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Miyu und Larva

Miyu ist die Tochter einer Shinma-Vampirin und eines Menschen, der durch den Biss seiner Frau ebenfalls zum Vampir wurde, dabei aber seine Seele verlor. Das Erbe ihrer Eltern ruhte in Miyu bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr. Dann kam ein westlicher Shinma zu ihr, um ihr Blut zu trinken. Durch diesen Angriff erwachte in Miyu endgültig das Wissen um ihre Bestimmung; sie wehrte sich gegen den Shinma, verwandelte sich dabei zum ersten Mal in einen Vampir und trank schließlich das Blut ihres Angreifers, der so zu ihrem Diener - und im Laufe der Zeit zu ihrem Verbündeten, Freund und Verteidiger - wurde. Dieser Shinma war Larva. Bedacht mit ewiger Unsterblichkeit erscheint Miyu wie ein dreizehnjähriges Mädchen. In der Welt der Menschen tarnt sie sich als Schülerin, um die Shinma jagen zu können. Zu Menschen hat sie ein zwiespältiges Verhältnis, schließt aber immer wieder einmal engere Kontakte zu "gleichaltrigen" Mitschülerinnen. Miyu fällt auf durch ihre rotbraunen Augen und ein ungewöhnliches Haarstyling - ihr langes braunes Haar hat sie auf der linken Seite zu einem Knoten gebunden, aus dem ein fast bis zum Boden reichender Schopf, der zudem von einem roten Band durch- und umwoben ist, fällt. In menschlicher Gestalt sind ihr einige unmenschlich wirkende Verhaltensweisen zu eigen, was auf ihr vampirisches Erbe zurückzuführen ist. Wenn sie in die Menschenwelt gehen muss, "bewohnt" sie zusammen mit Larva einen Friedhof in der Nähe des Ortes, wo Shinma erschienen sind. Die Wächterin der ersten Grenze ist nicht vergleichbar mit den Vampiren, die sonst in der Literatur auftreten. Verwandelt sie sich in einen Vampir, wechseln ihre Augen die Farbe zu einem intensiven Goldton. Die Shinma schickt sie mit einer Flamme, die sie in ihrer Hand erscheinen lassen kann, zurück in die Dunkelheit. Wo die anderen Wesen der Nacht mit den spitzen Zähnen Weihwasser, Kruzifixe, Knoblauch und andere für sie gefährliche und tödliche Mittel fürchten, muss sich Miyu darum keine Gedanken machen. Sie kann am Tage agieren und hat auch ein Spiegelbild. Die Gefahren, die Miyu drohen können, sind aber nicht weniger unheilvoll für sie. So wird sie aufmerksam beobachtet von ihrer ärgsten Rivalen Reiha, der Wächterin der dritten Grenze, die jeden vermeintlichen Fehler, jede Schwäche Miyus ausnutzt, um gegen sie zu integrieren. Eine weitere Gefahr liegt darin, dass sie durch den Kontakt zu Menschen Vertrauen entwickelt und dies dazu führen kann, dass sie auch auf Shinma hereinfällt, die ihr gute Absichten vorgaukeln. Auch Miyu muss sich vom Blut der Menschen ernähren, doch ihr Biss ist nicht tödlich - auf die von der Wächterin erwählten Opfer wartet nicht das Schicksal, ebenfalls zum Vampir zu werden, sondern das ewige Leben in einer Traumwelt, in der sich für alle Zeiten ihre sehnlichsten Wünsche erfüllen; sei es z.B. das Wiedersehen mit einem geliebten verstorbenen Menschen. Auch wenn Miyu Kontakte in der Welt der Menschen knüpft, kehrt sie letztlich immer wieder zu Larva, ihrem Verbündeten und Vertrauten, zurück. Larva ist ebenso wie Miyu einsam, da er von den anderen Shinma abgelehnt wird, weil er die Shinma-Jägerin unterstützt. Seit die Wächterin sein Blut trank, trägt Larva als Zeichen seiner Scham über sein Versagen eine Maske, die er nur selten und wenn, dann normalerweise auch nur in Miyus Gegenwart, abnimmt. Larva versteht ihre Trauer, ihren Schmerz, zudem verteidigt er sie gegen Angreifer aus dem Dämonenreich. Gekleidet in einen langen schwarzen Umhang, aus dem nur sein maskiertes Gesicht und seine wie Klauen wirkenden Hände mit den langen roten Nägeln hervorschauen, wirkt Larva wie der wirklich dunkle Part in der Beziehung zwischen ihm und Miyu. In einigen Kämpfen gegen Shinma verwendet er eine Sense, doch auch seine scharfen Nägel können tödliche Waffen sein.

Special vom:	26.08.2004
Autor dieses Specials:	Kuno Liesegang
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Einleitung: Wie alles begann
Freund oder Feind?
Intermezzo 1: Die Mangas
Dies' Blut, so voll Gefühl
Intermezzo 2: Die Mangaka und ihr Autor
Intermezzo 3: Die Animes
Ausklang
Anhang
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