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Die Historie von Lady Death in Deutschland

"Sie kommt." sagt er und als Antwort ertönt eine weibliche Stimme "All das für mich? Wie nett."
Der erste Auftritt von Lady Death in "Evil Enie #1" (Chaos Comics Deutschland) steht symbolisch für ein neues Zeitalter von Evil-Woman in Comics, welche gerade durch ihre Anti-Helden-Charakteristik für Freude bei vielen Comicfans sorgten.

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In den Staaten erschien das Evil Ernie Heft bereits im Dezember 1991 bei Eternity Comics und löste einen wahren Run auf weibliche Hauptdarstellerinnen aus. Gerade der 1994 von Brain Pulido gegründete Comicverlag Chaos Comics erkannte diesen Trend wie kein anderer und schuf eine Vielzahl von weiblichen Hauptdarstellerinnen. Allen voran Lady Death, die sehr schnell ihren Atombomben-werfenden Gefolgsmann Evil Ernie bei den Verkaufszahlen überholte und mit verantwortlich dafür war, dass sich Chaos Comics USA zum erfolgreichsten unabhängigen Independent-Comicverlag der 90iger entwickelte.

Neben Lady Death wurden bei Chaos Comics unter anderem Bad Kitty, Chastity, Jade, Sage, Vandala, Suspira und die eigentliche Erzfeindin Purgatory in One-Shots oder zahlreiche Miniserien dargestellt.

Chaos_Comics_logoAls eigentlicher Auslöser der psychotischen Taten des Ernest Fairchild aka Evil Ernie, die in der Vernichtung der gesamten Menschheit münden sollten, stand Lady Death von Beginn an für eine interessante Comicfigur, bei welcher sich der Leser fragen musste, woher der unbändige Hass auf die Menschheit kommen muss.
Im April 1998 veröffentlichte Chaos Comics Deutschland die dreiteilige Miniserie "Die Auferstehung", welche den menschlichen Ursprung der Lady Death betrachtet. Das einstige Mädchen namens Hope, in deren Adern sowohl das Blut von Engeln, als auch von Dämonen fließt, ist seitdem immer wieder Drehpunkt der Lady Death Comics.
Brian Pulido, seines Zeichens Schöpfer von Lady Death, wagt mit der nun bei Panini erscheinenden neuen Storyline einen Spagat, zwischen Hope und Lady Death, der bis dato die amerikanischen Leser begeistert.
Doch bis dahin war es trotz der anfänglichen Begeisterung ein weiter Weg.

Nachdem 1998 der Start von Lady Death glückte und Chaos Comics Deutschland eine Vielzahl weiterer Serien, Crossover (unter anderem mit Vampirella und Witchblade, wobei letztes in Zusammenarbeit mit dem Infinity Verlag erfolgte) auf den Markt brachte, begann es bereits 2002 zu krieseln. Die amerikanische Chaos Comics Sparte ging beim Zusammenbruch des US-Comicmarktes bankrott und verkaufte ihre Titel an den meistbietenden Verlag.
Für Lady Death erwarb CrossGeneration Comics (kurz CrossGen) bereits vor der Pleite die Rechte, wobei es anscheinend einige Unstimmigkeiten gab. Die schwierige Rechtssituation lösten Brain Pulido und CrossGen indem sie eine neue Lady Death kreierten und die Comicreihe nun "Medieval Lady Death" tauften. In dieser Serie kämpft die Heldin im Europa des Mittelalters gegen die Eldritch, einer dunklen Rasse, welche die Menschheit Lady_Death_1vernichten will. Lady Death wechselt folglich die Seiten und ist nun eine der "Guten".
Cross Gen USA veröffentlichte die beiden Serien "Lady Death: A Medieval Tale" und "Lady Death: The Wild Hunt", wovon nur die erste Serie auf Deutsch als "Die Legende" erschien. Die Serie brachte es in Deutschland auf 12 Ausgaben.
2004 war dann aber auch bei CrossGen USA Schluss mit lustig und der Verlag ging pleite. Nur ein Jahr später veröffentlichte mg-Publishing unter dem Label "Chaos Comics Deutschland" das 12. Heft von "Die Legende" und dann wurden auch bei diesem Verlag alle Lichter ausgemacht.
Während dieser Turbolenzen am Comicmarkt produzierte ADV Films 2004 einen Anime mit Lady Death, bei welchem Brian Pulido als Screenwriter zuständig war. Die Blu-ray Version ist im September 2011 in den Staaten erschienen
Doch hier ist die Geschichte der Albino-Schönheit noch nicht zu Ende.
Nach dem Ende von CrossGen übernahmen Brian Pulido und der amerikanische Comicverlag Avatar Press die Rechte an der Serie. Pulido hatte nun wieder alle Zügel in der Hand und veröffentlichte über Avatar eine enorme Anzahl an One-Shots und Miniserien. Kurioserweise wurde der "Medieval Lady Death"-Charakter beibehalten und parallel in einigen (Mini-) Serien fortgeführt.

Ende September 2010 entschied sich Brian Pulido, zusammen mit dem Avatar-Stammautor Mike Wolfer für eine neue monatliche Lady Death-Serie, die beim neuen Avatar-Sublabel Boundless Comics erscheint. Mittels zwei Preview-Ausgaben, die gratis abgegeben wurden, haben Pulido, Wolfer und Boundless dem amerikanischen Comicfan wieder Lust auf dämonische Frauenaction gemacht. Der Panini-Verlag bringt die laufende Serie nun nach Deutschland.
Lady Death hat in den letzten 14 Jahren viele Auf und Abs erlebt, war dank des fleißigen Künstlers nie komplett vom Comicmarkt verschwunden und präsentiert sich nun in einer regelmäßigen Comicserie, die wieder auf die Ursprünge zurückblickt.

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Special vom: 13.02.2012
Autor dieses Specials: Christian Recklies
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Interview mit Brian Pulido / Boundless Comics USA
Interview mit Steffen Volkmer / Panini Comics
Leseprobe
Rezension "Lady Death 1"
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