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Jenseits der Baumgrenze Anlässlich des Gastlands Spanien auf dem Comicfestival München 2011 soll jemand den Kalauer verbrochen haben: Des wird a Gaudi! Es war tatsächlich sehr lebhaft und unterhaltsam, obwohl einige Insider im Vorfeld befürchtet hatten, die Independent-Verlags-Ebene auf der dritten Etage des Künstlerhauses sei zu abgelegen für ausgiebigen Besucherverkehr. Mancher fühlte sich dann auch in seinen Ängsten bestätigt; andere waren mit dem Publikumsandrang ganz zufrieden. Statistiken liegen uns leider nicht vor. Nach dem Augenschein war unten im Festsaal immer deutlich mehr los als oben in den Clubräumen. Während einige Aussteller, Zeichner oder potentielle Kunden Mühe hatten, die geschätzten 238 Stufen bis fast unters Dach zu bewältigen, machte es ZEBRA-Mitarbeiter und notorischem Fußgänger Rudolph Perez nichts aus, mehrmals täglich den Höhenunterschied zu überwinden. Beflügelt wurde er dabei allerdings dadurch, dass schon am ersten Messe-Tag bei der ICOM Independent Comic-Preis-Verleihung eine der begehrten „Lobenden Erwähnungen“ an die Website zampano-online.com von David Boller ging, zu der Rudolph mit KATASTROPOLIS und COMMANDER CORK einen bis zwei Anteile beigesteuert hat. In seiner Dankesrede erläuterte Boller nochmal leidenschaftlich sein Konzept der digitalen Vorveröffentlichung mit anschließender Buchpublikation im eigenen Verlag, das ihm künstlerische und verlegerische Unabhängigkeit verspricht. Eine echte Auszeichnung, die im weiteren ZEBRA-Umfeld landete, war der Peng!-Preis für den besten Webcomic, den die Zeichner-vom-Rhein-Kollegin Sarah Burrini für ihre charmante Serie „Das Leben ist kein Ponyhof“ erhielt, begleitet vom frenetischsten Applaus des Abends. Den längsten Beifall der Peng!-Preisverleihung konnte Alt-Star Helmut Nickel genießen, der für sein Lebenswerk geehrt wurde. Schon am Samstag-Nachmittag, beim Podiums-Gespräch mit Gerhard & Gerhard (Schlegel und Förster) war Nickel sichtlich gerührt, als die Zuhörer ihn mit stehenden Ovationen würdigten. Nickel, dessen realistischer, dokumentarischer und trotzdem beschwingter und humorvoller Stil heimliches Vorbild für einige ZEBRA-Zeichner ist, war auch die schönste Ausstellung des Festivals gewidmet, die Originale, Reproduktionen und Quellen sowie fachkundige Kommentare und Hintergrundinformationen zu allen seinen Serien von 3 MUSKETIERE bis WINNETOU aufbot. Wenn Rudolph Perez sich nicht gerade auf dem Weg zu weiteren Veranstaltungen im Stadtgebiet verlief oder bei Gringo oder Zampano ZEBRA und COMMANDER CORK signierte, stand er in zähen Verhandlungen über die Veröffentlichung weiterer seiner Werke, auf die wir demnächst gespannt sein dürfen.  Bilderbuch-Wetter Dominik und sein kleiner Bruder Jan wollen unbedingt draußen im strömenden Regen Ozeandampfer-fahren spielen. Ihre Mutter aber ruft zu Tisch: Es gibt leckere Minestrone. "Dominik und Jan überqueren den Ozean" heißt die Bildergeschichte von ZEBRA-Herausgeber Georg K. Berres (Text) und Tom Eigenhufe (Illustrationen) in GECKO Nr. 22. Nicht zum ersten Mal erscheint eine Story von Berres in der empfehlenswerten Bilderbuchzeitschrift für Kinder. Und auch ZEBRA-Mitarbeiter Ulf K. veröffentlicht regelmäßig in diesem 48-seitigen, werbefreien Magazin. Ein Kauf lohnt sich bei diesem „Lesespaß für Klein und Groߓ (Selbstanalyse), „hübsch, schillernd und lebendig“ (Stiftung Lesen)!  Edition Coiffure Seit Mitte Februar läuft bekanntlich die neue Graphic Novel von ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez auf zampano-online.com: „Der Lärm des Nichts, das uns umgibt“, eine Geschichte über Haustierentführungen und Seuchengefahr, Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit (s. ZEBRA Newsletter # 21). Wem nicht der komplexe Plot, die ausgetüftelte Erzählstruktur, der lockere Strich oder die gewitzten Dialoge aufgefallen sind, der hat sich vielleicht über die neue Frisur von Detektivin Claudine erregt. Früher trug sie ihr Haar noch glatt und lang (vgl. „Ein Fall für Daniela“ in ZEBRA 5, „Abgründe“ in ZEBRA 8 und „Von Schatten unberührt“ in ZEBRA 9), später immer noch lang, aber mit mehr Volumen („Die Luft war dünn und eisig“ ZEBRA 10), schließlich kürzer und leicht verwuschelt („Rückkehr in den Sumpf“ ZEBRA 13). Jetzt sehen wir die private Ermittlerin mit burschikosem Kurzhaarschnitt! Während man Tim stets an seiner Tolle erkennt, ist Claudines Markenzeichen anscheinend ihr ständiger Frisurenwechsel.  Marktführer Auf dem Weg zur Weltherrschaft sind die Zeichner vom Rhein ein gutes Stück vorangekommen. Während der 69. Intercomic Anfang Mai 2011 konnten sie ihre Stellung festigen und ihren Einfluss ausbauen. Am üblichen Gemeinschaftsstand präsentierten sich Sarah Burrini, Michael Holtschulte, Millus und TristanWilder und begrüßten als Gäste die Zeichner von der Spree Rainer F. Engel und Kolja Schäfer, was für die Zeichner vom Rhein einen Fuß in der Tür zur Hauptstadtszene bedeutet. Rheinzeichner Peter Schaaff hatte auf der Bühne der Mülheimer Stadthalle einen großen Auftritt des ICOM (Interessenverband Comic e.V.) initiiert, und machte sich in der mittlerweile seit 30 Jahren bestehenden Organisation mit ihren idealen Kapazitäten und Verbindungen unentbehrlich. Und ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez hatte zusammen mit ZEBRA-Herausgeber Georg K. Berres auf der Intercomic den Stand von Gringo-Comics übernommen, einem der produktivsten Kleinverlage mit abwechslungsreichem Angebot. Bestverkaufter Gringo-Titel auf der Comic-Börse: Rudolph Perez‘ COMMANDER CORK. Das Auge des Betrachters Keine großen Überraschungen gab es bei der Publikums- und Medienresonanz auf die jüngsten Neuerscheinungen, die wir herausgegeben haben oder an denen wir beteiligt waren. Dem ZEBRA-Sonderband 13, der als „Comic-Fachpressen-Index 2006-2008“ die deutschsprachigen Comic-Fachperiodica von 2006 bis 2008 erschließt (Näheres s. ZEBRA Newsletter # 21), wurde vom versierten Comics Info „fachliche Kompetenz“ bescheinigt. Das handliche Comics & mehr glaubt zwar, der Band sei ein „Nachschlagewerk, über das sich vor allem Fachredakteure freuen werden“, aber genaugenommen ist er „ein sehr wertvolles Hilfsmittel“ (Comicgate) für alle, die mehr oder weniger regelmäßig deutschsprachige Comicfachzeitschriften lesen; nach Einschätzung des meist gut informierten Szene Whatcher ist der Index sogar „absolut unverzichtbar“. An zwei Gratis Comic Tag 2011-Heften hat auch ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez mitgewirkt. Das GCT-Heft des Gringo-Verlages, an dem sich alle Gringo-Zeichner beteiligten (Perez mit einer 4seitigen COMMANDER CORK –Story über den anstrengenden Alltag des Verwaltungsangestellten) gefiel wegen der „liebevollen Zusammenstellung“ (mindsdelight.de) und der „unterhaltsamen Mischung“ (Clint B.)  Und das GCT-Heft des ICOM enthielt nicht nur Mitglieds-Beiträge zum Thema „Mein erster Comic / Mein Lieblings-Comic / Mein erster Lieblingscomic“, sondern auch eine Bibliographie der vorgestellten Titel, so dass es nicht nur dem Vergnügen der Leser diente („Ich hatte meinen Spaߓ Comiczeichner TIM), sondern auch den Handel überzeugte: „Die Idee und der Ansatz, den der ICOM mit seinem Heft verfolgt hat, ist sehr lobenswert und wird dem Anlass so gerecht wie kaum ein Anderes.“ (Eldorado) „Fazit: ein gutes Organ, um den ICOM über den Gratis Comic Tag einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.“ (splashcomics) Zum 30-jährigen Bestehen von PLOP erschien ein Jubiläumsband, der an prominenter Stelle (S. 3) auch einen Comic von Rudolph Perez beinhaltete. Der Fandom Observer war recht angetan von der "schönen Palette vom witzigen Dilettantismus bis hin zum grafischen Professionalismus, die man im PLOP schon immer gefunden hat." Jüngste Veröffentlichung von ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez: ein Gastbeitrag bei der „Union der Helden“. Während Peter L. Op. in Rudolphs Union-Strip die mangelnde Detailtreue hinsichtlich Superhelden-Standard-Kostümierung bemängelte, fand Kollege Peter S. die Episode „witzig“. Über unsere weiteren Veröffentlichungen und Beteiligungen halten wir Sie wie gewohnt im ZEBRA-comicforum aktuell auf dem Laufenden! |
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| Special vom: | 26.07.2011 |
| Autor dieses Specials: | Werner Berres |
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