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Editorial von Georg F.W. Tempel
Liebe Leser,

Georg_Tempelim vorliegenden Heft wagen wir uns mit dem Neustart der Serie Grand Prix erneut an ein brisantes Thema: Das dritte Reich. Vor knapp zwei Jahren gab es – zum Teil sehr emotional geführte – Diskussionen um die Serie Stern von Afrika vom Schweizer Franz Zumstein, die sich der Geschichte des Jagdfliegers Hans-Joachim Marseille annahm. Angefeuert von Spiegel Online konnte man fast schon von einer Hetzkampagne gegen ZACK sprechen, da dem Comic-Magazin unterstellt wurde, sich „von den Kriegs-Mythen der Nazi-Zeit blenden zu lassen.“
In Grand Prix geht es nicht um den Krieg, aber um den Beginn einer faszinierenden Rennsport-Ära, die ohne die finanzielle und mediale Unterstützung der braunen Machthaber so nicht möglich gewesen wäre. Die Hintergründe und Fakten sind von Zeichner und Autor Marvano genau recherchiert, und die agierenden Personen wie Hans Stuck, Rudolf Caracciola oder Bernd Rosemeyer entsprechen ihren historischen Vorbildern. Man mag darüber urteilen wie man will, natürlich gab es Mitläufer, Opportunisten und stramme Parteimitglieder, aber mit einem Abstand von fast 80 Jahren und dem heutigen Wissen ist das leicht. Den meisten der Rennfahrer ging es vor allem um ihren Sport, und da waren die Nazis oftmals nur Mittel zum Zweck, um hinter dem Steuer eines PS-starken Boliden Platz nehmen zu können.
Auch Heinz Rühmann, der große deutsche Volksschauspieler, war ein Opportunist, der etwa in als Komödien verkleideten Propagandafilmen wie der Quax-Reihe mitspielte, gleichzeitig aber mit Hertha Feiler verheiratet war, deren Großvater ein Jude war. Der große Wiener Grantler Hans Moser spielte in Nazifilmen, ließ sich aber nicht von seiner jüdischen Ehefrau Blanca Hirschler scheiden. So ist vieles ein zweischneidiges Schwert, und man kann es nicht so einfach in schwarz und weiß aufteilen.
Jedenfalls lässt sich die ZACK-Redaktion nicht von Nazi-Mythen blenden, sondern ist sich der Brisanz bewusst, die dieses Thema in sich trägt.

In diesem Sinne

Georg F.W. Tempel
(Chefredaktion)
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Special vom: 25.06.2011
Autor dieses Specials: Georg F.W. Tempel
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Interview mit Philippe Aymond
Grand Prix - Intro zur neuen Rennfahrer-Serie
Feeling History mit Hauptmann Veit: Interview mit Lutz Nosofsky
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