden Kulturen und vom Erwachsenwerden handelt. Er erzählt von der wohl behüteten Valentine, die auf tragische Weise ihre Eltern verliert und sich in einem völlig fremden Umfeld behaupten muss, in einer faszinierenden Natur und zwischen brutalen Ritualen männlicher Rivalitäten. Benn, der einigen Comicfans vielleicht noch mit der Detektiv-Serie Mic Mac Adam (Feest Verlag/Ehapa) im Gedächtnis ist, überträgt zum ersten Mal in seiner Laufbahn einem weiblichen Charakter die Rolle des Protagonisten. Valentine Pitié muss denn auch gleich alle Facetten menschlicher Gefühle durchlaufen: Glück, Leid, Trauer, Liebe und Hoffnung. Nicht einfach für ein Mädchen, das bisher in Wohlstand gelebt hat. Aber gleichzeitig auch ein Prüfstein, an dem sie nur wachsen und reifen kann.
Mit seinem ganz eigenen, fast skizzenhaften Strich nimmt Benn den Leser mit auf eine fesselnde Reise, die von Überlebenskampf und Anpassungsfähigkeit zeugt, von der Faszination andersartiger Kulturen und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Familie.
Der Zeichner, der bereits seit über 40 Jahren im Bereich der Comics tätig ist, weiß, wie man Tragödie und Komödie zu einer unterhaltsamen Einheit verbindet.

André Beniest, der am 4. November 1950 in Ixelles, Belgien geboren wurde, studierte drei Jahre lang an der Kunstakademie in Brüssel, bevor seine ersten beiden Mini-Recits – La Famille Tik-Tak – 1970 beim Verlag Dupuis erschienen. Im selben Jahr entstand auch Sam et Tibond, eine Reihe Gag-Einseiter, für die Zeitschrift Ons Volske – Junior, die Benn regelmäßig bis 1976 fortsetzte.
Ebenfalls 1970 entstand für den Verlag Hachette die Geschichte Mickey à Babylone, die in der Disney-Reihe Mickey à travers les siècles veröffentlicht wurde.
Ende 1971 war Benn eine kurze Zeit lang für das Studio Peyo tätig, wo im Laufe der Zeit auch Zeichner wie Walthéry, Wasterlain, de Gieter oder Derib dem Schöpfer der Schlümpfe zur Hand gingen, und arbeitete an dem Album Histoires de Schtroumpfs mit.
Zwischen 1973 und 1975 übernahm er kleinere Aufträge für die Verlage Lombard und Editions Curiosity und fertigte Illustrationen für Magazine wie Play Tennis oder Stars et Cinema. 1975 entstand zusammen mit dem Szenaristen Vicq für das Magazin Tintin die Serie Les Aventures de Tom Applepie. Danach wechselte Benn 1978 zum Verlag Dupuis und schuf mit Stephen Desberg als Texter die Serie Mic Mac Adam, die nach fünf Alben – von denen vier zwischen 1988 und 1990 beim Reiner-Feest-Verlag erschienen sind – bis 2001 ruhte.

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Erst im neuen Jahrtausend konnte der Künstler sein „Wunschkind“ erneut aufleben lassen und bis heute entstanden weitere fünf Bände mit den Szenaristen neuerer Generation Luc Brunschwig und Sylvain Runberg.

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Special vom: 24.04.2011
Autor dieses Specials: Georg F.W. Tempel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Autorenporträt: Matthias Schultheiss
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